Kuhschelle, gewöhnliche

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Wissenschaftliche Namen: Pulsatilla vulgaris
Synonyme: Bocksbart, Däiwelsbaart, Gewöhnliche Küchenschelle, Osterblume, Schlafblume, Teufelsbart, Windblume, Wolfspfote.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Hahnenfußähnlilche Ranunculidae
  • Ordnung: Hahnenfußartige Ranunculales
  • Familie: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
  • Unterfamilie: Ranunculoideae
  • Tribus: Anemonae
  • Gattung: Kuhschellen Pulsatilla
  • Art: Gewöhnliche Küchenschelle
Kuhschelle, gewöhnliche
Kuhschelle, Blüte
Kuhschelle, Blatt
Kuhschelle, Samen

Beschreibung

Blütezeit: März bis April.

Vorkommen: Mitteleuropa; bis 1000 Meter; Trockenrassen, lichte Kiefernwälder; kalkreicher, trockener, steinig lockerer Lehmboden, wärmeliebend.

Kennzeichen: Zehn bis dreißig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Blätter grundständig, nach der Blüte erscheinend, drei bis vierfach gefiedert, Fiedern meist schmäler als fünf Millimeter, schütter weißhaarig; Blüten einzeln am Ende eines Blütenstiels, der aus einer Hochblatthülle entspringt, Blüten nur anfangs glockig zusammenneigend, sonst aufrecht, schüssel- oder sternförmig ausgebreitet, fünfeinhalb bis sieben Zentimeter im Durchmesser, blauviolett oder rötliche violett, meist sechs Blütenhüllblätter, Staubgefäße etwa halb so lang wie die Blütenhüllblätter; Früchtchen zahlreich, auf einem kugeligen Blütenboden, mit federig behaartem, dreieinhalb bis fünf Zentimeter langen Griffel; Wurzelstock schief, schwärzlich, dick, verzweigt.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die ganze Pflanze Mai bis Juli.

Die Pflanze wird allgemein als sehr giftig beschrieben. Sie enthält unter anderem Protoanemonin, das ein außerordentlich heftig wirkendes Reizmittel für Haut und Schleimhäute ist. Schon das Berühren mit der Pflanze kann zu Blasenbildung, Verätzungen und Entzündung der betroffenen Hautstellen führen. Bei Verzehr von Pflanzenbestandteilen kann es zu Nierenentzündungen, Magen- und Darmbeschwerden und Lähmungen des Zentralnervensystems kommen.
Die Küchenschelle ist daher wohl hauptsächlich als Heilmittel und weniger als essbares Lebensmittel zu betrachten, dessen Verzehr nur in Ausnahmefällen angezeigt ist. Bei einem Versuch wurde die Pflanzen als sehr bitter und scharf schmeckend empfunden.

Kultur im eigenen Garten: Die Gewöhnliche Kuhschelle kann man gut im Steingarten anpflanzen. Stauden sind in jedem Gartenfachmarkt erhältlich, sie lässt sich aber auch aussäen. Sie liebt einen sonnigen, trockenen Platz.

Wissenswertes

Namensgebung: Die Form der halb geschlossenen Blüte ähnelt einem Glöckchen oder einer Kuhschelle. Der deutsche Name war demnach ursprünglich "Kuhschelle", aus dem die Verkleinerung "Kühchenschelle entstanden ist. Eine ähnliche Herleitung gilt für den Gattungsnamen Pulsatilla, er leitet sich vom lateinischen pulsare = schlagen, läuten ab. Der Artname vulgaris ist ebenfalls lateinischen Ursprungs und bedeutet "allgemein, gewöhnlich, alltäglich".

Heilkunde: Die Wirkung wird als Auswurf fördernd, harntreibend, krampflösend und sedativ beschrieben.
Homöopathische Zubereitungen werden bei Zyklusstörungen, Migräne, Depressionszuständen und Hautleiden verwendet.

Mythos/Geschichte: Nach alter griechischer Sage soll die Kuhschelle aus den Tränen der Venus entstanden sein

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Mars; Element: Feuer; Gottheiten: Adonis, Venus; Magische Kräfte.
Die ersten im Frühling zu findenden Blüten soll man in ein rotes Tuch gewickelt bei sich trage, das schützt vor Krankheiten. Im Garten kultiviert, schützen sie Haus und Garten. Die Blüten werden in Heilungsritualen verwendet.