Buchbesprechung Victoria Boutenko: Green for life

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Über die Autorin

Victoria Boutenko wurde in Russland geboren und wanderte 1990 mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in die USA aus. Weil sie alle unter schweren chronischen Krankheiten litten, die durch keine schulmedizinische Behandlung geheilt oder gelindert werden konnten, stellte die Familie Boutenko 1994 ihre Ernährung auf vegane Rohkost um. Ihre Erfahrungen gibt Victoria Boutenko in Kursen zur Rohkost-Ernährung, in Beiträgen für Gesundheitsmagazine und in ihren Büchern weiter. Im Jahre 2012 erschien ihr Buch "Raw and Beyond: How Omega-3 Nutrition Is Transforming the Raw Food Paradigm", in dem sie das Scheitern der veganen Rohkost zugeben musste.

Klappentext

Smoothies aus Früchten und Wurzelgemüse sind derzeit Trend und werden im Supermarkt oder im Naturkostladen angeboten. Grüne Smoothies sind allerdings etwas Neues. Dieser Wundertrank enthält Ballaststoffe, hochwertige Proteine, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Enzame, Antioxidantien - alles also, was der menschliche Körper braucht - in einer großen Fülle. Grüne Smoothies werden aus grünem Blattgemüse und anderem Gemüse, Kräuter und Früchten in einem Mixer zubereitet. Wir können auch dann von ihnen profitieren, wenn wir sie ergänzend zu einer "normalen" Ernährung genießen. Und sie eignen sich hervorragend für eine Entgiftungs- und Reinigungskur im Frühjahr.

Auf die Bedeutung des grünen Blattgemüses stieß Victoria Boutenko, als sie Ernährungsgewohnheiten unserer nahesten Verwandten - der Schimpansen - untersuchte, deren Speiseplan zu mehr als einem Drittel grüne Blätter enthält. Weiterhin stellte sie fest, dass Smoothies die beste Möglichkeit für uns Menschen sind, grünes Blattgemüse zu uns zu nehmen, denn sie sind vollwertig und leicht verdaulich, sie sind frisch und voller Energie und können jederzeit frisch und schnell zubereitet werden.

Kapitelübersicht

  1. Mut zum Beobachten!
  2. Was fehlte in unserer Rohkosternährung?
  3. Wie sich Schimpansen ernähren
  4. Grüne Smoothies - eine Revolution
  5. Warum mögen wir grüne Blätter nicht
  6. Grüne Blätter eine neue Nahrungsmittelgruppe
  7. Grüne Blätter sind reich an Proteinen
  8. Ballaststoffe - eine Art "Zauberschwamm"
  9. Grüne Blätter für die Homöostase
  10. Die Bedeutung der Magensäure
  11. Die Roseburg-Studie
  12. Grüne Blätter machen den Körper basisch
  13. Ein gesunder Boden ist Gold wert
  14. Die heilenden Kräfte des Chlorophylls
  15. Die Weisheit der Pflanzen
  16. Fitness-Training für den Kiefer
  17. Dr. Ann Wigmore - eine Ehrung

Erfahrungsberichte
Erfahrungen der Teilnehmer an der Roseburg-Studie
Rezepte für grüne Smoothies

Zusammenfassung und Bewertung

Victoria Boutenko konnte mit Hilfe der Ernährungsumstellung auf vegetarische Rohkost ihren eigenen und den Gesundheitszustand ihrer Familie entscheidend verbessern. Irgendwann erreichte sie aber einen Punkt, am dem es zu keinerlei Verbesserungen mehr kam, im Gegenteil, es traten wieder kleinere gesundheitliche Beeinträchtigungen auf. Die Familie war unzufrieden mit ihrer Art von Rohkosternährung. Hilfe fand Victoria Boutenko, als sie anfing, sich die Lebensgewohnheiten der Schimpansen anzuschauen. Sie erkannte, dass der Mensch ähnlich wie die Schimpansen einen weitaus höheren Anteil an grünem Blattgemüse zu sich nehmen sollte, als er es im allgemeinen tut. Weil die meisten Menschen sich schwer tun, grünes Blattgemüse in größeren Mengen zu sich zu nehmen, kam sie auf die Idee, diese mechanisch zu zerkleinern und mit Früchten zu versüßen. In ihrem Buch geht sie auch auf die Problematik der bei vielen Menschen fehlenden Magensäure ein und wie wichtig das richtige Kauen vor allem der grünen Pflanzennahrung ist. Sie schreibt in ihrem Buch außerdem, dass Schimpansen eine geringen Anteil an tierischer Nahrung zu sich nehmen, ohne näher auf diesen Punkt einzugehen.

Victoria Boutenko und ihre Familie mussten erkennen, dass eine vegetarische Rohkosternährung langfristig zu Unzufriedenheit beim Essen führt. Während andere, die es mit der vegetarischen Rohkosternährung probieren, an diesem Punkt oftmals mit der Rohkosternährung aufhören, hat sie einen Weg gefunden, der zumindest vorrübergehend einen Ausweg aus dieser Unzufriedenheit bietet: die grünen Smoothies. Nicht klar ist ihr allerdings, dass sie auf diese Art und Weise den Nahrungsinstinkt, den der Mensch, wie auch alle anderen Tiere, besitzt, außer Kraft setzt. Unser Geschmackssinn kann beim mechanischen Zerkleinern und Mischen nicht mehr erkennen, wann er genug von einem bestimmten Lebensmittel hat. Die Gefahr besteht, dass der Organismus langfristig mit Stoffen überlastet wird, die er nicht verwerten kann. Grünes Blattgemüse ist ohne Zweifel ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Enährung, aber es ist sinnvoll die Art und Menge dem Nahrungsinstinkt zu überlassen und das ist nur möglich, wenn die Lebensmittel einzeln verzehrt werden.
Die Lösung ihrer Probleme außerdem nicht im Zerkleinern und Mischen der Nahrung, sondern wie unsere nächsten Verwandten im Verzehr tierischer Produkte zu suchen, auf diese Idee kommt Victoria Boutenko nicht.

Das Buch kann Menschen, die sich bisher nur am Rande mit einer gesunden Lebensweise auseinandergesetzt haben, Mut machen, mal etwas Neues auszuprobieren. Wer sich dauerhaft roh ernähren will, wird aber bald merken, dass langfristig auch grüne Smoothies zu keiner bleibenden Zufriedenheit bei veganer Rohkosternährung führen.


Victoria Boutenko: Green for Life. Grüne Smoothies nach der Boutenko-Methode. Hans Nietsch Verlag 2009, 189 Seiten. ISBN 3-939570-43-5.