Klette, große

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Wissenschaftliche Namen: Arctium lappa
Synonyme: Bardane, Bolstern, Chläbere, Dollenkraut, Haarballe, Haarwachswürze, Kladde, Kinzel, Kirmsen, Kladde, Klebern, Klettendistel, Klibe, Klibusch, Klitzebusch, Klusen, Letschenwurzel, Rossklettenwurzel, Wolfskraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Carduoideae
  • Gattung: Kletten Arctium
  • Art: Große Klette

Weitere Arten:

  • Kleine Klette Arctium minus
  • Hain-Klette Arctium nemorosum
  • Filzige Klette Arctium tomentosum

Neben den reinen Arten gibt es häufig Bastarde, die sich nur schwer unterscheiden lassen.

Beschreibung

Blütezeit: Juli bis September.

Vorkommen: Europa, West- und Nordasien, bis 1800 Meter; Schuttplätze, Wegränder; verbreitet bis zerstreut.

Kennzeichen: Fünfzig Zentimeter bis zwei Meter hohe zweijährige Pflanze; Stängel kräftig gerieft; Blätter groß, herzförmig, gestielt, gezähnelt, oben grün, unten weißgrau filzig; Blüten rosa-purpurrot, in großen, in lockeren Scheindolden angeordneten Köpfchen, diese gestielt, kugelig, von grünen spitzen Hüllblättern umgeben; Früchtchen hell rotbraun, mit Haarkranz; Wurzel lang, spindelförmig.

Verwechslung: Eventuell mit anderen Klettenarten, die aber genauso zu verwenden sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blattstiele von April bis August, das Stängelmark von Mai bis August, die jungen Blätter von April bis Juli und die Wurzel von September bis in den Winter. Sie wird im ersten Herbst und Winter der Pflanze geerntet.

Der Geschmack der Blätter ist bitter-süß. Die Wurzel soll ähnlich der Schwarzwurzel schmecken, süß und schleimig.

Kultur im eigenen Garten: Die Klette wächst auf feuchtem, neutralem bis alkalischem Boden. Die Aussaat sollte im Frühjahr erfolgen. Die Pflanze ist ein guter Selbstaussäer.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Arctium leitet sich vom griechischen arctos = Bär ab, wahrscheinlich wegen des haarigen Aussehens der Klettenköpfchen. Der Artname lappa kommt auch aus dem Griechischen: labein = ergreifen, festhalten. Er weist auf die an den Kleidern festhaftenden Früchte hin.

Heilkunde: Die Wirkung wird als antidiabetisch, antiseptisch, blutreinigend, die Gallensekretion fördernd, harntreibend und schweißtreibend beschrieben.
Die Blätter der Klette sollen eine keimtötende Wirkung besitzen, so dass sie bei manchen Hautleiden äußerlich in zerquetschter Form als Umschläge aufgelegt werden.

Nutzpflanze: Die Pfahlwurzel der großen Klette ist in Asien ein beliebtes Wurzelgemüse.

Mythos/Geschichte: Die Klette ist Symbol für unbeständige Liebe, weil sie sich wahllos an jede(n) hängt.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Magische Kräfte: Schutz, Heilung.
Als Sitz eines guten Pflanzendämons kann die Klette, wenn man sie in den Hausgiebel steckt, den Blitz oder allgemein alles Böse fernhalten. Die Blätter sollen die Heilung von Gicht unterstützen, wenn man sie sich unter die Fußsohlen legt.