Rohkost und Entgiftung

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Dieser Artikel behandelt das Phänomen der Entgiftung im Zusammenhang mit einer Ernährung mit Rohkost.

Allgemeines und Voraussetzungen

Allgemeines

Vergiftungen führen zu einer Reduzierung der Lebensenergie bzw. zu einer Blockade des Energieflusses. Wenn die Lebensenergie eine bestimmte Schwelle unterschreitet, tritt der Tod ein. Da der Geist nicht nur vom Gehirn repräsentiert wird, sondern in jeder Körperzelle wohnt, führen körperliche Vergiftungen stets auch zu geistigen Einschränkungen. Umgekehrt manifestieren sich geistige Blockaden langfristig in körperlichen Gebrechen. Die Römer prägten für diesen Zusammenhang den Satz "mens sana in corpore sano" (= ein gesunder Geist in einem gesunden Körper). Weitere Überlegungen dazu finden sich im Abschnitt Geistige Weiterentwicklung.

Voraussetzungen

Damit eine gründliche Entgiftung in Gang kommen kann, ist es erforderlich, sich komplett auf Ernährung mit Rohkost umzustellen, siehe dazu den Artikel Warum 100% Rohkost?. Es gibt jedoch Grenzen für diese Umstellung. Die körperliche Grenze liegt ungefähr bei einem Alter von 55 Jahren. Oberhalb dieses Alters sind die meisten Menschen so vergiftet, daß eine vollständige Heilung nicht mehr möglich ist. Die geistige Grenze liegt sogar noch niedriger und zwar bei etwa 40 Jahren. Das hat seinen Grund darin, daß die geistige Unbeweglichkeit schneller zunimmt als die körperliche und oberhalb von 40 Jahren die meisten Menschen in ihren Gewohnheiten und Ansichten so festgefahren sind, daß sie sich nicht mehr auf eine neue Lebens- und Ernährungsweise umstellen können. Oberhalb dieser Altersgrenzen ist es also schwierig bis unmöglich, sich dauerhaft auf die Ernährung mit Rohkost umzustellen.

Eine weitere Voraussetzung besteht darin, daß die verwendeten Lebensmittel einwandfrei sind, d.h. wirklich roh und unbehandelt, siehe dazu die rohe Lebensmittelpalette und die Gegenbeispiele, die denaturierten Lebensmittel. Der Grund für diese beiden Voraussetzungen liegt in der Funktionsweise unseres Immunsystems, die im Artikel Immuntoleranz und Toleranzabbruch erläutert wird.

Bei den einzelnen Mahlzeiten sollte auf gute Kombinationen geachtet werden, die im Kapitel Richtige Lebensmittelkombinationen erläutert werden. Es hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, die Regulierung der Menge und Auswahl der rohen Lebensmittel nicht dem Verstand sondern den angeborenen Instinkten zu überlassen. Ausführlich wird dieses Verfahren im Kapitel Instinktive Ernährung erklärt. Schließlich ist es wichtig, alle fest im Körper eingebauten Fremdstoffe zu entfernen, insbesondere giftige Zahnfüllungen. Einzelheiten dazu finden sich auf der Seite Zahnfüllungen, Implantate, Transplantate und Rohkost.

Ablauf

Beginn

Etwa 1-3 Wochen nach einer Umstellung auf reine Rohkost mit einwandfreien Lebensmitteln setzt bei den meisten Menschen eine sehr deutlich spürbare Entgiftung ein. Der Körper befreit sich im Zuge dieser Entgiftung von allen abgelagerten Giftstoffen, die aus der gekochten Ernährung, Haushalts- und Umweltgiften und in vielen Fällen auch aus giftigen Zahnfüllungen stammen. Dieser Prozeß beginnt zunächst auf der rein körperlichen Ebene, setzt sich mit zunehmender Zeit aber auch auf der geistigen Ebene fort, d.h. es werden schädliche Gewohnheiten, Lebensweisen und Beziehungen in Frage gestellt und geändert. Mit dem inneren Reinigungsprozeß geht meist auch eine äußerliche Reinigung einher: es wird aufgeräumt, geputzt und Überflüssiges aus dem Leben entfernt.

Hauptphase

Eine durch eine Ernährungsumstellung auf Rohkost ausgelöste Entgiftung verläuft prinzipiell kontinuierlich; es treten jedoch deutlich unterscheidbare Phasen auf, in denen sie stärker und schwächer bis hin zu kaum wahrnehmbar sein kann. Phasen stärkerer Entgiftung können mit den Symptomen einer Infektion einhergehen. Mit fortschreitender Zeit nimmt die Intensität der Entgiftung ab, die eigentlichen Entgiftungsphasen werden kürzer und ihr Abstand verlängert sich.

Dauer

Die Dauer der ersten Entgiftungsphase nach der Umstellung auf Rohkost hängt vom Alter, der Lebensweise und dem Gesundheitszustand vor der Umstellung ab. Es kann hier nur eine Schätzung anhand von Beobachtungen angegeben werden.
Alle Angaben in Jahren.

Alter zum Zeitpunkt
der Umstellung
Entgiftungszeit
20 0,5
25 1,0
30 2,0
40 4,0
50 6-10
60 und höher gar nicht mehr

Chronisch Kranke, aber auch starke Raucher müssen mit längeren Entgiftungszeiten rechnen.

Ende

Nach abgeschlossener Entgiftung, aber auch außerhalb von Entgiftungsphasen kann man unter anderem folgende Eigenschaften auf den drei Körperebenen beobachten:

Geistige Ebene Emotionale Ebene Körperliche Ebene
Wertschätzung allen Seins Zufriedenheit Gesunde schlanke Körpermasse
Akzeptanz der eigenen Schöpfung Innere Ruhe und Gelassenheit Bewegungsfreudigkeit
Flexibles, kreatives Denken Leben im Rhythmus mit der Natur Erfüllte Sexualität
Lösungs-, zielorientiertes Denken Liebevoller Umgang mit anderen Lebewesen Rhythmischer Wechsel zwischen Schlaf- und Wachphasen
Gutes Konzentrationsvermögen Soziale Kontaktfähigkeit Symptomlose Verdauung
Objektive Wahrnehmung der Realität Selbstachtung Volles, individuell pigmentiertes Haar
Übernahme von Eigenverantwortung Selbstvertrauen, Mut Makellose, glatte Haut, rasche Wundheilung
Hohe Gedächtnisleistung Intensive Sinneswahrnehmungen Ausgeglichener Wärmehaushalt
Freude an schöpferischer Tätigkeit Aufenthalt, Wohnen in einer natürlichen Umgebung

Symptome

Allgemein

Läuft die Entgiftung milde ab, ist sie symptomlos, verläuft sie stärker, können Symptome wie erhöhter Schlafbedarf, verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, verstärkte Menstruation und starke, unter Umständen übel riechende Ausscheidungen über Niere und Darm beobachtet werden.

In Phasen starker Entgiftung können zu diesen eine ganze Reihe weiterer hinzukommen:

Geistige Ebene Emotionale Ebene Körperliche Ebene
Verwirrtheit Weinerlichkeit, Reizbarkeit Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche
Konzentrationsschwäche Angstzustände, Phobien Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufkollaps, Ohnmacht
Gedächtnisschwäche Traurigkeit, Depressionen Unreine Haut, Haarausfall
Geistige Trägheit Frieren, kalte Hände und/oder Füße
Geistesabwesenheit Auftreten von Infektionskrankheiten
Zwangshandlungen Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen

Anmerkungen:
Das Auftreten von Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie Kreislaufproblemen bis hin zum Kollaps nach dem Verzehr eines Lebensmittels definiert die Schulmedizin als akute Vergiftung.

Erkrankungen, die nach schulmedizinischen Verständnis von Viren und Bakterien hervorgerufen werden, sind im Grunde genommen nichts anderes als verstärkt ablaufende Entgiftungsreaktionen des Körpers. Dazu gehören auch sämtliche sogenannten Kinderkrankheiten.

Nach langjähriger vegetarischer oder veganer Ernährung

Langjährige vegetarische oder vegane Ernährung, egal, ob roh oder gekocht, führt zu einem schweren Mangel an verschiedenen Nährstoffen, siehe dazu den Abschnitt fehlende Nährstoffe. Dieser Mangel hat weiterhin zur Folge, daß gewisse Stoffwechselvorgänge nicht stattfinden können und sich daher bestimmte Stoffe im Körper ansammeln, u.a. Homocystein und Methylmalonsäure, siehe dazu den Abschnitt Feststellung des B12-Status.

Wenn sich langjährige Vegetarier oder Veganer auf Rohkost mit der vollen Lebensmittelpalette umstellen, dann treten unter Umständen folgende Entgiftungs-Symptome nach dem Verzehr von Fisch, Fleisch oder Eiern auf:

  • Müdigkeit, erhöhter Schlafbedarf
  • verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
  • starke Menstruation auch außerhalb des Zyklus

Die Symptome treten oft erst am nächsten Tag nach einer Mahlzeit mit tierischen Lebensmitteln auf. Sie können selbst nach dem Verzehr kleinster Mengen auftreten. Erfahrungsgemäß schwächen die Symptome sich bereits nach 1-3 Mahlzeiten mit tierischen Lebensmitteln ab.

Besonderheiten

Mineralstoffverbrauch

Jede Entgiftung verbraucht neben anderen Stoffen auch Mineralstoffe. Letztere sind nur begrenzt in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln enthalten. Starke Entgiftungsphasen können den Mineralstoffverbrauch so sehr erhöhen, daß eine Deckung über in der Rohkost übliche pflanzliche und tierische Lebensmittel kaum noch möglich ist. In solchen Fällen haben sich zwei stark konzentrierte Mineralstoffquellen als hilfreich erwiesen:

Meerwasser enthält hauptsächlich Natriumchlorid, das in sonstigen rohen Lebensmitteln Mangelware ist. Tonerde enthält verschiedene Mineralstoffe. Der Bedarf an Meerwasser kann bei starker Entgiftung bis zu einem halben Liter pro Tag betragen, der Bedarf an Tonerde bis zu 500g pro Tag.

Weitere Möglichkeiten, Mineralstoffe zuzuführen, sind in dem Artikel Mineralstoffe in der Rohkost beschrieben.

Wirkung bestimmter Lebensmittel

Rohe Lebensmittel

Grundsätzlich gilt: sämtliche naturbelassenen Lebensmittel wirken entgiftend. Ihre Entgiftungswirkung fällt je nach der gesundheitlichen Situation eines Menschen aus, ist also individuell verschieden. Anhand übereinstimmender Beobachtungen von Rohköstlern kann man jedoch eine Liste von stärker oder weniger stark entgiftenden Lebensmitteln aufstellen, die als Anhaltspunkt dafür dienen mag, mit welcher Wirkung man rechnen kann.

Rohe Lebensmittel in absteigender Stufe der Stärke ihrer Entgiftungsfähigkeit:

  • tierische Lebensmittel (Fisch, Fleisch, Eier)
  • reifes tropisches Obst
  • Kokossaft, Palmennektar
  • Lauchgewächse (Knoblauch, Lauch, Zwiebeln, Schnittlauch, usw.)
  • reifes europäisches Obst
  • Wildkräuter
  • Küchenkräuter
  • Nüsse, Samen
  • Gemüse

Bei Belastungen mit Schwermetallen gibt es spezielle Lebensmittel, die sich als hilfreich erwiesen haben: Lebensmittel zur Ausleitung von Schwermetallen.

Denaturierte Lebensmittel

Wer während einer Entgiftung mit Rohkost wieder denaturierte Lebensmittel zu sich nimmt, unterbricht den Ablauf der Entgiftung und zwingt seinen Körper, sich mit den neu zugeführten Giften zu beschäftigen. Meist geschieht dies im Rahmen eines (ungeplanten) Rückfalls in die Kochkost.

Rückfälle zeigen in den meisten Fällen an, daß die praktizierte Rohkost-Ernährung fehlerhaft ist und geändert werden sollte. Je nach dem bisher erreichten Entgiftungs-Zustand sind die Reaktionen auf denaturierte Nahrung unterschiedlich. Es können grob folgende drei Zustände unterschieden werden:

  • Der Anfänger ist noch in der Immuntoleranz drin. Kochkost hier und da parallel zur Rohkost wird bestens vertragen
  • Man hat hinreichend lange 100% Rohkost praktiziert und viele Immuntoleranzen abgebaut. Jetzt führt ein Rückfall in die Kochkost dazu, daß schon bei einer ziemlich geringen Menge starke Reaktionen auftreten, weil das Immunsystem nicht mehr stillhält, sondern die Giftstoffe mit großer Kraft angreift. Da man aber insgesamt noch nicht gut ausgeglichen und versorgt ist, schnappen diese Reaktionen meist über. Oft übersteigen handfeste Kochkostrückfälle auch die Entgiftungskapazität und dann kann es zu starken Maßnahmen des Immunsystems bis hin zu Infektionen kommen.
  • Der Körper ist mit allen Nährstoffen versorgt und ausgeglichen. Eine größere Zufuhr denaturierter Nahrung führt zu einer heftigen aber kurzen Reaktion. Bis diese Phase erreicht wird, können viele Jahre vergehen.

Es hat sich die Beobachtung herauskristallisiert, daß die Fortsetzung der Rohkost immer schwieriger wird, je ausgedehnter und häufiger man in Rückfällen verweilt, siehe dazu den Abschnitt Störungen.

Referenzen

Artikel

Informationen im Internet