Bärlauch

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Wissenschaftliche Namen: Allium ursinum syn. Allium latifolium, Allium nemorale, Ophioscorodon ursinum
Synonyme: Bärenlauch, Gorinsel, Hexenzwiebel, Knoblauchspinat, Latschenknofel, Maikönig, Ränsel, Rams, Ramsell, Ramsen, Waldknoblauch, Waldlauch, Wilder Knoblauch, Wilder Lauch, Wurmlauch, Zigeunerlauch.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
  • Unterklasse: Lilienähnliche Liliidae
  • Ordnung: Spargelartige Asparagales
  • Familie: Lauchgewächse Alliaceae
  • Gattung: Lauch Allium
  • Art: Bärlauch

Zur Gattung Allium gehören zahlreiche weitere Arten, die alle ähnlich verwendet werden können. Eine kleine Auswahl:

Bärlauch, junge Planzen
Bärlauch, blühende Pflanzen
Bärlauch, Blatt
Bärlauch, Blüten

Beschreibung

Blütezeit: April bis Juni.

Vorkommen: Europa, nördliches Asien; Laubmischwälder, Buchenwälder und Auwälder, Parkanlagen, Gebüsche; liebt nährstoffreichen, lockeren, grundwasserdurchzogenen, humusreichen Lehmboden; sehr häufig, bildet oftmals dichte und ausgedehnte Bestände.

Kennzeichen: Fünfzehn bis vierzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze mit dünner, aufrechter Zwiebel; Stängel aufrecht, dreikantig; meist zwei, selten ein oder drei grundständige, parallelnervige, eiförmig-lanzettliche, lang-gestielte Blätter, auf der Oberseite dunkel, auf der Unterseite hellgrün; Blüten in kugeliger Scheindolde, sechs Staubblätter; Fruchtkapsel dreifächrig mit schwarzen Samen.

Verwechslung: Ähnelt stark dem Maiglöckchen Convallaria majalis und der Herbstzeitlosen Colchicum autumnale. Am Geruch kann man den Bärlauch aber eindeutig bestimmen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von März bis April, die Zwiebel von Mai bis Februar, Blüten von April bis Juni.

Die Blätter schmecken knoblauchartig.

Kultur im eigenen Garten: Der Bärlauch wächst am besten in Gesellschaft von Bäumen. Bärlauch ist ein Kaltkeimer, das heißt, die Samen müssen eine Frostperiode durchlebt haben, bevor sie keimen. Es kann bis zu zwei Jahren dauern, bis er keimt, er vermehrt sich aber schnell über seine Zwiebeln.

Wissenswertes

Der Bärlauch gehört zu den geschützten Pflanzen, sein Bestand ist in einigen Teilen der Bundesrepublik Deutschland gefährdet.

Namensgebung: Der Bärlauch war die Hauptnahrunsquelle der aus dem Winterschlaf erwachenden Bären, daher der deutsche Name. Der Artname ursinus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "für Bären geeignet", der Gattungsname allium ist der lateinische Name für "Knoblauch".

Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, anregend, antibiotisch, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend, schweisstreibend und tonisierend beschrieben.
Volksmedizinisch wird der Bärlauch wie der Knoblauch gegen Arteriosklerose, Bluthochdruck und bei Magen-Darm-Störungen eingesetzt. Der Bärlauch ist ein intensiv wirkendes Blutreinigungs- und Entschlackungsmittel. Dank seiner schwefelhaltigen Öle leitet er Metalle (Amalgam) aus. Außerdem steigert er die Abwehrkräfte bei Erkältungskrankheiten und hilft bei Hautausschlägen.

Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Alliin bzw. das durch Verletzung entstehende Allicin (Lauchöl), Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Phosphor, Schleimstoffe, Selen, Senfölglykoside sowie Vitamin C.

Nutzpflanze: Die Blätter werden als Gemüse und als Gewürz verwendet.

Mythos/Geschichte: Die Kelten in Wales verehrten die Pflanze und aßen sie vor der Schlacht, um gestärkt davon in den Kampf zu ziehen. Ihr Genuß sollte auch eine von Kampfwunden ausgehende Blutvergiftung verhindern können. Das Waliser Wappen war ursprünglich mit Bärlauch versehen.

Magie/Brauchtum: Durch Bestreichen der Brust mit der Hexenzwiebel kann man Hexen abwehren. Man muss sie aber vor der Walpurgisnacht sammeln, da in dieser die Hexen dem Bärlauch die Kraft nehmen.