Maulbeere, schwarze

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Wissenschaftliche Namen: Morus nigra

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Maulbeergewächse Moraceae
  • Gattung: Maulbeeren Morus
  • Art: Schwarze Maulbeere

Zur gleichen Gattung gehören die Weiße Maulbeere Morus alba und die Rote Maulbeere Morus rubra.

Schwarze Maulbeere

Beschreibung

Herkunft und Verbreitung: ursprünglich Vorderasien (Persien, Transkaukasien); kultiviert und eingebürgert in Südeuropa und im südöstlichen Nordamerika; kalkhaltige, lockere, steinige Böden an besonnten Hängen.

Kennzeichen: Sommergrüner, fünfzehn bis zwanzig Meter hoher Baum mit breiter, schattiger Krone auf niedrigem, oft sehr dickem und drehwüchsigen Stamm; Rinde dunkelorange bis dunkelbraun, anfangs glatt, später faserig gefurcht und knotig verdickt; junge Zweige rotbraun, flaumig behaart, später graubraun; Blätter wechselständig, bis zweieinhalb Zentimeter lang gestielt, bis zwanzig Zentimeter lang und fast ebenso breit, im Umriss breit herzförmig, vorne mit kurzer schlanker Spitze, am Rande grob gezähnt und an der Basis unregelmäßig (mitunter auch nur einseitig) gelappt, auf der Oberseite rauhaarig, auf der Unterseite flaumig oder kahl; Blüten unauffällig, zahlreich in kurzen gedrungenen Ähren in den Blattachseln, männliche Blütenstände länger gestielt als weibliche; die Sammelfrucht erinnert im Aussehen an eine längliche Brombeere, bis zweieinhalb Zentimeter lang, purpurn bis schwarz-violett.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die brombeeratig aussehenden Maulbeeren schmecken anfangs fade-säuerlich, im Zustand der Vollreife süß-säuerlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Frische Maulbeeren sind kaum transportfähig und leicht verderblich, deshalb bekommt man fast ausschließlich getrocknete Früchte im Handel zu kaufen.

Anzucht: Die schwarze Maulbeere ist etwas empfindlicher wie die weiße und eignet sich deswegen zum Anbau nur in Gebieten mit Weinbauklima. Sie benötigt tiefgründigen, lehm- und kalkhaltigen Boden in voller Sonne. In einem alten Obstbuch heißt es: "Sogleich im zweiten Jahr, sobald er nur seine Krone macht, fängt der Maulbeerbaum an zu tragen und reicht acht Wochen lang seine saftigen, säuerlich süßen, weinhaften Früchte, so dass eine ganze Familie an den Früchten eines erwachsenen Maulbeerbaums immer satt zu essen hat."

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 87,5
Kohlenhydrate 9,8
Eiweiße 1,4
Fette 0,4
Rohfasern 1,0
Mineralstoffe 0,7

Wissenswertes

Namensgebung: Die lateinische Bezeichnung Morus ist aus dem Griechischen morea entstanden und war in der Antike der Name für den Baum, abgeleitet von griechisch meros = Teil, wohl wegen der zusammengesetzten Früchte. Der deutsche Name ist aus dem Lateinischen entlehnt und über das althochdeutsche mor bzw. murberi und über das mittelhochdeutsche morber, mulber enstanden.

Heilkunde: Die Blätter wurden in der Heilkunde bei Fieber, Husten, Munschleimhaut- und Halsentzündungen sowie Zahnschmerzen eingesetzt.

Nutzpflanze: Das feste dunkle Holz verwendete man in der Kunsttischlerei zu Einlegearbeiten (Intarsien), das gemaserte Wurzelholz für verschieden Drechslerarbeiten (Pfeifen und Schachfiguren).

Mythos/Geschichte: Schon bei den Griechen und Römern war die Maulbeere bekannt. Der Baum war dem Gott Pan geweiht und galt bei den Griechen als Symbol der Klugheit. Plinius nannte ihn "sapientissima arborum", angeblich weil die Blätter erst dann austreiben, wenn keine Kälte mehr zu erwarten ist. Im Mittelalter wurde der Schwarze Maulbeerbaum vorwiegend in Klostergärten angepflanzt.