Hier folgt Teil 2 meines Weges zur Rohkost, im Alter von 10 bis 15 Jahren, bei dem ich begann, instinktiv einzelne Nahrungsmittel auszuschließen, da sie mir so große Qualen bereiteten.
Mit 10 Jahren, nach dem Griechenlandurlaub, wechselte ich aufs Gymnasium. Da ich sehr viele Nahrungsmittel konsumierte, die meinen Magen-Darm Trakt massiv beeinträchtigten, hatte ich mittlerweile jeden Tag mehrere Anfälle von Magenkrämpfen und Darmkoliken. Die Lebensmittelgruppen, die mir derart zusetzten, waren Milch- und Getreideprodukte sowie raffinierter Zucker. In unserer Familie wurden keine Fertigprodukte und Süßigkeiten nur in sehr geringen Maßen verzehrt.
Regelmäßig nach dem Frühstück (Müsli/Haferflocken mit Joghurt/Milch, dazu eine Tasse Vollmilch und eine Banane) landete ich im Bad, wo ich all meine Kleider auszog und mich nackt und völlig erhitzt vor Schmerzen auf den kalten Fließenboden legte, um meine Qualen auf diese Weise etwas zu lindern.
Ich ließ mich regelmäßig vom Unterricht befreien, da ich auch dort krampfartige Anfälle von Magen-Darmkoliken bekam und mich hinlegen musste. Meine Mutter ging mit mir zum Arzt, der mir einen "nervösen" Magen und ein "Reizdarmsyndrom" attestierte. Ich war verzweifelt und hatte mittlerweile eine schreckliche Angst vor den Bauschmerzen entwickelt, due für mich damals immer noch aus heiterem Himmel über mich hereinbrachen.
In dieser Zeit begann ich eine Aversion gegen Milch zu entwickeln. Mir wurde einfach dermaßen übel von diesem Getränk, dass ich es morgens kaum mehr herunterbekam. Mein Körper erzeugte beim Trinken einen Würgereiz. Das war ein Problem, denn damals herrschte die Meinung, Milch sei unabdingbar für die Gesundheit, für starke Knochen, Calciumversorgung usw. Meine Mutter wollte also unbedingt, dass ich die Milch trank. Auch die Banane, die ich damals immer essen sollte (wegen meinen Darmproblemen) bekam ich kaum runter. Auch hier bekam ich einen Würgereiz. Irgendwann konnte ich meinen Willen durchsetzen und verzichtete fortan beim Frühstück auf Milch und Banane und -siehe da- ich fühlte mich "irgendwie" besser. Auch meine Bauchkrämpfe waren nicht mehr gar so schlimm.
Mit Beginn der Pubertät (etwa mit 14 Jahren) rutschte ich in eine für dieses Alter nicht untypische Identitätskrise und begann, alles zu hinterfragen, so auch meine Ernährung und meinen Konsum. Aus ethischen Gründen wendete ich mich immer mehr dem Vegetarismus zu, mit einer Tendenz zum Veganismus. Dies führte ebenfalls dazu, dass sich meine völlig gereizte und entzündete Verdauung immer mehr beruhigte, da ich mit dem Verzicht auf Fleisch auch gleichzeitig diverse Soßen und Milchprodukte mied. Gleichzeitig verzichtete ich auch immer mehr auf Brot, da ich das noch nie hatte leiden können. Im Kontext jugendlicher Rebellion kam es mir da sehr gelegen, gegen den mir aufoktrojierten Brotkonsum aufzubegehren. Auch dies führte dazu, dass meine Verdauung sich beruhigte.
Mit 15 Jahren schließlich ernährte ich mich dann komplett vegan.
Darüber werde ich im nächsten Teil berichten.