Schierling, gefleckter

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Wissenschaftliche Namen: Conium maculatum
Synonyme: Bangenkraut, Blutpetersilie, Blutschierling, Dollkraut, Erdschierling, Fleckenschierling, Mäuseschierling, Schwindelkraut, Stinkender Schierling, Tollkerbe, Vogeltod, Würgling, Wüterich.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Schierlinge Conium
  • Art: Gefleckter Schierling
Gefleckter Schierling
Gefleckter Schierling, Stängel

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis September.

Vorkommen: Europa, Asien; Brachland, Hecken, Uferböschungen, Wegränder, Gräben, Schuttplätze; braucht stickstoffsalzreichen, feuchten Lehm- oder Tonboden.

Kennzeichen: Ein bis zwei Meter hohe, zweijährige Pflanze; Stängel verzweigt, röhrig, fein gerillt, kahl, blaubereift und rotbraun gefleckt; Blätter wechselständig, zwei- bis dreifach gefiedert, die unteren bis fünfzig Zentimeter lang und bis vierzig Zentimeter breit, mit rundem, hohlem Stiel, dunkelgrün, kahl; Blüten unscheinbar, weiß, in zehn- bis fünfzehnstrahligen Dolden; Frucht eiförmig, drei Millimeter im Durchmesser, mit wellig-gekerbten Rippen; spindelartige Pfahlwurzel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Der gefleckte Schierling ist eine Giftpflanze, die mit essbaren Arten aus der Familie der Doldenblütler verwechselt werden kann. Geruch und Geschmack warnen meist allerdings recht deutlich vor einem Verzehr: Alle Pflanzenteile verströmen einen unangenehmen Geruch nach Mäusen und bei Kontakt mit Haut oder Schleimhaut tritt ein Brennen auf. Werden diese Warnungen übergangen, kommt es zuerst zu einer Lähmung der Zunge sowie Erbrechen, so dass ein weiteres Schlucken unmöglich wird bzw. aufgenommene Giftstoffe wieder ausgeschieden werden. Werden durch Manipulationen (Verarbeitung zu Säften, Smoothies usw.) größere Mengen an Gift aufgenommen, tritt bei vollem Bewusstsein eine Lähmung der Skelettmuskulatur und letztlich eine Atemlähmung und der Tod ein.

Als erste Hilfe bei Vergiftungen dienen Maßnahmen, die eine Resorption der giftigen Stoffe verhindern. Dazu gehören die Gabe von Kohlepulver, Erbrechen lassen und Magenspülungen.

Die Pflanze wurde von instinktiven Rohköstlern, die keinerlei abstoßenden Geruch feststellen konnten, probiert. Es wurden beim Zerkauen eines kleines Blattstückes kein Brennen oder sonstige Symptome festgestellt. Dieses Ergebnis ist individuell und daher nicht auf andere Menschen übertragbar.

Wissenswertes

Namensgebung: Conium ist der lateinisch-griechische Name der Pflanze. Der Gattungsname leitet sich aus dem Lateinischen maculatus = gefleckt ab. "Schierling" ist ein germanisches Wort.

Heilkunde: In der Volksheilkunde wurden früher die schmerzstillenden und krampflösenden Eigenschaften des getrockneten Krautes und der Früchte genutzt. Heute wird die Pflanze aufgrund der hohen Giftigkeit und schweren Dosierbarkeit kaum noch verwendet.

Mythos/Geschichte: Der griechische Philosoph Sokrates wurde mit einem Trank aus den Früchten der Pflanze hingerichtet.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Saturn; Element: Wasser; Gottheit: Hekate.
Der Pflanzensaft wurde auf magische Messer und Schwerter gerieben, um diese vor Gebrauch zu reinigen und ihre Kraft zu verstärken.