Artischocke

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Wissenschaftliche Namen: Cynara scolymus
Synonyme: Cardy, Erddorn, Erdschocke, Essdistel, Gemüseartischocke, Golddistel, Grüne Artischocke, Kardone, Speisedistel, Welschdistel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Carduoideae
  • Gattung: Artischocken Cynara
  • Art: Artischocke
Blütenknospe der Artischocke
Blütenboden der Artischocke

Beschreibung

Herkunft und Verbreitung: Mittelmeergebiet.

Kennzeichen: Dreißig Zentimeter bis zwei Meter hohe, mehrjährige Pflanze; distelähnlich, mit kräftigem Stängel; Blätter im Umriss länglich oval, graugrün, auf der Unterseite graufilzig, etwas lederig, fiederspaltig, Zipfel rundlich oder zugespitzt, Grundblätter lang gestielt, rosettenförmig angeordnet, aber aufrecht, bis achtzig mal vierzig Zentimeter groß, Stengelblätter sehr kurz gestielt oder sitzend; Blütenköpfe kugelig, bis über zwölf Zentimeter breit, außen mit zahlreichen fleischigen, an der Spitze ausgerandeten Hüllblättern, innen mit zahlreichen Röhrenblüten, im Aufblühen kräftig blauviolett.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Es gibt verschiedene Sorten, die sich in der Farbe der Hüllblätter unterscheiden: hellgrün, grün, grünviolett und violett. Essbar sind die fleischigen Blütenböden und das Mark des Stengels, außerdem die unteren Abschnitte der inneren, fleischigen Hüllblätter. Der Geschmack ist würzig, nussig, bei Bedarf angenehm bitter. Je kleiner die Knospen sind, desto kräftiger ist ihr Geschmack. Sehr junge Knospen können ganz gegessen werden.

Saison: Artischocken sind ganzjährig erhältlich, Erntehöhepunkt ist im Januar und Februar.

Lagerung/Haltbarkeit: Artischocken sind gekühlt und bei hoher Luftfeuchtigkeit ein bis zwei Wochen lang haltbar.

Eng verwandt mit der Artischocke ist die ebenfalls im Mittelmeergebiet beheimatete Kardone oder Cardypflanze Cynara cardunculus: Ihre Blütenköpfe werden aber nur fünf Zentimeter breit und tragen an der Spitze der Hüllblätter einen bis zu drei Zentimeter langen Dorn. Von dieser Pflanze werden vor allem die fleischigen Blattstiele verwendet, die durch das Überstülpen einer Blechröhre gebleicht werden.

Anzucht: Artischocken lassen sich aus Samen leicht selber ziehen. Sie werden im Januar in kleine Töpfe gesät und nach dem letzten Frost ins Freiland gesetzt. Der Boden sollte nährstoffreich sein. Da Artischocken sehr groß werden können, sollte man einen Pflanzabstand von rund einem Meter einhalten. Um für eine sichere Überwinterung der Pflanzen zu sorgen, werden sie im Herbst mitsamt den Wurzeln ausgegraben und in einem frostgeschützten Raum in Sand eingeschlagen. Im Frühjahr werden dann von jeder Pflanze ein paar Schösslinge abgenommen und ins Freie gepflanzt

Sorten:

schnellwüchsig: Imperial Star
grünköpfig, rund: Camus de Bretagne, Castel, Catanesi, Romaneschi
violett, schlank, ohne Heu, für den Rohverzehr gut geeignet: Petit Violet, Violetti di Toscana

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 82,5
Kohlenhydrate 2,6
Eiweiße 2,4
Fette 0,1
Rohfasern 10,8
Mineralstoffe 1,3

Wissenswertes

Heilkunde: Die Wirkung wird als antidiabetisch, appetitanregend, blutreinigend, cholesterinsenkend, gegen Durchfall, gallentreibend, harntreibend und tonisch beschrieben.
Die Artischocke war schon im Mittelalter als harntreibendes und aphrodisisches Mittel bekannt.

Amélie sagt in dem Film "Die fabelhafte Welt der Amélie" zu dem unfreundlichen Obst- und Gemüsehändler Collignon in der 77. Minute:

Sie sind jedenfalls, soviel ich mitbekommen habe, kein Gemüse, denn selbst eine Artischocke hat ein Herz.