Apfel

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Wissenschaftliche Namen: Malus
Synonyme: Hageapfel, Holzapfel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Rosengewächse Rosaceae
  • Unterfamilie: Spiraeoideae
  • Tribus: Pyreae
  • Gattung: Apfel Malus

Die Gattung Malus umfasst ca. fünfzig Arten, die bekannteste und wirtschaftlich bedeutendste Art ist der Kulturapfel Malus × domestica. Weitere Arten:

  • Beerenapfel Malus baccata
  • Japanischer Wildapfel Malus floribunda
  • Kaukasusapfel, Orientapfel Malus orientalis
  • Pflaumenblättriger Apfel Malus prunifolia
Blühender Apfelbaum
Wildapfel, Blatt

Beschreibung

Wildapfel Malus sylvestris: Blütezeit: April bis Mai.

Vorkommen: Europa, Vorderasien; Auwälder, steinige, nicht zu trockene Gebüsche; braucht nicht zu trockene, nährstoffreiche, lockere und daher oft steinige Lehmböden; kalkliebend; selten.

Kennzeichen: Sommergrüner Baum, selten mittelhoher Strauch; Rinde graubraun, längsrissig; Zweige bedornt; Blätter wechselständig, nie ganzrandig, sondern feiner oder grober gezähnt, eiförmig bis rundlich-eiförmig, auf der Oberseite mit deutlich eingesenkten Nerven, auf der Unterseite mit hervorstehenden Nerven, kahl oder schütter behaart; Blüten in traubig-doldigen Blütenständen, zwei bis vier Zentimeter im Durchmesser, weiß oder rosa oder innen weiß und außen rosa, zwanzig oder mehr Staubblätter, Staubblätter gelb; Frucht Apfel.

Kulturapfel Malus × domestica: Blütezeit: Mai bis Juni.

Vorkommen: Asien, Europa, weltweit kultiviert; nährstoffreiche, kalkreiche, lockere Lehmböden.

Kennzeichen: Sommergrüner, acht bis fünfzehn Meter hoher Baum mit ausladender Krone; Zweige dornlos, junge Zweige filzig; Blätter wechselständig, oval bis eiförmig oder elliptisch, meist gesägt, selten ganzrandig und manchmal gelappt, an der Blattunterseite behaart; Blüten einzeln oder in traubig-doldigen Blütenständen, zwei bis fünf Zemtimeter im Durchmesser, weiß oder rosa oder innen weiß, außen rosa; Frucht Apfel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten im April bis Juni; Früchte und Blätter August bis Oktober.

Äpfel zählen zu den klimakterischen Früchten, d.h. sie reifen nach der Ernte nach. Der Geschmack ist abhängig von der Apfelsorte, klimatischen Faktoren, dem Erntezeitpunkt und der Lagerdauer nach der Ernte und ist mehr oder weniger süß bis säuerlich.

Sorten:

Alkmene: goldgelb bis orangerot; säuerlich.
Arlet: gelb, rötlich überzogen; mild-säuerlich.
Berlepsch: grünlich- bis rötlichgelb; saftig-aromatisch.
Boskop: grünlich bis rötlich; säuerlich.
Braeburn: gelb-rot; süß-aromatisch.
Canada Grey: gelb-braun; süßlich.
Canada Grey
Cox Orange: gelb-grün bis orange; süß-aromatisch.
Cox Orange
Dalinette: gelblichgrün, Deckfarbe dunkelrot; süß, leicht strohig.
Dalinette
Delbar Estivale: Kreuzung aus Stark Jon Grimes x Golden Delicious; Frühsorte, nicht lagerfähig; grünlichgelbe Grundfarbe, sonnenseits rötlich; festes, saftiges Fruchtfleisch; süß, aromatisch.
Delbar Estivale
Elstar: gelb-grün bis rötlich; süß-säuerlich.
Fuji: grünlich bis gelblich grün, Deckfarbe rosa bis dunkelviolett; süß, säurearm.
Gala: rötlich; süß.
Gala
Golden Delicious: gelb bis grünlich; sehr süß.
Goldparmäne: grüngelb bis gelb, Deckfarbe orange bis rot; süß-aromatisch.
Granny Smith: grün; säuerlich.
Granny Smith
Idared: gelbgrün, Deckfarbe dunkel- bis purpurrot; mild-säuerlich.
Idared
James Grieve: gelblichgrün, Deckfarbe rot; mild-äuerlich.
Jonagold: grünlich, Deckfarbe rötlich; feinsäuerlich.
Jonathan: grüngelb, Deckfarbe rot; süß-säuerlich.
Jubilé: gelb, Deckfarbe rot; aromatisch süß.
Jubilé
Klarapfel (Sommerapfel, Johannisapfel): grünlich weiß bis strohgelb; Fruchtfleisch hellgelb bis weiß; direkt vom Baum geerntete Früchte sind saftig mit einem säuerlichen Geschmack, schon kurz nach der Ernte werden sie mehlig und trocken; Lagerung nicht möglich.
Klarapfel
Melrose: grünlich, Deckfarbe rotbraun; süß.
Pilot: gelb bis orange, Deckfarbe zinnoberrot; süß-säuerlich.
Pinova: gelb, Deckfarbe orangerot; süß-säuerlich, aromatisch.
Pinova
Topaz: gelb, Deckfarbe rot; süß-säuerlich.
Topaz
Winterrambur: hellgrün, später goldgelb bis rot; süßlich, säurearm.


Saison: Äpfel sind das ganze Jahr über erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Je nach Apfelsorte sind Äpfel sehr gut lagerfähig, teilweise mehrere Monate lang. Ein kühler, dunkler Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit ist ideal. Handelsübliche Äpfel werden oft monatelang unter kontrollierter Atmosphäre (englisch CA = controlled atmosphere) gelagert. Bei dieser Lagerung entstehen schädliche Verbindungen und derartige Äpfel sind für die Ernährung mit Rohkost ungeeignet.

Kultur im eigenen Garten: Apfelbäume sind anspruchslos. Sie gedeihen in allen milden Klimazonen und die Bodenbeschaffenheit spielt keine allzu große Rolle. Die Blüten sind frostempfindlich.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 85,0
Kohlenhydrate 11,4
Eiweiße 0,3
Fette 0,4
Rohfasern 2,0
Mineralstoffe 0,3

Wissenswertes

Namensgebung: Apfel ist ein germanisches Wort und bezeichnete ursprünglich wohl den Wildapfel: Das germanische Wort aplu leitet sich von dem indogermanischen ab(e)l ab. Das deutsche Wort bildete sich über althochdeutsch apful und mittelhochdeutsch apfel.

Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, antiseptisch, appetitanregend, blutstillend, gegen Durchfall wirkend, erfrischend, erweichend, fiebersenkend, harntreibend und tonisch beschrieben.
Hildegard von Bingen empfiehlt den Apfel bei Leber- und Milzschmerzen, aber auch bei Migräne. Die Wirkstoffe des Apfels regen den Stoffwechsel an und reinigen das Blut. Frisch geriebene Äpfel werden bei Durchfallerkrankungen gegeben. Das Apfelpektin hat neben der stopfenden auch eine schleimhautschützende und blutgerinnungsfördernde Wirkung.

Nutzpflanze: Der Kulturapfel ist eine Zuchtform, die entweder durch Kreuzung des Wildapfels Malus sylvestris mit Malus praecox und Malus dasyphylia entstanden ist oder durch eine Kreuzung des Asiatischen Wildapfels Malus sieversii mit dem Kaukasusapfels Malus orientalis.
Vom Kulturapfel sind mehr als eintausend verschiedene Sorten bekannt, die in Sommer-, Herbst- und Winter-Sorten unterschieden werden. Er gilt als wichtigstes Obst der gemäßigten Klimabereiche.
Die Rinde des Apfelbaumes wird zum Färben von Wolle und Seide verwendet und ergibt goldgelbe bis gelbbraune Farbtöne. Das Holz wird meist zu Furnieren verarbeitet und dient zur Herstellung von Kunstgegenständen und Holzwerkzeugen.

Mythos/Geschichte: Der Apfel wird seit der mittleren Steinzeit kultiviert. In der griechischen Mythologie war der Fruchtbarkeitsgott Dionysos Schöpfer des Apfelbaumes. Er widmete ihn Aphrodite als Sinnbild ihrer Schönheit und Liebe. Eris, die Göttin der Zwietracht, nutzte die Frucht dagegen als Zankapfel, um Streit zu säen. Den Christen gilt der Apfel als Symbol der Unkeuschheit, Versuchung und Erbsünde. Bei den Germanen war die Frucht das Zeichen der Mutterbrust und nährenden Liebe. In Form des Reichsapfels diente er den gekrönten Herrschern als Weltsymbol und Teil der Insignien ihrer Macht.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Gottheiten: Venus, Dionysos, Olwen, Apollo, Hera, Athene, Aphrodite, Diana, Zeus, Iduna; Magische Kräfte: Liebe, Heilung, Unsterblichkeit.
In vielen kultischen Handlungen spielt der Apfelbaum eine große Rolle: als Reichsapfel steht er für Macht und Reichtum, aber auch für deren Vergänglichkeit, als Liebesapfel ist er ein Symbol der Fruchtbarkeit und ein Ausdruck für die Erkenntnis und Sünde.
Es heißt, dass im Jahr nach einer guten Apfelernte besonders viele Jungen geboren werden.