Der Ernährungsinstinkt

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Dieser Artikel behandelt das Phänomen des Ernährungsinstinkts, das der heutigen Wissenschaft nicht bekannt ist bzw. von ihr geleugnet wird.

Allgemeines

Instinkte können auf physiologische Prozesse, nämlich auf Verknüpfungen von Nervenzellen im Gehirn zurückgeführt werden. Diese Verknüpfungen sind zum Teil angeboren, zum Teil werden sie erst im Laufe des Lebens hergestellt. Im zweiten Fall spricht man von Prägung und versteht darunter eine unbewußte Form des Lernens, bei der Verhaltensweisen dauerhaft übernommen werden, so daß sie wie angeboren erscheinen.

Eine Prägung erfolgt normalerweise während eines relativ kurzen, wahrscheinlich genetisch festgelegten Zeitabschnittes. Dabei wirken sich Fülle und Vielfalt der Erfahrungen auf die Entwicklung von Sinneszellen, die Gehirnentwicklung und das Verhalten aus. Prägungen wurden eine Zeitlang als irreversibel angesehen, weil man davon ausging, daß Nervenzellen sich nicht vermehren bzw. neu verknüpfen können. Man weiß jedoch mittlerweile, daß die Plastizität des Gehirns lebenslang erhalten bleibt.

Definition

Der Ernährungsinstinkt ist ein natürlicher Mechanismus, der es Menschen und Tieren ermöglicht, die für sie passende Nahrung zu finden und in der erforderlichen Menge zu sich zu nehmen. Mit "passender Nahrung" sind alle naturbelassenen Lebensmittel gemeint, an die der Mensch oder das Tier genetisch angepaßt ist. "Erforderliche Menge" bezeichnet die Nahrungsmenge, die nötig ist, um die momentanen Nährstoffbedürfnisse zu decken.

Im Folgenden wird der Ernährungsinstinkt beim Menschen beschrieben. Viele der hier getroffenen Aussagen gelten aber auch für Tiere, die man jedoch ebensowenig wie kleine Kinder nach ihren Beobachtungen bei einer Mahlzeit fragen kann.

Prägung und Voraussetzungen für das Funktionieren

Wie alle Instinkte ist auch der Ernährungsinstinkt angeboren, muß aber durch eine Lernphase im Kindesalter vervollständigt (Fachausdruck: geprägt) werden. In dieser Zeit werden zuerst mit Hilfe der Mutter bzw. der Eltern, dann auch durch die Führung anderer Bezugspersonen und zunehmend auch selbstständig die für einen Menschen geeigneten Lebensmittelkombinationen erforscht und verinnerlicht. Der heranwachsende Mensch macht sich mit allen natürlichen Lebensmitteln vertraut. Die folgenden Artikel erläutern dies genauer:

Diese Phase dauert ungefähr 16-20 Jahre. Wird sie erst im Erwachsenenalter absolviert, so gestaltet sie sich erheblich schwieriger als in der Kindheit und es kommt unter Umständen nicht mehr zu einer vollständigen Integration von Verstand und Instinkt, siehe dazu den letzten Abschnitt.

Der Ernährungsinstinkt kann, wie in dem Artikel Funktionsbereich und Grenzen von Instinkten erläutert wird, nur für Lebensmittel funktionieren, für die er in der Evolution des Menschen geschaffen wurde. Dies sind rohe, unmanipulierte Lebensmittel bester Qualität, möglichst sogar wilde Lebensmittel.

Manifestation

Der Ernährungsinstinkt manifestiert sich beim Menschen über verschiedene Sinneseindrücke und geistige Erscheinungen, ist also vielgestaltig (polymorph). Für eine sinnvolle Unterteilung kann man die Phänomene der körperlichen und der geistigen Ebene zuordnen. Während die körperlichen Erscheinungsweisen des Ernährungsinstinkts nach einer Umstellung von gekochter auf rohe Ernährung innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder zur Verfügung stehen, dauert es oft mehrere Jahre, bis die geistigen Funktionen sich wieder einstellen.

Der Ernährungsinstinkt berücksichtigt immer den momentanen Zustand eines Menschen. Dieser umfaßt die derzeitigen Bedürfnisse nach Nährstoffen aber auch den aktuellen gesundheitlichen Zustand. So werden vor allem akute Erkrankungen vom Ernährungsinstinkt berücksichtigt und die Lebensmittel ausgewählt, die für die Genesung am besten geeignet sind. Ob der Ernährungsinstinkt auch bei chronischen Erkrankungen, die beispielsweise durch Umweltgifte oder Zahnfüllungen ausgelöst werden, hilfreich sein kann, ist noch ungeklärt.

Die körperliche Ebene

Auf der körperlichen Ebene gibt es folgende Manifestationen des Ernährungsinstinkts:

  • der Geruchssinn
  • der Geschmackssinn
  • der Gesichtssinn

Dem Geruchs- und Gesichtssinn kommt die Aufgabe zu, ein geeignetes Lebensmittel in freier Natur aufzufinden, wenngleich dies unter den heutigen Lebensumständen nur noch selten erforderlich ist. Sie sind aber auch dafür da, unter mehreren gleichzeitig zur Verfügung stehenden Lebensmitteln das passendste zu ermitteln, eine Situation, die heutzutage sehr viel häufiger auftritt als bei einem Leben in freier Natur.

Der Geschmackssinn regelt die Menge, die von einem Lebensmittel verzehrt werden darf, bis die körperlichen Bedürfnisse erfüllt sind, genauer gesagt begrenzt er die Verzehrsmenge, wenn von einem Lebensmittel mehr zur Verfügung steht als erforderlich ist.

Die folgenden Artikel erläutern die Funktion dieser Sinne im Kontext der Ernährung mit Rohkost:

Die geistige Ebene

Auf der geistigen Ebene manifestiert sich der Ernährungsinstinkt als

  • Gedanken an ein bestimmtes Lebensmittel
  • Bilder von Lebensmitteln, die vor dem inneren Auge auftauchen
  • Träume, die sich um bestimmte Lebensmittel drehen
  • Hinweise auf Lebensmittel, z.B. auf Plakaten, in Zeitungen, Büchern, in Gesprächen, usw.
  • Unsichtbarwerden vorhandener Lebensmittel
  • Phantom-Gerüche, d.h. Geruchseindrücke, denen keine äußere Quelle zuzuordnen ist
  • Wissen, welche Lebensmittel man benötigt

Innere Vorstellungen von Lebensmitteln

Diese Vorstellungen manifestieren sich in Form von aus dem Nichts auftauchenden Gedanken an Lebensmittel, oft solche, die man schon viele Monate lang nicht verzehrt hat. Es können aber auch Bilder vor dem inneren Auge auftauchen oder Träume auftreten, die sich um bestimmte Lebensmittel drehen. Der Geist, zu dessen Funktionen die Beschaffung von Nahrung gehört, erzeugt diese Vorstellungen, um darauf hinzuweisen, daß es angebracht ist, ein bestimmtes Lebensmittel zu berücksichtigen.

Äußere Wahrnehmungen von Lebensmitteln

Solche Wahrnehmungen in der Außenwelt sind beispielsweise Plakate mit Bildern von Lebensmitteln, gefüllte Teller anderer Rohköstler oder Wörter in Gesprächen, Zeitungen und Büchern, die einem auffallen. Ein ähnlicher Effekt besteht darin, daß man beim Suchen in freier Natur Kräuter und Früchte, für die ein körperlicher Bedarf vorhanden ist, besser findet, als solche, die man nicht benötigt. Der Ernährungsinstinkt fokussiert also die Wahrnehmung auf das, was gerade gebraucht wird. Die Umkehrung gilt auch: Lebensmittel, die man nicht benötigt, werden regelrecht unsichtbar. Dieses verblüffende Phänomen können viele Rohköstler bestätigen, die etwa eine Frucht, die sie sich zum Verzehr für den nächsten Tag bereitgelegt haben, doch nicht gegessen haben, weil sie sie trotz bester Plazierung übersehen haben. Analog vergißt man Lebensmittel im Kühlschrank oder in anderen Behältern und findet sie erst dann wieder, wenn ein Bedarf da ist oder sie in den Verderb übergehen.

Phantom-Gerüche

Hierunter sind Gerüche zu verstehen, für die es keine äußere Quelle gibt. Irrtümer sind selbstverständlich möglich, d.h. es kann vorkommen, daß einem ein echter Geruch in die Nase weht, den man anschließend beim besten Willen nicht orten kann. Es gibt jedoch auch Geruchseindrücke ohne jegliche äußere Basis. Genau so wie aus dem Nichts auftauchende Gedanken an bestimmte Lebensmittel werden sie vom Geist erzeugt, um darauf hinzuweisen, daß man sich das entsprechende Lebensmittel beschaffen sollte.

Wissen über den eigenen Bedarf

Personen, die sich von Geburt an roh ernähren, wissen in den meisten Fällen, welche Lebensmittel sie am aktuellen Tag benötigen. Sie müssen sie nur noch beschaffen. Beobachtungen bei Tieren deuten darauf hin, daß dieses Wissen bei ihnen ebenfalls vorhanden ist. So wurden Affen dabei gesehen, daß sie kilometerlange Wanderungen unternahmen, um sich mit einer bestimmten Pflanze zu versorgen. Daß hierbei der Geruchssinn eine Rolle gespielt haben könnte, ist ab einer Entfernung von einigen Kilometern kaum noch möglich, wenngleich nicht völlig ausgeschlossen.

In jedem Fall stellt dieses Wissen beim Menschen eine Integration von Verstand und Instinkt dar, d.h. die unbewußten Funktionen des Ernährungsinstinkts integrieren sich in die Funktionen des bewußt denkenden Verstandes. Der letzte Abschnitt dieses Artikels befaßt sich damit noch ausführlicher.

Umgang mit der geistigen Ebene

Die vielgestaltigen Äußerungen des Ernährungsinstinkts führen auf geistiger Ebene zu Vorstellungen und Eindrücken von Lebensmitteln, denen in den meisten Fällen ein echter körperlicher Bedarf zugrundeliegt. Sie sollten daher zum Anlaß genommen werden, das entsprechende Lebensmittel zu beschaffen und in die Auswahl einzubeziehen. Die letzte Instanz bleibt immer der Geschmackssinn. Das bedeutet, daß ein Lebensmittel, das nicht gut schmeckt, nicht verzehrt werden sollte, egal, wieviele Vorstellungen von ihm im Geist aufgetaucht sind.

Lebensmittel in verschiedenen Stadien

In freier Natur ist es völlig normal, Lebensmittel in allen Stadien der Frische und der Trockenheit aber auch der Überreife und des Verderbs vorzufinden. Der Ernährungsinstinkt berücksichtigt daher selbstverständlich den momentanen Zustand des verzehrten Lebensmittels.

Getrocknete Lebensmittel

In freier Natur sind angetrocknete oder durchgetrocknete Nüsse und Samen sowie Fleisch von Meeres- und Landtieren regelmäßig auffindbar. Auch Kräuter kommen in getrockneter Form immer wieder vor. Früchte dagegen sind in getrockneter Form selten und nur sehr kurzzeitig erhältlich.

Der Ernährungsinstinkt funktioniert aus diesen Gründen mit Nüssen, Samen, Kräutern und tierischen Lebensmitteln in getrockneter Form sehr gut, mit Trockenfrüchten dagegen schlecht. Weitere Hinweise finden sich in dem Artikel Trockenprodukte in der Rohkost.

Unreife Lebensmittel

Es kann in freier Natur schwierig sein, den Reifezustand eines Lebensmittels von außen zu beurteilen, z.B. bei dickschaligen Früchten. Die letzte Instanz ist deswegen immer der Ernährungsinstinkt, der entweder schon über den Geruch, der bei unreifen Lebensmitteln oft fehlt, oder über den Geschmack signalisiert, ob ein Lebensmittel in diesem Reifezustand verzehrt werden kann.

Viele Lebensmittel enthalten im unreifen Zustand starke Säuren, nicht süß schmeckende Kohlenhydrate statt Zucker oder andere Substanzen, die schnell eine Sperre auslösen. Es kann jedoch vorkommen, daß der Instinkt eine unreife Frucht einer reifen vorzieht, z.B. weil derjenige, der sie ißt, gerade überlastet mit Zucker ist und eine süße, reife Frucht diesen Zustand verschlimmern würde.

Verschimmelte oder fermentierte Lebensmittel

Fermentierte Mirabelle

Während Schimmel und Fäulnis in freier Natur ganz selbstverständlich zum Leben dazugehören, wertet unsere Kultur den Verzehr mit Schimmel überzogener und fermentierter Lebensmittel in den meisten Fällen ab. Toleriert wird nur der Verzehr von durch Kunstgriffe des Menschen gewonnenen Lebensmitteln: Während alter Fisch und verschimmeltes Obst als ungenießbar gelten, wird der Schimmel auf einigen Käsesorten zum "Edelschimmel" ernannt und genußvoll verzehrt.

Analog kann es in der Praxis der Rohkost passieren, daß der Ernährungsinstinkt beispielsweise eine angefaulte, schon alkoholische Birne einer frischen vorzieht und das faule Produkt unübertrefflich gut schmeckt. Das bedeutet dann, daß die durch Mikroben entstandenen Substanzen vom Instinkt als wichtig für die Deckung des körperlichen Bedarfs eingestuft wurden. Umgekehrt schützt einen der Instinkt bei naturbelassener Ernährung vor durch Verderb oder Fäulnis entstandenen ungünstigen Stoffen. Es ist jedoch ratsam, sich solchen Lebensmitteln bedachtsam zu nähern und die Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln zu beachten.

Lange nicht oder noch nie verzehrte Lebensmittel

Einen Sonderfall für den Instinkt stellen Lebensmittel dar, die schon sehr lange (über ein Jahr) nicht mehr oder noch nie verzehrt wurden. Es ist eine Vermutung der Theorien über die instinktive Ernährung, daß es für jedes Lebensmittel oder für jede Klasse von sehr ähnlichen Lebensmitteln ein Programm des Ernährungsinstinkts gibt, das die Inhaltsstoffe des Produktes kennt und weiß, was mit ihnen anzufangen ist. Da es allein im Reich der Kräuter zehntausende von verschiedenen Sorten gibt, ist es plausibel, anzunehmen, daß die Programme für selten oder nie verzehrte Lebensmittel aus Gründen der Energieersparnis stillgelegt werden.

Das bedeutet, daß beim ersten Kontakt mit einem Lebensmittel oder bei einem erneuten Kontakt nach einer langen Pause nur eine Art Standard-Erkennung durch den Ernährungsinstinkt stattfindet. Diese Erkennung wird vermutlich defensiv ausgerichtet sein, die verzehrte Menge also im Zweifelsfalle zu niedrig ansetzen. Nach der ersten Mahlzeit aktiviert der Instinkt das spezifische Programm für das Lebensmittel. Dies kann erfahrungsgemäß 1-3 Tage erfordern.

Bietet man seinem Instinkt ein lange nicht mehr verzehrtes Produkt nach der Wartezeit von 1-3 Tagen nochmals an, so stellt man oft eine völlig veränderte Reaktion fest. Es kann vorkommen, daß das beim ersten Versuch verzehrte Lebensmittel überhaupt nicht mehr anziehend ist. Es kann aber auch geschehen, daß die schwache oder gar nicht vorhandene Anziehung beim ersten Versuch einer starken Anziehung weicht. Diese Phänomene sind durch das nun aktivierte, spezifische Programm des Instinkts für das jeweilige Lebensmittel erklärbar.

Es ist zwar plausibel, daß die Standard-Erkennung für ein Lebensmittel defensiv vorgeht, sicher ist es aber nicht. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich einem unbekannten bzw. noch nie verzehrten Lebensmittel mit einiger Vorsicht zu nähern. Die nötigen Maßnahmen sind in dem Artikel Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln beschrieben.

Störungen

Das Funktionieren des Ernährungsinstinkts wird durch eine Reihe von Faktoren gestört. Diese sind:

  • ungeeignete Lebensmittel
  • manipulierte Lebensmittel
  • schlechte Kombinationen
  • Wechseln zwischen roher und gekochter Ernährung
  • Fremdstoffe im Körper

Der Ernährungsinstinkt funktioniert mit einigen heutigen Lebensmitteln schlecht oder gar nicht. Sie sind in dem Artikel Für die Rohkost ungeeignete Lebensmittel beschrieben.

Es hat sich gezeigt, daß eine schlechte Rohkost-Praxis, in der nicht auf richtige Lebensmittelkombinationen geachtet wird, den Ernährungsinstinkt in immer stärkerem Maße stört. Dies betrifft vor allem den regelmäßigen Verzehr von ungünstigen Zucker-Eiweiß-Kombinationen, aber auch unnatürliche Manipulationen von Lebensmitteln. Der Grund dafür liegt vermutlich darin, daß man mit so einer Praxis seinen Ernährungsinstinkt im Erwachsenenalter falsch prägt und dies später durch eine einwandfreie Praxis nur noch sehr schwer rückgängig gemacht oder geändert werden kann.

Das selbe trifft auf den häufigen Wechsel zwischen roher und gekochter Ernährung zu. In beiden Fällen werden die Signale des Ernährungsinstinkts undeutlicher. Das Resultat ist in den meisten Fällen Überlastung und eine deutlich verminderte Freude an der Ernährung. Durch die zunehmende Störung des Instinkts wird es erfahrungsgemäß immer schwieriger, die Rohkost wiederaufzunehmen.

Fremdstoffe, die im Körper fest eingebaut sind, wie etwa Zahnfüllungen, Implantate, Transplantate, Piercings oder Tätowierungen (Tattoos), stören den Ernährungsinstinkt. Es wurde beobachtet, daß Menschen mit Fremdstoffen im Körper nur anfangs mit der Rohkost zurechtkommen. Nach einer Zeitspanne von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren treten unerklärliche Schwierigkeiten auf, die zum Abrutschen in die Küchenrohkost oder die Kochkost führen. Die instinktive Rohkost erweist sich auf die Dauer als nicht praktizierbar, so lange noch Fremdstoffe im Körper eingebaut sind. Siehe dazu auch den Artikel Auswirkungen von Zahnfüllungen.

Integration mit dem Verstand

Wird die Lernphase des Ernährungsinstinkts so wie von der Natur vorgesehen in der Kindheit absolviert, dann integrieren sich Instinkt und Verstand, d.h. man ist jederzeit imstande, die eigenen Nahrungsbedürfnisse mit dem Verstand festzustellen. Man weiß, welche Lebensmittel man bei einer Mahlzeit braucht.

Menschen, die nicht mit roher Nahrung aufgewachsen sind, sind in der Regel nicht dazu fähig, die eigenen Nährstoffbedürfnisse treffend einzuschätzen. In der Tat treten bei der Praxis der instinktiven Ernährung lange Zeit Überraschungen auf, d.h. völlig unerwartet schmecken eben noch voller Freude verzehrte Lebensmittel gar nicht mehr oder andere Lebensmittel, von denen man es nie gedacht hätte, schmecken auf einmal himmlisch.

Um diese Erfahrung machen zu können, ist es notwendig, jedem Lebensmittel immer wieder von Neuem unvoreingenommen gegenüber zu stehen. Von großer Wichtigkeit ist außerdem eine breite Lebensmittelpalette. Sehr oft findet man im Zusammensein mit anderen Rohköstlern Hinweise, welche Lebensmittel man bisher vernachlässigt hat bzw. welche man noch niemals in der Auswahl hatte.

Bei langjähriger Praxis der instinktiven Rohkost fangen Instinkt und Verstand an, sich zu integrieren. Ob jedoch im Erwachsenenalter noch eine völlige Integration möglich ist, ist eine bisher unbeantwortete Frage.

Weitere Informationen

Diplomarbeit von Nadja Nissen im Fachbereich Ernährung und Hauswirtschaft der Fachhochschule Hamburg: Hat der Mensch einen Ernährungsinstinkt?