Günsel

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Wissenschaftliche Namen: Ajuga reptans
Synonyme: Gugelkraut, Güldengünsel, Kriechender Günsel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütler Lamiaceae
  • Unterfamilie: Ajugoideae
  • Gattung: Günsel Ajuga
  • Art: Günsel

Die Gattung Ajuga ist weltweit mit ca. fünfundsechzig Arten vertreten. Zehn Arten sind in Europa heimisch, darunter folgende:

  • Gelber Günsel (Acker-Günsel) Ajuga chamaepitys
  • Genfer Günsel Ajuga genevensis
  • Mittelmeer-Günsel Ajuga iva
  • Pyramiden-Günsel Ajuga pyramidalis
  • Sizilianischer Günsel Ajuga tenorei
Kriechender Günsel
Kriechender Günsel, Blüte
Kriechender Günsel, Blatt

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis Juni.

Vorkommen: Europa, Asien; bis etwa 2000 Meter; Wiesen und Wälder; liebt etwas feuchten, nährstoffreichen, lehmigen Boden; sehr häufig.

Kennzeichen: Zehn bis dreißig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, vierkantig, auf zwei Seiten behaart, an der Basis mit beblätterten, liegenden Ausläufern; Blätter spatelförmig, an der Spitze rundlich, gekerbt, sitzend, vier bis acht Zentimeter lang, die unteren in einer Rosette und gestielt, obere Stängelblätter gekreuzt gegenständig; Blüten blau, es treten aber auch rosa oder weiß blühende Mutanten auf; Oberlippe sehr kurz, Unterlippe dreilappig, in oben fast ährenartig gedrängten, unten aufgelockerten Scheinquirlen, obere Tragblätter bläulich überlaufen, kürzer als die Blüten, fünf Kelchblätter, vier Staubblätter; vier einsamige Teilfrüchten, Klausen genannt.

Verwechslung: Mit dem verwandten Genfer Günsel Ajuga genevensis, der kann aber genauso verwendet werden. Er bildet keine Ausläufer und entwickelt an einer Pflanze mehrere aufgerichtete, blütentragende Stängel. Eine weitere Art ist der Pyramiden-Günsel Ajuga pyramidalis: Hier sind die oberen Tragblätter der Quirle länger als die Blüten. Verwechselt werden kann der Günsel auch mit dem Gundermann Glechoma hederaceum. Charakteristisch für den Günsel ist der vierkantige Stängel, die Blüten sitzen dicht gedrängt.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Junge Sprosse das ganze Jahr über.

Die Pflanze schmeckt chicoréeartig, leicht bitter.

Kultur im eigenen Garten: Günsel braucht feuchten Boden in der Sonne oder im Halbschatten. Die Vermehrung kann durch Samen im Herbst oder Frühling erfolgen.

Wissenswertes

Namensgebung: Der deutsche Name "Günsel" dürfte sich vom lateinischen consolida ableiten. Darunter wurden bis ins 17. Jahrhundert mehrere Pflanzenarten verstanden, die bei Knochenbrüchen heilend wirken sollen, consolidare = festmachen. Der Gattungsname Ajuga kommt ebenso wie der Artname reptans aus dem Lateinischen: Ajuga = abiga zu abigare = abtreiben, wegen der abortiven Wirkung und reptans von reptare = kriechen.

Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, entzündungshemmend, tonisch und wundheilend beschrieben.
Der Günsel wird in der Volksheilkunde bei Verdauungsstörungen, Gallenerkrankungen und bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum verwendet. Rohe, zerquetschte Blätter auf eine offene Wunde gelegt lindern den Schmerz und beschleunigt den Heilungsprozess.