Süßdolde

Aus Rohkost-Wiki
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Wissenschaftliche Namen: Myrrhis odorata
Synonyme: Myrrhenkerbel, Spanischer Kerbel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Süßdolden Myrrhis
  • Art: Süßdolde
Spüßdolde, Blatt

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis Juli.

Vorkommen: Heimat Westalpen, Apennin, Pyrenäen, weiter nördlich aus Anbau verwildert und eingebürgert, bis 1800 Meter; Sschuttplätze, Bergwiesen, Hochstaudenfluren.

Kennzeichen: Sechzig bis zweihundert Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel glatt, hohl, rund, gerillt, im oberen Drittel verzweigt, Blätter wechselständig, zwei- bis dreizählig gefiedert, farnartig, bis zu dreißig Zentimeter lang, auffällige Blattscheiden; Dolde vielstrahlig mit weißen Blüten; glänzend dunkelbraune, kantig gerippte Frucht, bis zu zweieinhalb Zentimeter lang.

Verwechslung: Eine Verwechslung ist z.B. mit dem Wasserschierling Cicuta virosa und der Hundspetersilie Aethusa cynapium sowie mit anderen, essbaren Doldenblütlern wie Wiesen-Kümmel, Koriander, Kerbel und Wilde Möhre möglich. Sehr charakteristisch sind der Duft und die langen Früchte.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die Blätter und Stängel von Frühjahr bis in den Winter hinein, die Blüten von Mai bis Juli. Die Wurzeln von September bis in den Winter, die unreifen Samen von Juli bis August.

Die Pflanze riecht stark nach Anis. Die unreifen Früchte schmecken nussartig, werden aber auch als lakritzeartig beschrieben. Die Blätter und Stängel schmecken bei Bedarf süß.

Kultur im eigenen Garten: Die Süßdolde wächst auf feuchtem, humusreichen Boden in Sonne oder Schatten. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat oder Teilung im Herbst oder Frühjahr. Die Samen keimen bisweilen nur langsam. Eine Selbstaussaat ist unter günstigen Bedingungen möglich.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Myrrhis leitet sich von dem griechischen Pflanzennamen myrrhis ab. Das Wort ist möglicherweise mit myron = Wohlgeruch verwandt. Lateinisch odoratus bedeutet duftend.

Heilkunde: In der Volskheilkunde kennt man das Myrrhenkraut als schleimlösend und verdauungsfördernd. Es wird auch als Blutreinigungsmittel und bei Husten angewandt. Der Wurzel wird eine magenstärkende Wirkung nachgesagt. Anwendungsgebiete in der Homöopathie sind z.B. Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden.