Thymian, echter

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Wissenschaftliche Namen: Thymus vulgaris
Synonyme: Chölm, Demut, Garten-Thymian, Hühnerkohl, Immenkraut, Kunerle, Kuttelkraut, Römischer Quendel, Spanisches Kudelkraut, Welscher Quendel, Zimis.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütler Lamiaceae
  • Unterfamilie: Nepetoideae
  • Gattung: Thymiane Thymus
  • Art: Echter Thymian

Es gibt eine Reihe weiterer Thymian-Arten, die alle ähnlich zu verwenden sind, sich jedoch in ihrem Aroma deutlich unterscheiden:

  • Feld-Thymian oder Gemeiner Thymian Thymus pulegioides
  • Wilder Thymian oder Sand-Thymian Thymus serpyllum
  • Langstieliger Thymian Thymus longicaulis
  • Zitronenthymian Thymus citriodorus
  • Kümmelthymian Thymus herba-barona
  • Fleischiger Thymian Thymus carnosus
  • Langhaariger Thymian oder Alpen-Thymian Thymus praecox

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis Oktober.

Vorkommen: Südeuropa, bis 1500 Meter; Küchengewürz; Wegränder, trockene Wiesenflächen; Magerkeitszeiger.

Kennzeichen: Zehn bis dreißig Zentimeter hohe, mehrjährige Pflanze; ästiger Halbstrauch; Blätter gegenständig, sitzend, länglich bis elliptisch, am Rand eingerollt, auf der Unterseite weißfilzig; Blüten rosa oder weiß, klein, quirlig in den Achseln der Blätter, Kelch bewimpert, Krone zweilippig, Oberlippe flach, Unterlippe dreilappig; Früchte Klausen.

Verwechslung: Eine Verwechslung ist nur zwischen den verschiedenen Arten möglich, die alle ähnlich zu verwenden sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die ganze Pflanze von Mai bis zum ersten Frost.

Der Geschmack der Blätter ist wie der Geruch würzig, aromatisch und leicht bitter.

Kultur im eigenen Garten: Ursprünglich war der Thymian nicht frosthart, aber inzwischen gibt es Sorten, z.B. "Deutscher Winter", die den Winter in Mitteleuropa problemlos überstehen und sogar immergrün sind. Die winterharten Sorten wachsen bevorzugt auf magerem Boden bei voller Sonne. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder durch Stecklinge im Frühjahr oder Sommer.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 69,0
Kohlenhydrate 15,1
Eiweiße 3,0
Fette 2,5
Rohfasern 3,3
Mineralstoffe 1,5

Wissenswertes

Namensgebung: Der Name "Thymian" kommt möglicherweise vom altägyptischen Wort "Tham", das eine stark duftende Pflanze bezeichnete, die zur Einbalsamierung verwendet wurde. Im Griechischen wurde aus "Tham" das Wort "Tymon" und später lateinisch der Name "Thymus". Der Artname vulgaris stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "allgemein, gewöhnlich, alltäglich".

Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, appetitanregend, die Gallensekretion fördernd, geruchbindend, hämolytisch, harntreibend, hustenbekämpfend, krampflösend, magenwirksam, die Menstruation reguliuerend, tonisch und wurmtreibend beschrieben.
Schon Plinius Secundus beschrieb den Thymian als Heilpflanze. Hildegard von Bingen empfahl den Quendel gegen Krätze und für ein Gehirn, das "krank und "wie leer" ist. Das Kraut galt als menstruations-, geburts- und die Milchsekretion förderndes "Frauenkraut". In der Volksmedizin wird der Thymian bei Magen- und Darmbeschwerden, sowie äußerlich bei Rheuma und Gicht angewendet.
Das Thymianöl kann man bei Muskelschmerzen und Erkältungen anwenden. Thymiane gelten als Aphrodisiakum.

Nutzpflanze: Wegen seines stark aromatischen Geruchs wird das Kraut in Kräuterkissen benutzt.

Mythos/Geschichte: In der nordischen Mythologie soll Thymian der Liebes- und Muttergöttin Freyja zugeordnet gewesen sein. Das Kraut gehört der Legende nach zu den "Bettstrohkräutern", mit denen Maria die Krippe Jesus ausgepolstert haben soll. Die Griechen benutzten Thymiane als Räucherpflanze. Im 11. Jahrhundert wurde der Thymian von Benediktinermönchen nach Mitteleuropa gebracht und dort in den Klostergärten angebaut. Von dort aus gelangte der Thymian in die Bauerngärten. Im Mittelalter wurden Thymiane als Rauschmittel (Halluzinogen) vor allem bei religiösen Ritualen verwendet.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Magische Kräfte: Gesundheit, Heilung, Schlaf, übersinnliche Fähigkeiten, Liebe, Reinigung, Mut.
Wenn man sich das Kraut unter das Kopfkissen legt, sorgt es für erholsamen Schlaf ohne Alpträume. Das Tragen von Thymian unterstützt die Entfaltung übersinnlicher Kräfte. Das Kraut wird oft zur atmosphärischen Reinigung der Umgebung verbrannt. Im Frühling wäscht ein Reinigungsbad mit Majoran und Thymian alle Sorgen und Erkrankungen der Vergangenheit fort. Das Mitführen und Inhalieren von Thymian verleiht Mut und Energie. Wenn man die Pflanze bei sich trägt, ist man in der Lage Elfen zu sehen.