Rohkost und Sport

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Regelmäßige körperliche Bewegung gehört neben der Ernährung zu den Grundpfeilern einer natürlichen Lebensweise. Dieser Artikel behandelt die verschiedenen Aspekte sportlicher Betätigung unter der Voraussetzung, dass man sich von Rohkost ernährt.

Allgemeines

Kletterhalle

Ausdauer und Kraft waren lange Zeit sowohl für die Jagd nach Beutetieren wie auch für das Sammeln von Lebensmitteln für jeden Menschen überlebensnotwendig. In der heutigen Zeit der Arbeitsteilung liegt die Beschaffung von Lebensmitteln in den Händen weniger Menschen, so daß es möglich geworden ist, fast ohne körperliche Betätigung zu leben. Die meisten Menschen leiden deswegen unter Bewegungsmangel, der sich langfristig auch auf ihre geistigen Fähigkeiten auswirkt.

Um dem abzuhelfen, hat die Menschheit den Sport erfunden. Wandern und Laufen können ohne großen Aufwand betrieben werden. Bei anderen Sportarten wie Kraftsport oder Rudern benötigt man das passende Gerät, bei Tischtennis oder anderen Ballspielen ein oder mehrere Mitspieler. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu betätigen und so motorische und damit auch geistige Fähigkeiten zu trainieren.

Zielsetzung

Sportliches Training zielt darauf ab, die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Dazu gehören:

  • Ausdauer
  • Beweglichkeit
  • Geschicklichkeit und Koordination
  • Kraft
  • Schnelligkeit

Je nach Sportart werden die einzelnen Bereiche unterschiedlich angesprochen. Die durch die Ausführung von Bewegungen trainierten geistigen Fähigkeiten umfassen:

  • Konzentration
  • Kreativität
  • Planung und Vorausschau
  • Reaktionsvermögen

Sport in der Entgiftungsphase

Je nach Alter, gesundheitlichem Befinden und Trainingszustand kann es nach der Umstellung auf Rohkost zu einer massiven Verschlechterung der sportlichen Leistung kommen, die sich über mehrere Monate hinziehen kann. Das betrifft sowohl Ausdauer- wie auch Kraftsportarten. Der Körper entgiftet zu Beginn der Umstellung auf Rohkost besonders stark. Gewichtsverlust, allgemeine Müdigkeit und Unlust zu körperlicher Betätigung können die Folge sein. Nach überstandener anfänglicher Entgiftungsphase nimmt die Bereitschaft, sich sportlich zu betätigen, in den meisten Fällen wieder zu.

Andererseits führt jede körperliche Betätigung zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels und damit zu vermehrter Entgiftung. Deshalb ist es ratsam, auch in Schwächephasen nicht ganz darauf zu verzichten. Außerdem werden Überlastungen mit Nährstoffen, die beim bewussten oder unbewussten Missachten der instinktiven Sperre auftreten können, mit Hilfe körperlicher Betätigung schneller abgebaut.

Sport in der Aufbauphase

In Aufbauphasen kann verlorenes Körpergewicht durch gezieltes Krafttraining wiedergewonnen werden. Oft ist in dieser Zeit der Bedarf an tierischen Lebensmitteln höher, weil sie am einfachsten in neue Muskelmasse umgesetzt werden können. Wenn die Rohkost-Praxis gut ist, erfolgt der Aufbau schnell und mühelos. Es ist möglich und wurde beobachtet, daß man bis zu zwei Kilogramm pro Woche zunimmt.

Die alleinige Zufuhr pflanzlicher Eiweiße reicht erfahrungsgemäß nicht aus, um Muskelmasse aufzubauen. Rohköstler, die sich überwiegend vegan bzw. vegetarisch ernähren, tun sich deswegen oft schwer mit dem Aufbau und können Kraftsportarten ohne die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln nicht ausüben.

Sport nach abgeschlossener Entgiftung

Kraftsportgerät von Technogym

Im Allgemeinen treibt man nach überstandener Entgiftungsphase sowohl Ausdauer- als auch Kraftsport gerne, nimmt jedoch von extremen Ausdauerbelastungen Abstand, weil man diese als unnatürlich und schädigend empfindet. Ebenso hat man als entgifteter Rohköstler normalerweise kein Interesse mehr an sportlichen Wettkämpfen.

Lediglich vegane Rohköstler zeigen eine starke Tendenz zu sportlichen Höchstleistungen im Ausdauerbereich. Dieses Verhalten ist höchstwahrscheinlich auf ihre mangelhafte Ernährung zurückzuführen.

Nach abgeschlossener Entgiftung, phasenweise aber auch schon vorher, stellt man fest, daß der Sauerstoffbedarf sich gegenüber einer denaturierten Ernährung spürbar verringert hat. Ferner tritt nach sportlicher Betätigung kein Muskelkater mehr auf, d.h. es gibt keine Übersäuerung der Muskulatur mehr.

Einseitige Sportarten

Eben so wie es mangelhafte Rohkost-Varianten gibt, gibt es die Möglichkeit, Sport einseitig zu betreiben. Dazu zählen alle Sportarten, bei denen es nur wenige, feste Bewegungsabläufe gibt, z.B. Hammerwerfen, Kugelstoßen, Langstreckenlauf, Rudern, Gewichtheben, Fahrradfahren, Weitsprung und diverse andere, viele davon aus dem Bereich der Leichtathletik. Entsprechend sehen die bekannten Vertreter dieser Sportarten aus, nämlich körperlich einseitig entwickelt, im schlimmsten Fall, wie etwa bei Kugelstoßern oder Gewichthebern, sogar verfettet und offensichtlich krank. Solche Sportarten verkehren den Sinn körperlicher Betätigung ins Gegenteil.

Gut entwickelte Sportler trifft man dagegen bei den Schwimmern, im Kraftsport und dem verwandten Bodybuilding sowie bei den Zehn- und Mehrkämpfern. Es ist daher ratsam, das eigene Training so zu gestalten, daß alle Muskelgruppen des Körpers beansprucht werden und vielfältige Bewegungsabläufe vorkommen. Dies beugt auch den bei schwerem Training allfälligen Verletzungen vor. Wenn ein vielfältiges Training mit einer einzigen Sportart nicht erreichbar ist, kann man Sportarten kombinieren. Insbesondere ist es ein gutes Vorgehen, sowohl Kraft- als auch Ausdauersport zu betreiben. Ferner kann man sportartspezifisches Training durch unspezifisches Training ergänzen.

Regeneration und Verletzungen

Die Regenerationszeit nach einem Training ist bei einer instinktiven Auswahl an rohen Lebensmitteln in den meisten Fällen kürzer als bei jeder anderen Ernährungsform.

Verletzungen sind bei sportlicher Betätigung kaum zu vermeiden. Sie treten jedoch wesentlich seltener auf, wenn man körperliche Warnsignale, die ihnen fast immer vorausgehen, beachtet und das Training in diesem Fall sofort abbricht. Der scheinbare Nachteil durch den Abbruch des Trainings wird durch die erheblich schnellere Heilungszeit mehr als aufgewogen.

Berichte

Literatur

Michael Bissig und Corinne Gröbli: Schwimmwelt.
Schwimmen lernen - Schwimmtechnik optimieren.
Schulverlag-Plus 2004, 2. Auflage, 304 Seiten. ISBN 3-292-00337-7
Übersichtlich und anschaulich gestaltetes Buch, das Theorie und Praxis des Schwimmsports vermittelt.
Frédéric Delavier: Der neue Muskel Guide.
Gezieltes Krafttraining - Anatomie.
Blv Buchverlag 2011, 192 Seiten. ISBN 3-835-40865-8
Frédéric Delavier: Muskel-Guide speziell für Frauen.
Gezieltes Training - Anatomie.
Blv Buchverlag 2011, 136 Seiten. ISBN 3-835-40899-2
Udo Neumann: Lizenz zum Klettern.
Udini Verlag 2012, 240 Seiten. ISBN 3-980-48090-9
Herbert Steffny: Das große Laufbuch.
Vom richtigen Einstieg bis zum Marathon: Alles, was man übers Laufen wissen muss.
Südwest Verlag 2011, 408 Seiten. ISBN 3-517-08642-8
Arnold Wiegand: Roh-Vegan + Sport.
Vegane Rohkost & Ausdauersport.
Books on Demand 2011, 216 Seiten. ISBN 3-842-34561-5
Buchbesprechung und Kapitelübersicht