Blasenstrauch, gemeiner

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Wissenschaftliche Namen: Colutea arborescens
Synonyme: Gelber Blasenstrauch, Blasenschote, Chlepperli, Erbsenblüte, Klescherlstaudn, Kletschstaude, Linsenbaum, Schaflinse, Welsch Linsen.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Blasensträucher Colutea
  • Art: Gemeiner Blasenstrauch

Die Gattung Colutea umfasst 26 Arten, drei davon sind in Europa beheimatet, davon eine Art in Mitteleuropa.

Gemeiner Blasenstrauch
Gemeiner Blasenstrauch, Blüte
Gemeiner Blasenstrauch, Frucht

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis August; Fruchtreife: Juli bis Oktober.

Vorkommen: Nordafrika, Westasien, Süd- bis Mitteleuropa, in Deutschland nur in wenigen Regionen natürlich vorkommend, vielerorts aber verwildert und eingebürgert; trockene Gebüsche, lichte Wälder; braucht kalkhaltigen, trockenen, flachgründigen Lehm- oder Lößboden.

Kennzeichen: Zwei bis fünf Meter hoher, sommergrüner, reichverzweigter Strauch; Rinde glatt bis flach längsfurchig, graubraun; junge Triebe gerieft, hellbraun, anliegend behaart; Blätter wechselständig, unpaarig gefiedert, sieben bis zehn Zentimeter lang, kurz gestielt, Fiederblätter in vier bis sechs Paaren, verkehrt eiförmig, eineinhalb bis drei Zentimeter lang, acht bis fünfzehn Millimeter breit, auf der Unterseite fein behaart; Schmetterlingsblüten in drei- bis achtblütigen langgestielten, in den Achseln der Blätter stehenden Trauben, Kelch breit glockig, zweilippig, Krone fünfzehn bis zwanzig Zentimeter lang, gelb; Frucht gestielte, stark aufgeblasene, pergamentartige, durchscheinende Hülse, sechs bis acht Zentimeter lang und zwei bis drei Zentimeter dick; Samen zahlreich, nierenförmig, vier Millimeter lang, schwarzbraun.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Der Blasenstrauch gilt als schwach giftig. Beim Verzehr sollte man die Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln beachten.
Die Blätter und Hülsen des Blasenstrauches enthalten Coluteasäure und Bitterstoffe, die zu Erbrechen und Durchfall führen können. Die Samen enthalten die Aminosäure Canavanin. Canavanin ist eine giftige Aminosäure, die in den Samen von Hülsenfrüchtlern als Fraßschutz vorkommt. Sie kann statt der essentiellen Aminosäure Arginin in ein Protein eingebaut werden. Dadurch wird die räumliche Struktur verändert und die Funktionsfähigkeit des Proteins beeinträchtigt.

Wissenswertes

Namensgebung: Theophrast (*371 v. Chr., griechischer Philosoph und Naturforscher) bezeichnete einen hülsentragenden Strauch als koulutea. Vielleicht leitet sich der Name von koilos = hohl ab, wegen der stark aufgetriebenen Früchte. Der Artname arborescens stammt aus dem Lateinischen und bedeutet baumähnlich. Seinen deutschen Namen verdankt der Strauch seinen aufgeblasenen Fruchthülsen.

Heilkunde: Die Blätter der Blasensträucher wurden im 16. und 17. Jahrhundert als Ersatz für Sennesblätter (Senna alexandrina) verwendet. Die abführende Wirkung ist jedoch nur schwach. Die Blätter gelten in der Volksheilkunde auch als harntreibendes und blutreinigendes Mittel.

Nutzpflanze: In der Antike verwendete man den Blasenstrauch als Viehfutter, da die bitteren Blätter von Ziegen und Schafen geschätzt werden. Heute wird er an Straßenrändern oder als Zierpflanze in Gärten angepflanzt. Das Holz kann für Drechslerarbeiten verwendet werden.