Hirtentäschelkraut, gemeines

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Wissenschaftliche Namen: Capsella bursa-pastoris
Synonyme: Bauernsenf, Bettseicherle, Beutelschneidekraut, Blutkraut, Echtes Hirtentäschel, Gänsekresse, Herzkraut, Kochlöffel, Löffeli, Mönch, Säckelkraut, Schinkenkraut, Schneiderbeutel, Taschenknieper, Taschenkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
  • Gattung: Hirtentäschel Capsella
  • Art: Gemeines Hirtentäschelkraut

Weitere Art:

  • Rötliches Hirtentäschelkraut Capsella rubella.
Hirtentäschelkraut, ganze Pflanze
Hirtentäschelkraut, Blatt der Grundrosette
Hirtentäschelkraut, Blütenstand
Hirtentäschelkraut, Schote

Beschreibung

Blütezeit: März bis Oktober; unter günstigen Bedingungen, d.h. wenn kein Frost herrscht, das ganze Jahr.

Vorkommen: Europa, in den gemäßigten Zonen weltweit; Wiesen, Gräben, Wegränder, Weiden, Ödland; häufig.

Kennzeichen: Zwanzig bis sechzig Zentimeter hohe, ein- bis zweijährige krautige Pflanze; Stängel feingerillt, aufrecht, sich während der Blüte verlängernd; Blätter basal als Rosette dem Boden anliegend, ungeteilt buchtig gelappt bis fiederspaltig; Stängelblätter ungeteilt, mit breiten Öhrchen stängelumfassend; Blüten weiß, klein, zwei bis drei Millimeter, in lockerer Traube mit endständiger Trugdolde; Schötchen dreieckig, mit der Herzspitze auf langem, abstehendem Stiel, enthält zehn bis zwölf Samen; Samen klein, gelb.

Verwechslung: Ist mit dem Bauernsenf Teesdalia nudicaulis oder dem Acker-Hellerkraut Thlaspi arvense möglich. Das Hirtentäschelkraut erkennt man am typischen kresseähnlichen Geschmack und den charakteristischen herzförmigen Schötchen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter der Rosette März, April, Blätter und weiche Triebe von März bis Juni, Blüten oder Blütenstände von März bis September mit den Herzschoten, Wurzel am besten im Frühjahr; später ist sie schärfer im Geschmack, ingwerähnlich; Samen von Juni bis September.

Die Blätter schmecken je nach Jahreszeit bitter bis scharf-würzig oder meerettichartig-senfartig, am mildesten sind die Blätter der Blattrosette. Die winzigen Samen können geknabbert werden, sind aber teilweise sehr scharf.

Wissenswertes

Namensgebung: Seine deutschen und lateinischen Namen beziehen sich auf die unverkennbare Form der dreieckigen Schötchen.

Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, tonisch und wehenfördernd beschrieben.
Schon im 16. Jahrhundert galt die Pflanze als ein wirksames Mittel zum Blutstillen. Sie wurde auch während und nach den beiden Weltkriegen als Ersatz für den Mutterkornpilz und die Kanadische Gelbwurz Hydrastis canadensis herangezogen, da sie als stark blutgerinnungsfördernd galt. Auch bei Störungen der Menstruation wird über eine günstige Wirkung berichtet.

Sie wird lokal zur unterstützenden Behndlung von Nasenbluten und oberflächlich blutenden Hautverletzungen herangezogen. Außerdem soll das Kraut den Blutdruck beeinflussen, es wirkt regulierend sowohl bei hohem wie auch bei niedrigem.

Magie/Brauchtum: Planet: Mond, Saturn.
Die Pflanze ist Hekate, der Göttin der Zauberkunst, der Nekromantie, des Spuks und der Wegkreuzungen geweiht. Mit Räucherung an Samhain, einem keltischen Festtag, der unserem Allerheiligen entspricht, kann man mit Hilfe dieser Pflanze hinter die Schleier sehen.