Hohlzahn, gelber

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Galeopsis segetum
Synonyme: Auszehrwurz, Bleicher Hohlzahn, Blutkraut, Bluttee, Brandkraut, Brunnessel, Dahnnessel, Gelbes Distelkraut, Haarige Kornwut, Hahnenkopf, Hanfnessel, Mauschkraut, Sandhohlzahn, Saathohlzahn, Schwindlerkraut, Stachelnessli, Tannesselkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütler Lamiaceae
  • Unterfamilie: Lamioideae
  • Gattung: Hohlzahn Galeopsis
  • Art: Gelber Hohlzahn

Zur Gattung Galeopsis gehören außerdem folgende Arten, die ähnlich zu verwenden sind:

  • Schmalblättriger Hohlzahn Galeopsis angustifolia: Blüte purpurn.
  • Zweispaltiger Hohlzahn, Kleinblütiger Hohlzahn Galeopsis bifida: Blüte weiß oder rosa.
  • Breitblättriger Hohlzahn, Ackerhohlzahn Galeopsis ladanum: Blüten meist rot mit gelben Flecken.
  • Weicher Hohlzahn, Weichhaariger Hohlzahn Galeopsis pubescens: Blüte rosa bis purpur, gelber Schlundfleck.
  • Bunter Hohlzahn Galeopsis speciosa: Blüten gelb mit violettem Mittellappen.
  • Gemeiner Hohlzahn, Hanfnessel oder Stechender Hohlzahn Galeopsis tetrahit: Blüten rot bis weiß mit gelben Punkten.

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis September.

Vorkommen: Europa; bis 1600 Meter; sandige Fluren und Äcker, sonnige Waldwiesen; auf Steinschutt und Silikatgestein.

Kennzeichen: Zehn bis fünfzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht, verzweigt, fast kahl; Blätter gegenständig, kurz gestielt, untere breit, obere ein bis vier Zentimeter lang und einen halben bis zweieinhalb Zentimeter breit, am Rand jederseits mit drei bis neun Zähnen, auf der Unterseite dicht und samtig behaart, auf der Oberseite schwach behaart; Blüten zu sechs bis fünfzehn in dichten quirlartigen Blütenständen am Ende des Stängels, blassgelb oder rosa, Kelch seidig, mit fünf beinahe gleichen, stechenden Zähnen, Kronröhre drei bis vier mal so lang wie der Kelch, Oberlippe etwas gewölbt, Unterlippe mit zwei aufrechten Zähnen.

Verwechslung: Eine Verwechslung ist mit der Taubnessel möglich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die Blätter von Mai bis Oktober, die ölhaltigen Samen im Oktober.

Die Pflanze hat einen schwachen Geruch, der Geschmack ist würzig.

Kultur im eigenen Garten: Gelber Hohlzahn benötigt kalkarmen, leicht sandigen Boden. Er sät sich selbst aus, bleibt am Ort und breitet sich nicht weiter aus.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Galeopsis leitet sich von den griechischen Wörtern gale = Wiesel, Iltis - die Blüten wurden mit Iltisköpfen verglichen - und opsis = Aussehen ab. Der deutsche Name Hohlzahn rührt von den zwei kegelförmigen Ausstülpungen an der Unterlippe der Blüte her.

Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, den Auswurf fördernd, gegen Blutarmut wirkend und mineralsalzzuführend beschrieben.
Aufgrund des hohen Kieselsäuregehaltes wurde der Gelbe Hohlzahn in der Volksheilkunde als Heilmittel bei Lungenerkrankungen, besonders der Lungentuberkulose, eingesetzt. Die Saponine haben eine schleimlösende Wirkung.
Milzerkrankungen gehören zu den Anwendungsgebieten homöopathischer Zubereitungen.

Nutzpflanze: Der gelbe Hohlzahn ist eine alte Gemüsepflanze.

Mythos/Geschichte: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Hohlzahn unter dem Namen "Liebersche Auszehrungskräuter" als Geheimmittel gegen Lungentuberkulose teuer verkauft. Der Namen "Schwindlerkraut" stammt aus dieser Zeit.