Kaktusfeige

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Opuntia ficus-indica
Synonyme: Indianischer Feigenbaum, Feigenkaktus, Kaktusbirne, Opuntien.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Unterordnung: Portulacineae
  • Familie: Kakteengewächse Cactaceae
  • Unterfamilie: Feigenkakteen Opuntioideae
  • Gattung: Opuntien Opuntia
  • Art: Kaktusfeige
Kaktusfeige, grün
Kaktusfeige, rot

Beschreibung

Herkunft und Verbreitung: Die Heimat des Feigenkaktus ist Mexiko. Bereits um 1610 wurde er aus seiner Heimat in das Mittelmeergebiet eingeführt und ist hier an vielen Stellen verwildert. Auch in Südafrika und Australien ist die Art verbreitet.

Kennzeichen: Immergrüne, strauchig und wirr verzweigte Pflanze, bis zu sechs Meter hoch; abgeflachte, ovale oder elliptische etwa zwanzig bis fünfzig, zehn bis zwanzig Zentimeter große Stengelglieder; alte Sprossteile am unteren Ende verholzend, mit rissiger hellgrauer Rinde; Blätter fehlend oder nur kurzzeitig in Gestalt kleiner, schuppenförmiger, etwa drei Millimeter langer Gebilde vorhanden, in deren Achseln stehen Polster gelber, mit Widerhaken besetzter Borsten und mitunter ein bis zwei kräftige, aber höchstens ein Zentimeter lange Dornen; Blüten in Serien end- oder randständig an den Stengelgliedern, sechs bis zehn Zentimeter breit, gelb oder orangerot, mit zahlreichen Kron- und Staubblättern; Beerenfrüchte etwa hühnereigroß, mit eingesenktem Nabel, gelb oder rot, oft kräftig bedornt und mit Borstenpolstern besetzt.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Zum Verzehr müssen Stacheln und Borstenpolster mit der Fruchtschale entfernt werden. Die Stacheln sind sehr spröde und dringen leicht in die Haut ein. Sie brechen leicht ab und können neben Juckreiz unangenehme Entzündungen hervorrufen. Am besten bearbeitet man die Früchte daher mit Handschuhen oder spießt sie auf eine Gabel, schneidet sie mit dem Messer der Länge nach auf und löffelt das weiche Fruchtfleisch aus. Die mexikanische Variante geht so: Frucht auf eine Gabel spießen, an beiden Enden je eine flache Scheibe abschneiden, die Fruchthaut mit einem Messer der Länge nach bis ins Fleisch aufschlitzen und abziehen. Legt man die Früchte vorher für einige Zeit in kaltes Wasser, werden die Stacheln weicher und man kann sie mit einer Bürste entfernen. Teilweise werden die Stacheln aber auch schon abgebürstet, bevor die Früchte in den Handel kommen. Hat man trotzdem einen Stachel erwischt, dann kann man ihn gut orten, indem man die Hand gegen das Licht hält. Anschließend zieht man den Stachel mit einer Pinzette senkrecht heraus.
Die Farbe der Schale ist, je nach Sorte, in reifem Zustand gelblich, lachsfarben, dunkelbraun oder rot, einige Sorten bleiben aber auch grün. Das Fruchtfleisch der Kaktusfeige ist saftig, gelb bis weinrot, von Geschmack her leicht süßsauer, birnenähnlich und enthält zahlreiche schwarze harte Kerne, die mitgegessen werden.
Die Kaktusfeige reift nicht nach. Zu früh geerntete Früchte schmecken fade.

Sorten:

  • Kaktusfeige Agrio: Mexiko; leicht süß-säuerlich, fruchtig.
  • Kaktusfeige Tuna Kristall: Mexiko; leicht süß und fruchtig.
  • Kaktusfeige Tuna Purpur: Mexiko: süß-säuerlich, fruchtig.

Saison:

  • Tunesien: Juli bis Oktober
  • Italien, Türkei: Juli bis Dezember
  • Spanien: August bis Dezember
  • Peru: November bis April
  • Israel: August
  • Brasilien, Kolumbien, Mexiko: ganzjährig

Lagerung/Haltbarkeit: Kaktusfeigen sind ungekühlt bis zu zwei Wochen haltbar, gekühlt bis zu vier Wochen.

Anzucht: Abgebrochene Sprossglieder wurzeln sehr leicht, man kann die Kaktusfeige aber auch aus Samen ziehen. Man nimmt dazu die Samen aus der Frucht, reinigt sie vom Fruchtfleisch und trocknet sie einige Tage an der Luft. Dann kann man sie ein bis zwei Tage zum Quellen in Wasser legen und anschließend oberflächlich auf Erde aufstreuen. Die Samen werden nicht vergraben.
Keimzeit: Die Keimzeit ist sehr unterschiedlich. Manche Samen keimen nach zwei Wochen, andere nach über zwölf Monaten.
Boden: Sandiger, steiniger Boden mit wenigen Nährstoffen ist ausreichend für den Kaktus. Gibt man ihm zu nährstoffreiches Erdreich, beginnt die Pflanze untypisch zu wachsen.
Wasserbedarf: Nach einer kräftigen Wassergabe im Frühling wird erst wieder gegossen, wenn der Wurzelballen ausgetrocknet ist. Im Winter wird überhaupt nicht gegossen.
Lichtbedarf: Der Feigenkaktus braucht volles Sonnenlicht.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 86,1
Kohlenhydrate 7,1
Eiweiße 1,0
Fette 0,4
Rohfasern 5,0
Mineralstoffe 0,3

Wissenswertes

Heilkunde: Den Früchten wird eine Cholesterinspiegel senkende Wirkung zugeschrieben.

Nutzpflanze: In seiner alten und neuen Heimat wird der Feigenkaktus und nahe verwandte Arten als lebende Hecke und als Obstlieferant angebaut.