Moltebeere

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Rubus chamaemorus
Synonyme: Multebeere, Multbeere, Schellbeere, Torfbeere.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Rosengewächse Rosaceae
  • Unterfamilie: Rosoideae
  • Gattung: Rubus
  • Untergattung: Chamaemorus
  • Art: Moltebeere

Die Gattung Rubus umfasst mehrere tausend Arten, in Europa sind ca. eintausend erfasst, vierhundert davon in Deutschland. Folgende Arten gehören dazu:

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis Juni.

Vorkommen: Schweden, Finnland, Norwegen, Schottland, England, Nordamerika, Kanada; seltene Vorkommen in Deutschland, die Art ist nach der Bundesartenschutzverordnung streng und besonders geschützt; lichte Wälder, Waldränder, Regenmoore, Heiden.

Kennzeichen: Mehrjährige, fünf bis dreißig Zentimeter hohe Pflanze; Stängel nicht bedornt, unverholzt, unverzweigt; Laubblätter handförmig, fünf- bis siebenlappig, am Rande gesägt, bis zwanzig Zentimeter breit; Blüten weiß, vier bis acht Kronblätter, endständig.

Verwechslung: Ist mit der Allackerbeere Rubus articus möglich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die Blätter können das ganze Jahr über gesammelt werden, die Beeren von Juni bis September.

Der Geschmack der Moltebeere ist säuerlich, leicht bitter.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Rubus stammt von dem lateinischen Wort ruber = rot, da die Gattung oft rote Beeren trägt. Der botanische Artname chamaemorus entstammt dem Griechischen chamai = auf der Erde und mōros = „Maulbeere/Brombeere. Die Bezeichnung "Molte-" = schmelzen ist in den skandinavischen Sprachen verbreitet und kam über das Dänische ins Deutsche. Der Name bezieht sich auf die im Reifezustand sehr weiche Frucht.

Heilkunde: Wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehaltes wurde die Pflanze als Mittel gegen Skorbut geschätzt. Die Blätter wurden aufgrund ihres Gerbsäuregehaltes gegen Durchfall eingesetzt. Die Pflanze enthält darüber hinaus Diosgenin, ein Steroid und Vorstufe des weiblichen Hormons Progesteron, das gegen Gicht und Rheuma angewandt wird.

Nutzpflanze: Da der Ertrag der Beeren gering ist, ist sie die teuerste der wild gesammelten Beeren.

Mythos/Geschichte: In der Eiszeit war die Moltebeere mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr viel häufiger in unseren Breiten zu finden als heute. Die Vorkommen in Mitteleuropa sind als Relikte der damaligen Zeit anzusehen.