Gänsefuß, weißer

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Chenopodium album
Synonyme: Ackermelde, Falsche Melde, Garten-Melde, Krötenmelde, Melde, Wilde Melde, Wilder Spinat.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae
  • Unterfamilie: Chenopodioideae
  • Tribus: Chenopodieae
  • Gattung: Gänsefüße Chenopodium
  • Art: Weißer Gänsefuß

Die Gattung Chenopodium ist weltweit verbreitet. In Deutschland kommen ca. zwanzig Arten beständig vor. Dazu gehören ebenfalls:

  • Wohlriechender Gänsefuß Chenopodium ambrosidoides: Wurde früher als Heilmittel bei Wurmerkrankungen eingesetzt, heute wird es allerdings wegen der Nebenwirkungen nur noch in der Tiermedizin verwendet. Hauptwirkstoff ist das Ascaridol.
  • Wilder Spinat Chenopodium bonus-henricus
  • Klebriger Gänsefuß Chenopodium botrys
  • Ähriger Erdbeerspinat Chenopodium capitatum
  • Dickblättriger Gänsefuß Chenopodium chenopodioides
  • Feigenblättriger Gänsefuß Chenopodium ficifolium
  • Echter Erdbeerspinat Chenopodium foliosum
  • Graugrüner Gänsefuß Chenopodium glaucum
  • Unechter Gänsefuß Chenopodium hybridum
  • Mauer-Gänsefuß Chenopodium murale
  • Vielsamiger Gänsefuß Chenopodium polyspermum
  • Australischer Gänsefuß Chenopodium pumilio
  • Roter Gänsefuß Chenopodium rubrum
  • Straßen-Gänsefuß Chenopodium urbicum
  • Stinkender Gänsefuß Chenopodium vulvaria
Weißer Gänsefuß
Weißer Gänsefuß, Stängel
Weißer Gänsefuß, Blatt
Weißer Gänsefuß, Blüte

Beschreibung

Blütezeit: Juli bis September.

Vorkommen: Mitteleuropa, Asien, in Amerika eingeführt; Unkrautbestände auf Äckern, Gärten, wegen, Waldschläge; stickstoffliebend, häufig.

Kennzeichen: Fünfzig bis dreihundert Zentimeter hohe, einjährige Pflanze, äußerst vielgestaltig, die ganze Pflanze ist leicht mehlig bestäubt; Stängel aufrecht, seltener bogig aufsteigend oder am Boden liegend, spärlich verzweigt, leicht gefurcht, manchmal rötlich überlaufen; Blätter zwei bis zwölf Zentimeter lang, eineinhalb bis zehn Zentimeter breit, im Umriss oval-rhombisch, Rand buchtig gezähnt oder fast ganzrandig; Blüten in Knäueln beisammen, winzig, hellgrün, Knäul rispenartig zusammengezogen, rispige Teilblüten stehen sowohl in den Achseln der oberen Blätter als auch endständig; Samenkörner schwarz, ca. ein Millimeter groß.

Verwechslung: Es gibt mehrere ähnliche, schwer unterscheidbare Arten in der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Dazu gehört auch der Wilde Spinat, die Ruten-Melde Atriplex patulua und die Spieß-Melde Atriplex prostrata sowie die Inkagetreide Quinoa und Amaranth. Die ungenießbaren Arten kann man leicht herausfinden, wenn man die Blätter zerreibt: Sie riechen widerlich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Zweigspitzen von April bis zum ersten Frost, die Samen ab August, wenn die Rispen trocken sind.

Der Weiße Gänsefuß ist eine häufig vorkommende Wildpflanze, die einen recht milden, spinatähnlichen Geschmack hat. Fast die ganze Vegetationsperiode über findet man junge, zarte Pflanzen, die sich sich zum Verzehr anbieten. Die Samen lassen sich gut als Wintervorrat anlegen, in dem man ein Gefäß unter die Zweige stellt und die Samen abstreift. Sie schmecken ähnlich wie Buchweizensamen. Man kann sie bei Bedarf ankeimen.

Kultur im eigenen Garten: Der Weiße Gänsefuß siedelt sich als eine der ersten Pflanzen auf Brachflächen an. Er sät sich selbst aus.

Wissenswertes

Namensgebung: Die Pflanze wurde als Tierfutter, speziell für Gänse verwendet, was ihr ihren Namen einbrachte.

Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend und entzündungshemmend beschrieben.
Der Inhaltsstoff Stigmasterol hat hormonähnliche Wirkung, er kann den Eisprung fördern und soll Wechseljahrsbeschwerden lindern.

Nutzpflanze: Der Weiße Gänsefuß war früher sowohl als Gemüse- wie auch als Getreidepflanze hoch geschätzt.

Mythos/Geschichte: Man vermutet, dass der Weiße Gänsefuß seine ursprüngliche Heimat im Himalaya hat. Er hat sich jedoch schon seit Jahrtausenden weltweit ausgebreitet.