Kakaobaum

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Wissenschaftliche Namen: Theobroma cacao

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Malvenartige Malvales
  • Familie: Malvengewächse Malvaceae
  • Gattung: Kakaobäume Theobroma
  • Art: Kakaobaum

Zur gleichen Gattung gehört der Macambo.

Kakaoschote, ganz
Kakaoschote, geöffnet
frische Kakaobohnen, Nahaufnahme

Beschreibung

Herkunft und Verbreitung: Brasilien; weltweit in tropischen Regionen angebaut.

Kennzeichen: Immergrüner, bis zu fünfzehn Meter hoher Baum mit meist waagerecht abstehenden, etagenförmigen Ästen; Blätter wechselständig, breitoval, bis dreißig Zentimeter lang, zugespitzt; Blüten klein, büschelig an blattlosem Stamm oder an stärkeren Seitenästen, bis zu 100 000 an einem Baum; Beerenfrucht bis zwanzig Zentimeter lang, enthält etwa zwanzig bis sechzig ovale Samen (Kakaobohnen), drei mal ein Zentimeter groß.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Kakaobohnen können zusammen mit der Pulpa verzehrt werden und schmecken ein wenig nach Zartbitterschokolade. Es ist zu empfehlen, sich an den Verzehr großer Mengen langsam heranzutasten und nicht gleich den Inhalt einer ganzen Schote zu essen. Große Mengen (über 100g) können mehrere Stunden nach der Mahlzeit zu langanhaltender Übelkeit und Bettlägerigkeit führen.

Saison: Die Hauptsaison frischer Schoten geht von September bis Mai.

Lagerung/Haltbarkeit: Frische Kakaoschoten lassen sich ungeöffnet ca. vier Wochen im Kühlschrank lagern, geöffnet etwa zwei Wochen.

Anzucht: Der Kakaobaum kann als Kübelpflanze gehalten werden. Zur Anzucht werden die Samen von anhaftendem Fruchtfleisch befreit, etwa drei Stunden in Wasser eingeweicht und anschließend mit dem Keim nach unten in Anzuchterde gesteckt. Die Keimtemperatur beträgt 25 bis 28 °C, die Keimdauer ein bis vier Wochen. Die Sämlinge brauchen einen schattigen bis halbschattigen Standort und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Man sollte sie regelmäßig mit kalkfreiem, lauwarmen Wasser besprühen. Zum Überwintern benötigt die Pflanze einen hellen, warmen Standort. Die Bodentemperatur sollte mindestens 20 °C betragen.

Nährstoffe

Kakaobohne:

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 5,0
Kohlenhydrate 16,0
Eiweiße 11,0
Fette 54,4
Rohfasern 6,0
Mineralstoffe 2,6

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.

Wissenswertes

Namensgebung: Der botanische Gattungsname Theobroma kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Götterspeise", von theós = Gott und bróma = Speise.

Nutzpflanze: Es existieren verschiedene Formen und Unterarten der Gattung Theobroma. Der halbkletternde Wildstrauch Theobroma cacao forma lacandonense mit relativ kleiner Frucht gilt als der natürliche Vorläufer kultivierter Kakaobäume. Im kommerziellen Anbau werden hauptsächlich zwei kultivierte Sorten unterschieden: Forastero und Criollo. Die erste Sorte wird hauptsächlich in Brasilien und Afrika angebaut, die zweite in Mittelamerika.
Die Vermehrung erfolgt durch Samen, die erste Ernte kann nach acht Jahren erfolgen. Der Kakaobaum gedeiht nur in Regionen mit mindestens einhundertdreißig Zentimetern Regen pro Jahr. Er ist eine Schattenpflanze und wird deshalb oft zusammen mit schattenspendenden Bananenstauden angepflanzt.

Heilkunde: Den Kakaobohnen wird eine gemütsaufhellende Wirkung nachgesagt.

Geschichte: Azteken und Maya kultivierten den Kakaobaum schon vor über 4000 Jahren. Die Kakaobohnen dienten als Nahrungsmittel, Stimulans, Medizin, ja sogar als Währung und wurden als "Nahrung der Götter" verehrt. Die Azteken sahen im Kakaobaum ein Geschenk ihres Gottes Quetzalcoatl. Der Spanier Herán Cortéz (1485-1547) brachte die ersten Kakaobohnen nach Europa.