Hausschaf

Aus Rohkost-Wiki
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Wissenschaftliche Namen: Ovis orientalis aries

Systematik

  • Stamm: Chordatiere Chordata
  • Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
  • Klasse: Säugetiere Mammalia
  • Ordnung: Paarhufer Artiodactyla
  • Unterordnung: Wiederkäuer Ruminantia
  • Familie: Hornträger Bovidae
  • Unterfamilie: Ziegenartige Caprinae
  • Gattung: Schafe Ovis
  • Art: Hausschaf
Schafe

Beschreibung

Vorkommen: weltweit domestiziert.

Merkmale:

  • Größe/Gewicht: Länge ca. eineinhalb Meter, Gewicht fünfundsiebzig bis zweihundert Kilogramm.
  • Körperbau: Kopf mit flacher Stirn und kantigen, schneckenförmig gedrehten Hörnern, langes, schmales Maul und spitze Ohren. Der Schwanz ist kurz.
  • Haar/Färbung: je nach Rasse unterschiedliche Struktur und Färbung.

Lebensweise: Schafe sind Herdentiere und Wiederkäuer, die sich von Gräsern, Kräutern, Zweigen und Blättern ernähren. Die Tragezeit beträgt im Schnitt fünf Monate bzw. 150 Tage. Meist werden zwei, manchmal aber auch bis zu vier Lämmer geworfen. Schafe können ca. zwanzig Jahre alt werden.

Bezeichnungen:

  • Lamm: Tiere, die nicht älter als ein Jahr sind.
  • Milchlamm: Tiere, die mindestens acht Wochen, aber nicht älter als ein halbes Jahr sind.
  • Hammel (Schöps): männliche, kastrierte Tiere.
  • Schaf (Mutterschaf, Au, Aue): über ein Jahr alte weibliche Tiere.
  • Bock (Widder): über ein Jahr alte männliche, nicht kastrierte Tiere.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Lammfleisch hat ein mildes Aroma. Die Keule ist relativ mager, erhält man jedoch ein Stück mit Knochen, ersetzt das Knochenmark das fehlende Fett. Ebenfalls mager ist das Rückenstück, auch Lammkarree oder Lammlachse genannt. Saftiger und mit Fett durchwachsen sind das Nackenfleisch und die Lammbrust. Die knorpeligen Enden der Rippen können ebenso wie die weicheren Knochenanteile mitgegessen werden. Ebenfalls mit Fett durchwachsen ist der dünne Bauchlappen (Dünnung). Lammkoteletts stammen entweder aus dem vorderen Teil des Rückens und werden dann Stielkoteletts genannt, die Lendenkoteletts stammen dagegen aus dem hinteren Rippenstück. Bei den Lendenkoteletts sind an der Unterseite die kleinen Filets angewachsen. Das Fleisch beider Arten ist sehr saftig und zart. Die Scheiben vom ausgelösten Kotelettstrang nennt man auch Lamm-Chops.

Die Ernährung der Tiere beeinflusst die Qualität des Fleisches. Für die Rohkost-Ernährung eignet sich nur Fleisch von Tieren, die artgerecht, d.h. auf Weiden, gehalten werden und nicht mit Getreide gefüttert werden. Tiere aus Irland und Neuseeland erfüllen diese Bedigungen meist eher als Tiere aus Mitteleuropa. Diese bekommen selbst bei sogenannter "Weidehaltung" zumindest im Winter Getreide als "Kraftfutter" zugefüttert.

Lamm, Bries
Lamm, Brust
Lamm, Kotelett

Nährstoffe

Lammfleisch, Kotelett
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 52,0
Kohlenhydrate 0,0
Eiweiße 14,9
Fette 32,0
Rohfasern 0,0
Mineralstoffe 0,8
Lammfleisch, Keule
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 64,0
Kohlenhydrate 0,0
Eiweiße 18,0
Fette 18,0
Rohfasern 0,0
Mineralstoffe 1,1
Lamm, Herz
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 75,0
Kohlenhydrate 0,0
Eiweiße 15,3
Fette 6,0
Rohfasern 0,0
Mineralstoffe 1,2
Lamm, Leber
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 70,1
Kohlenhydrate 1,8
Eiweiße 20,0
Fette 5,4
Rohfasern 0,0
Mineralstoffe 1,1

Wissenswertes

Das Hausschaf ist die domestizierte Form des Muffelwilds. Es ist eine der ältesten Haustierarten, die ersten Tiere wurden wahrscheinlich vor 10 000 Jahren in Anatolien domestiziert. Es dient als Lieferant von Fleisch und Wolle. Man unterscheidet heute ca. 100 verschiedene Rassen, wie z.B. Heidschnucken, das Karakulschaf, Merinos, Bergschafe, Rhönschafe und Suffolks. In Deutschland werden sie vor allem im Norden zur Landschaftspflege eingesetzt. Sie erhalten Grünflächen oder Landschaftsformen wie die Heide. Ohne die Schafe würden diese Landschaften sich in Steppen oder Wälder verwandeln. Eine besondere Funktion besitzen Schafe beim Schutz von Deichen. Sie verhindern dort nicht nur die Versteppung, sondern festigen mit ihrem Tritt auch deren Struktur.