Anis, echter

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Wissenschaftliche Namen: Pimpinella anisum
Synonyme: Bibernelle, Europäischer Anis, Römischer Fenchel, Süßer Kümmel, Taubenanis.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Bibernellen Pimpinella
  • Art: Echter Anis

Beschreibung

Blütezeit: Juli bis August.

Vorkommen: Asien; in Mitteleuropa kultiviert, selten verwildert.

Kennzeichen: bis ein Meter hohe, einjährige Pflanze; Stängel rund, gerillt; Grundblätter ungeteilt, Stängelblätter nach oben zunehmen feiner zerteilt, zwei- bis dreifach gefiedert; Blüten in fünf bis siebenstrahliger Dolde, weiß bis rosafarben, fünfzählig; Früchte drei bis fünf Millimeter lang, graugrün, birnenförmig, dicht und kurz behaart, mit zwei Millimeter langen aufrecht-abstehnden Griffeln; Pfahlwurzel dünn.

Verwechslung: Ist mit anderen Doldenblütlern, besonders dem gefleckten Schierling Conium maculatum möglich, der zu den Giftpflanzen gezählt wird.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von Mai bis Oktober, Samen August bis September.

Die ganze Pflanze verströmt einen charakteristischen Geruch. Die Samen schmecken würzig, etwas süßlich, die Blätter sind meist milder im Geschmack.

Kultur im eigenen Garten: Anis gedeiht auf sandig-lehmigen Böden an einem sonnigen und windgeschützten Standort. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr.

Nährstoffe

Samen:

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 9,4
Kohlenhydrate 35,4
Eiweiße 17,6
Fette 15,9
Rohfasern 14,6
Mineralstoffe 2,5

Wissenswertes

Namensgebung: Das Wort Anis stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet Dill. In muslimischen Ländern ist Anis ein Vorname und bedeutet so viel wie freundlich. Wenn man Tauben an einen neuen Taubenschlag gewöhnen will, sollte man die Wände mit Anisöl einreiben, daher der deutsche Name Taubenanis.

Heilkunde: Die Wirkung wird als schleimlösend, blähungstreibend, krampflösend, die Milchsekretion steigernd und auswurffördernd beschrieben.

Mythos/Geschichte: Anis wurde von den Ägyptern, Griechen, Römern und den Arabern als Gewürz- und Heilpflanze genutzt. In vielen ländlichen Gebieten galt er als Aphrodisiakum.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Jupiter; Element: Luft; Magische Kräfte: Schutz, Reinigung, Jugendlichkeit.
Ein mit Anis gefülltes Kopfkissen beugt Alpträumen vor. Durch Auslegen frischer Anisblätter in einem Zimmer kann man Böses vertreiben. Anis wendet den bösen Blick ab, die Samen werden als Zusatz für Reinigungsbäder verwendet. Ein am Bettpfosten angebrachter Aniszweig bringt verlorene Jugendlichkeit zurück.