Gnadenkraut

Aus Rohkost-Wiki
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Wissenschaftliche Namen: Gratiola officinalis
Synonyme: Gichtkraut, Gottes-Gnadenkraut, Laxierkraut, Magenkraut, Nieskraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Wegerichgewächse Plantaginaceae
  • Gattung: Gnadenkräuter Gratiola
  • Art: Gnadenkraut
Gnadenkraut
Gnadenkraut, Blüte
Gnadenkraut, Blatt

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis August.

Vorkommen: Europa, Asien; Ufer, Sumpfwiesen, Nassstellen auf Ödland; braucht nährstoffreichen, nassen, zeitweise überfluteten, schlammig-tonigen Boden.

Kennzeichen: Zehn bis sechzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufrecht, einfach oder verzweigt, oben undeutlich vierkantig, sonst rund; Blätter gegenständig, zwei bis fünf Zentimeter lang und drei bis zehn Millimeter breit, sitzend, stängelumfassend, ganzrandig oder fein gezähnt; Blüten gestielt, hellgelb mit rosa Lippen, einzeln in lockeren Trauben in den Blattachseln, Kelch mit fünf Zähnen, am Grund mit zwei Hochblättern, Krone innen behaart, Oberlippe zweilappig, Unterlippe dreilappig, vier Staubblätter; zweifächrige Kapselfrucht; Wurzelstock fleischig, kriechend, ausläufertreibend.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Gnadenkraut kann sehr widerlich riechen, der Geschmack ist dann unangenehm scharf. Beim Probieren sollte man die Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln beachten. Bei Missachten der instinktiven Sperre kann es zu blutigen Durchfällen und Störungen der Herz- und Atemtätigkeit kommen.

Wissenswertes

Das Gnadenkraut ist europaweit gefährdet und stark im Rückgang begriffen.

Namensgebung: Der Gattungsname Gratiola ist die Verkleinerungsform des lateinischen Wortes grata = Gnade und weist wie der Artname officinalis auf die Heilwirkung der Pflanze hin.

Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, brechreizerzeugend und harntreibend beschrieben.
Die Pflanze enthält u.a. das Cucurbitacinglykosid Elatericid und wurde früher als Abführmittel, bei Gicht- und Leberleiden sowie zum Harntreiben und bei chronischen Hautleiden genutzt. Außerdem wurde es als Abtreibungsmittel eingesetzt. Wegen der Nebenwirkungen verwendet man mittlerweile nur noch homöopathische Zubereitungen, u.a. bei Entzündungen des Magen-Darm-Traktes.