Lampionblume

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Wissenschaftliche Namen: Physalis alkekengi
Synonyme: Blasenkirsche, Gewöhnliche Judenkirsche, Teufelskirsche.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
  • Familie: Nachtschattengewächse Solanaceae
  • Gattung: Blasenkirschen Physalis
  • Art: Lampionblume

Die Gattung Physalis umfasst über einhundert Arten, von denen die meisten in Amerika heimisch sind. Dazu gehören ebenfalls:

Lampionblume
Lampionblume, Stängel und Kelch
Lampionblume, Blatt
Lampionblume, Kelch und Beere

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis August.

Vorkommen: Östliches Mittelmeergebiet, Vorderasien, in Deutschland teilweise beständig verwildert, u.a. im Harz, in den Weinbaugebieten vom Bodensee bis zum Mittelrhein; lichte Gebüsche und Auenwälder, Weinberge; braucht stickstoffsalz- und kalkhaltigen Lehmboden.

Kennzeichen: Zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde, sommergrüne krautige Pflanze; Stängel aufrecht, stumpfkantig, einfach oder spärlich verzweigt, kurz und abstehend behaart; Blätter wechselständig, spitz zulaufend, am Rande oft buchtig geschweift, sehr schütter behaart; Blüten einzeln und überhängend an kurzen, nach unten gebogenen Stielen in den Achseln der oberen und der mittleren Blätter, Kelch zur Blütezeit grün mit fünf breit dreieckigen Zipfeln, zur Fruchtzeit stark kugelig aufgeblasen, lampionähnlich, orangerot, bis vier Zentimeter lang, Krone radförmig glockig, mit fünf spitz dreieckigen Lappen, ein bis eineinhalb Zentimeter lang und eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, grünlich-weiß, behaart; Frucht kirschgroße rote Beere; Wurzelstock kriechend.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die reifen Früchte von September bis Oktober.

Alle Pflanzenteile außer der Frucht enthalten den Bitterstoff Physalin, der zu einer Reizung des Magen-Darm-Traktes führen kann. Alle grünen Pflanzenteile enthalten außerdem bittere Withanolide: Diese sekundären Pflanzenstoffen schützen die Pflanze vor Freßfeinden.

Die roten Beeren sind kirschgroß und schmecken süß-säuerlich.

Kultur im eigenen Garten: Die Lampionblume ist eine anspruchslose Gartenpflanze, deren Rhizom in Mitteleuropa winterhart ist. Sie bevorzugt einen halbschattigen, kalkhaltigen Standort mit einem durchlässigen, sandigen und humusreichen Boden. Sie breitet sich nicht nur über Ausläufer sondern auch über ihre Samen aus.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Physalis stammt von dem griechischen Wort physalis = Blase ab und be­zieht sich auf den aufgeblasenen Kelch. Auch der deutsche Name Lampionblume bezieht sich auf den Fruchtkelch. Judenkirsche wird die Pflanze genannt, weil der Kelch der Kopf­bedeckung, die Juden im Mittelalter trugen, ähnelt.

Nutzpflanze: Die Lampionblume wird als Zierpflanze kultiviert.

Heilkunde: Die Wirkung wird als harntreibend und entwässernd beschrieben.
Die Pflanze wurde in der Volksheilkunde als Diuretikum, bei Gicht, Rheuma und Gelbsucht eingesetzt.