Koriander, echter

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Wissenschaftliche Namen: Coriandrum sativum
Synonyme: Arabische Petersilie, Asiatische Petersilie, Chinesische Petersilie, Gartenkoriander, Indische Petersilie, Kaliander, Klanner, Schwindelkraut, Stinkdill, Wandläusekraut, Wanzendill, Wanzenkraut, Wanzenkümmel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Koriander Coriandrum
  • Art: Echter Koriander
Koriander, ganze Pflanze
Koriander, Blütenstand
Koriander, Blatt

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis Juli.

Vorkommen: Heimat vermutlich Naher Osten; weltweit kultiviert, bisweilen verwildert.

Kennzeichen: Sechzig bis achtzig Zetnimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel rund, im oberen Bereich verzweigt; Blätter zwei- bis dreifach gefiedert, die oberen linealisch; Blüten weiß oder rötlich in langestielten Dolden; Wurzel spindelförmig; Spaltfrucht aus zwei Teilfrüchten (Achänen) bestehend.

Verwechslung: Der Koriander ist aufgrund seines typischen Geruchs kaum zu verwechseln.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von Mai bis September, die Früchte August bis September.

Viele Menschen finden das Aroma frischer Korianderblätter, Wurzeln oder unreifer Früchte unangenehm, abstoßend und vergleichen es mit Seife, verbranntem Gummi oder Bettwanzen. Liebhaber des Korianders beschreiben den Geschmack als frisch, grün, würzig und sogar zitrusartig. Korianderfrüchte schmecken würzig, ihr Aroma wird meist als nussig beschrieben.

Kultur im eigenen Garten: Die Aussaat des Korianders erfolgt im Frühjahr. Er bevorzugt lockere und nährstoffreiche Böden und eine sonnige Lage.

Wissenswertes

Namensgebung: Der deutsche Name Koriander geht auf das lateinische coriandrum zurück, dieses wiederum auf den griechischen Pflanzennamen koriannon. Der Name wird häufig mit koris = Wanze in Verbindung gebracht, er spielt auf den Geruch des Korianders an. Der Artname sativum ist lateinischen Ursprungs und bedeutet "gezüchtet".

Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, krampflösend, stimulierend, windtreibend und wundheilend beschrieben.
Korianderfrüchte enthalten ein ätherisches Öl, das hemmend auf das Wachstum von Bakterien, leicht krampflösend und windtreibend wirkt. Koriander wird daher bei Völlegefühl, bei leichten krampfartigen Verdauungsbeschwerden, Blähungen und zur Anregung des Appetits verwendet. Das ätherische Öl verwendet man äußerlich in Einreibungen gegen rheumatische Beschwerden.

Nutzpflanze: Das Ätherische Öl wird wegen seines warmen, aromatischen und würzigen Duftes in der Parfumindustrie verwendet.

Mythos/Geschichte: Koriander ist ein Gewürz, das bereits in Sanskritschriften, Papyri und im Alten Testament (2. Buch Moses 16.13) erwähnt wird. In den Gräbern der Pharaonen fanden sich Koriandersamen, die Griechen und Römer würzten mit ihnen den Wein. Die Römer brachten die Pflanze nach Mitteleuropa. Im Mittelalter wurde Koriander zur Bekämpfung von Flöhen und Läusen benutzt, galt aber auch als Aphrodisiakum. Die Chinesen brachten den Koriander mit Unsterblichkeit in Verbindung. Korianderfrüchte sind ein übliches Gewürz in vielen europäischen Ländern, in Nordafrika sowie West-, Zentral- und Südasien.

Magie/Brauchtum: Der Koriander wird seit jeher für Liebesbeutel und Liebeszauber verwendet. Wenn eine schwangere Frau Koriander isst, wird sie ein kluges und erfinderisches Kind zur Welt bringen.