Zitronenmelisse

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Wissenschaftliche Namen: Melissa officinalis
Synonyme: Bienenfang, Bienenkraut, Bienensaug, Citronelle, Darmgichtkraut, Englische Melisse, Frauenkraut, Gartenmelisse, Hasenohr, Herzkraut, Herztrost, Honigblume, Immechrut, Limonikraut, Mutterkraut, Mutterwurz, Nervenkräutel, Pfaffenkraut, Riechnessel, Salatkräutle, Spanischer Salbei, Wanzenkraut, Zahnwehkraut, Zitronenkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütler Lamiaceae
  • Unterfamilie: Nepetoideae
  • Gattung: Melissen Melissa
  • Art: Zitronenmelisse
Zitronenmelisse, junge Pflanze

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis September.

Vorkommen: Heimat ist das östliche Mittelmeergebiet, bis 1000 Meter; kultiviert, gelegentlich verwildert; in Weinbergen, Dörfern und an Wegrändern.

Kennzeichen: Dreißig bis neunzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel verzweigt; Blätter gegenständig, kurz gestielt, eiförmig, grob gesägt; Blüten weiß, zu drei bis sechs halbquirlig in den Achseln der Blätter, Kelch zweilippig, obere Hälfte dreizähnig, behaart, Krone mit flacher Ober- und dreilappiger Unterlippe, vier Staubblätter; einsamige Früchtchen.

Verwechslung: Die Zitronenmelisse ist an ihrem Geruch eindeutig zu erkennen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Das ganze Kraut von Mai bis September.

Die Blätter riechen und schmecken zitronenartig.

Kultur im eigenen Garten: Die Zitronenmelissse bevorzugt leicht feuchten Boden in der Sonne oder im Halbschatten. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder Herbst, durch Teilung oder Triebstecklinge. Die Pflanze wuchert stark und breitet sich schnell im Garten aus.

Wissenswertes

Namensgebung: Die Bezeichnung "Melisse" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Biene".

Heilkunde: Die Wirkung wird als anregend, antibakteriell, aufmunternd, beruhigend, entspannend, krampflösend, kühlend, pilzhemmend, schmerzstillend, schweisstreibend und virushemmend beschrieben.
Schon Dioskurides und Plinius Sekundus (23 –79 n. Chr.) empfahlen die Melisse als Heilkraut. Laut Plinius galt der frische Melissensaft mit Honig vermischt als Mittel gegen den grauen Star. Ausserdem empfahl er sie gegen Hysterie. Die Araber schätzten die Melisse für ihre entspannende Wirkung auf das Nervensystem, ihre angstlösende Wirkung unter anderem auch gegen Kopfschmerzen und ihre Wirkung zur Stärkung des Herzens. Auch Hildegard von Bingen (1098-1179 n. Chr.) empfahl sie unter dem Namen "Binsuga" zur Stärkung des Herzens. In der Volksmedizin wird sie bei nervösen Herzbeschwerden, leichten Fällen von Schlaflosigkeit und äußerlich bei Herpes angewandt. Das ätherische Öl findet man in Beruhigungsbädern oder Einreibungen zur Behandlungen von Nervenschmerzen und rheumatischen Erkrankungen.

Nutzpflanze: Die Zitronenmelisse wird als Bienenfutterpflanze angebaut. Die getrockneten Blätter werden in Duftkissen verwendet.

Mythos/Geschichte: Im 10. Jahrhundert brachten die Araber die Melisse nach Spanien, von wo aus sie sich in den Klostergärten ganz Europas ausbreitete. Karl der Grosse (748 - 814 n. Chr.) befahl in seiner Verordnung "Capitulare de villis", dass die Melisse in jedem Klostergarten angebaut werden solle.

Magie/Brauchtum: Aufs Herz gebundene Melissenblätter sollen Liebeskummer heilen. Zitronenmelisse gilt auch als das Kraut der Wissenschaftler: Es wurde den Studenten gegeben, um ihren Verstand und ihre Erinnerungsvermögen zu schärfen. Bauersfrauen fütterten Kühe mit Zitronenmelisse, damit diese mehr Milch gaben.