Bocksdorn, gemeiner

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Wissenschaftliche Namen: Lycium barbarum
Synonyme: Bocksdornfrüchte, Chinesische Wolfsbeere, Filzkraut, Gemeiner Teufelszwirn, Goji-Beere.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
  • Familie: Nachtschattengewächse Solanaceae
  • Gattung: Bocksdorn Lycium
  • Art: Gemeiner Bocksdorn
Gemeiner Bocksdorn, Blüte
Gemeiner Bocksdorn, Stängel und Blatt
Goji-Beeren, getrocknet
Goji-Beeren, frisch

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis September.

Vorkommen: Ursprung wahrscheinlich Südosteuropa bis China, Mittelmeergebiet; als Kulturpflanze in Asien, Europa, Nordafrika und Australien und Neuseeland eingebürgert; Unkrautfluren, steinige Rasen.

Kennzeichen: Ein bis drei Meter hoher Strauch mit herabhängenden Zweigen, oft dornig; Blätter länglich, zwei bis drei Zemtimeter breit und drei bis zehn Zentimeter lang, zum Stiel hin schmaler werdend, graugrün; Blüten fünfzipflig, purpurlila, zu ein bis fünf in den Blattachseln; Früchte länglich, rot.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Beeren August bis Oktober.

Die im Handel erhältlichen getrockneten Goji-Beeren aus dem asiatischen Raum erinnern vom Geschmack her an eine Mischung aus Cranberrys und Kirschen. Sie sind nur in Ausnahmefällen für die Rohkost-Praxis geeignet.

Kultur im eigenen Garten: Der Gemeine Bocksdorn ist winterfest bis ca. -30°C und wächst nahezu überall, doch werden sonnige Lagen bevorzugt. Man erhält größere Pflanzen im Handel, man kann den Bocksdorn jedoch aus Samen ziehen. Die kleinen Samen werden dazu den Früchten entnommen und entweder nach den letzten Frösten direkt ins Freiland gesät oder im Haus vorgezogen. Bocksdorn läßt sich aber auch sehr leicht über Steckhölzer oder Stecklinge vermehren.

Nährstoffe

Getrocknete Beeren:

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser nicht bekannt
Kohlenhydrate 42,0
Eiweiße 15,6
Fette 0,45
Rohfasern 21,0
Mineralstoffe nicht bekannt

Wissenswertes

Namensgebung: Die Pflanze wurde früher auch Buchsdorn genannt, da sie Ähnlichkeiten mit dem Buchsbaum aufweist. Daraus hat sich dann der Name Bocksdorn entwickelt.
Der Gattungsname Lycium bedeutet aus Lykien stammend, der Artname barbarum heißt ausländisch, fremd.
In China heißt die Beere Ningxia gouqui, daraus entstand im englischsprachigen Raum das Wort "Goji". Ningxia ist ein Gebiet im Nordwesten Chinas, in dem der Gemeine Bocksdorn weit verbreitet ist.

Heilkunde: Der Gemeine Bocksdorn wurde früher als harntreibendes und abführendes Mittel verwendet. Heute wird er nur noch in der Homöopathie eingesetzt. In China werden die getrockneten Beeren traditionell gegen hohen Blutdruck und Blutzucker, bei Augenproblemen, zur Unterstützung des Immunsystems und zu Vorbeugung und Behandlung von Krebs verwendet.

Nutzpflanze: Bocksdorn wird in China in der Naturheilkunde verwendet. Im Sommer und Herbst werden die Früchte geerntet und in der Sonne getrocknet. Sie werden, wenn es süße sind, roh gegessen. Blätter von Jungpflanzen werden auch als Blattgemüse verwendet.
Bocksdorn wurde um 1740 in Europa in die Gärten eingeführt. Die ältesten Angaben zur Verwilderung stammen aus Thüringen von 1824 bzw. Berlin von 1839. Die Art wird oft als Zierstrauch und zur Bodenbefestigung verwendet. Außerdem wird Bocksdorn in großen Mengen an Straßenböschungen und auf Autobahnmittelstreifen gepflanzt.

Mythos/Geschichte: Als Goji-Beere sind die Früchte des Gemeinen Bocksdorns mittlerweile weltweit bekannt. Im asiatischen Raum wird sie auch "Beere der Glückseligkeit" genannt. Ewige Jugend und Langlebigkeit soll man durch ihren Genuss erlangen. Goji-Produkte werden von vielen Firmen anboten: getrocknete Beeren, Goji-Saft, Goji-Riegel bis hin zum Goji-Öl und vieles mehr.
Zahlreiche Veröffentlichungen weisen auf die gesundheitsfördernde Wirkung der Beere hin. So soll sie vierzigmal mehr Antioxidantien als Orangen und mehr B-Vitamine als jede andere Frucht enthalten. Außerdem entdeckten Wissenschaftler ein bislang unvergleichliches Potential an Mineralien und Spurenelementen sowie vielen weiteren Vitaminen und anderen Vitalstoffen.

Magie/Brauchtum: Gilt als Schutzkraut gegen Beschwörungen oder Verhexungen.