Mandel

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Wissenschaftliche Namen: Prunus dulcis syn. Amygdalis communis
Synonyme: Bittermandel, Essmandel, Süßmandel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Rosengewächse Rosaceae
  • Unterfamilie: Steinobstgewächse Amygdaloideae
  • Gattung: Prunus
  • Art: Mandelbaum

Die Gattung Prunus mit etwa 430 Arten ist in mehrere Untergattungen gegliedert, zu denen zahlreiche Obstgehölzarten gehören:

  • Untergattung: Prunus
    • Aprikose Prunus armeniaca
    • Kirschpflaume Prunus cerasifera
    • Pflaume Prunus domestica
    • Ume (Japanische Aprikose, Japanische Pflaume) Prunus mume
    • Sandkirsche Prunus pumila
    • Chinesischer Pflaumenbaum Prunus salicina
    • Sibirische Aprikose Prunus sibirica
    • Schlehe Prunus spinosa
  • Untergattung: Cerasus
  • Untergattung: Amygdalus
    • Mandel Prunus dulcis
    • Pfirsich Prunus persica
  • Untergattung Emplectocladus

Man unterscheidet bei Prunus dulcis mindestens drei Varietäten:

  • Prunus dulcis var. dulcis: Süßmandel mit süß schmeckenden Kernen
  • Prunus dulcis var. fragilis: Krachmandel mit süß schmeckenden Kernen und mit dünner, brüchiger Schale
  • Prunus dulcis var. amara: Bittermandel mit bitter schmeckenden Kernen: Sie enthalten Amygdalin, aus dem durch das Enzym β-Glucosidase Blausäure (HCN) entsteht
Blühender Mandelbaum
Mandelbaum, Blüte
Mandeln am Baum
Mandeln, teilweise mit Außenschale
Mandelkerne
Gekeimte Mandeln

Beschreibung

Herkunft und Verbreitung: Mittel-, Südwestasien; kultiviert und eingebürgert in vielen Mittelmeerländern, Australien, Südafrika und den USA.

Kennzeichen: Sommergrüner, bis fünf Meter hoher Baum oder Strauch mit breiter Krone; Stamm krumm; Blätter wechselständig, vier bis zwölf Zentimeter lang, länglich-oval, an beiden Enden verschmälert, unterhalb der Mitte am breitesten, an der Basis meist mit typischer V-Falte, stumpf gesägt; Blüten gestielt, fünfzählig, erscheinen vor dem Laub, einzeln oder zu zweien, bis fünf Zentimeter breit, meist kräftig rosa; Steinfrucht drei bis vier Zentimeter lang, grüngrau, behaart, spitz mit trockenem Fruchtfleisch, platzt zur Reifezeit auf, mit hellbraunen, löchrig-grubigen, essbaren Steinkernen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Mandeln schmecken angenehm süßlich, allerdings trifft man hin und wieder auf bittere Mandeln, die äußerlich nicht von den süßen zu unterscheiden sind. Sie enthalten das giftige Blausäureglykosid Amygdalin. Deshalb sollte jede Mandel für sich verzehrt werden. Man kann Mandeln sechs bis zwölf Stunden in Wasser einlegen, dann schmecken sie fast wie frisch vom Baum. Bis sich nach dem Einweichen der Keim zeigt, können mehrere Tage vergehen. Dann ist die Mandel in den meisten Fälle allerdings nicht mehr genießbar.

Saison: Die Mandel ist das ganze Jahr über erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Mandeln sind mehrere Monate lang haltbar.

Anzucht: Der Mandelbaum gedeiht bei uns nur in Weinbaugebieten. Da er sehr früh blüht, besteht die Gefahr, dass die Blüten erfrieren und es nicht zum Heranreifen von Früchten kommt.

Einige, der im Handel erhältlichen Sorten:

  • Ai: Frankreich; mild und süß im Geschmack
  • Avola: Sizilien; sehr süß im Geschmack
  • Dürkheimer Krachmandel: weichschalig mit großen Samen, süß im Geschmack
  • Ferraduel: Frankreich; mild-aromatisch im Geschmack
  • Ferragnes: Frankreich; große Samen, süß im Geschmack
  • Ferrastar: Frankreich: trocken, im Geschmack mild-aromatisch
  • Prinzessmandel: Frankreich; kleine, harte Samen, aromatisch
  • Keilfruchtmandel: Deutschland; dünnschalig (Krachmandel), leicht zu knacken, aromatisch im Geschmack
  • Marcona: Spanien; herzförmig, im Geschmack sehr süß
  • Mission: Kalifornien; Samenhaut gefurcht, eher kleine, rundliche Samen
  • Nonpareil: Kalifornien; Samen mittelgroß, glattschalig, flach
  • Palatina: Deutschland; dünnschalig (Krachmandel), leicht zu knacken, sehr aromatisch im Geschmack
  • Perle der Weinstraße: Deutschland; stark gefurchter, harter Samen, im Geschmack variierend (süß und bittter)
  • Supernova: Italien; große Samen, süß im Geschmack
  • Tuono: Italien; süß im Geschmack, geringer Ölgehalt

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 5,6
Kohlenhydrate 3,7
Eiweiße 18,7
Fette 54,1
Rohfasern 15,2
Mineralstoffe 2,7

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Prunus geht auf den lateinischen Namen der nahe verwandten Zwetschke zurück, prunum = Pflaume. Der botanische Artname dulcis bedeutet "süß" und bezieht sich auf den Geschmack der Kerne; die Bittermandel wird als Unterart (var. amara) geführt, wobei amarus "bitter" bedeutet.

Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, antianämisch, erweichend, mineralsalzzuführend, krampflösend und sedativ beschrieben.
Der regelmäßige Verzehr von Mandeln soll Herz-, Kreislauferkrankungen vorbeugen. Homöopathische Zubereitungen aus der Bitteren Mandel werden u.a. bei Mandelentzündungen angewendet.

Nutzpflanze: In Asien wurde der Mandelbaum schon vor Jahrtausenden kultiviert, im 5. oder 6. Jahrhundert wurde er von den Griechen in Europa eingeführt. Er ist heute in den meisten meridionalen Gegenden eingebürgert.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Luft; Gottheiten: Attis, Merkur, Toth, Hermes; Magische Kräfte: Geldmittel, Wohlstand, Weisheit.
Sowohl die Nüsse als auch die Blätter und das Holz des Mandelbaumes werden in Wohlstands- und Geldzaubern verwendet. Das Besteigen eines Mandelbaumes soll den Erfolg von geschäftlichen Unternehmen sichern. In die Tasche gesteckte Mandeln sollen einen zu versteckten Schätzen führen.