Als ich Anfang Mai 1994 die Kochkost für immer verabschiedete und mich auf dieses Abenteuer voll eingelassen habe, stand ich ganz alleine da mit dieser Ernährung.
Es dauerte fast drei Jahre, bis ich auf erste Rohköstler traf.
Internet gab es damals noch nicht so breit, geschweige denn Foren.
Nur Heftchen, wie das von Konz, Wandmaker, imag der Instictos..und die doch nicht so schwer auffindbaren Rohkostbücher.
Also traf ich dann auf Rohis (1997,mehr oder weniger 100% Praktizierende), und auch Junge darunter. Die meisten waren zwar schon 50plus.
Noch mehr von den jüngeren Semestern dann so ab 2001 dazugekommen. An einem Natürlich Leben-Treffen kamen einmal mehr als zwei Dutzend. Die meisten unter 40.
2006 dann das erste mal auf das Forum von Stefan (?) gestossen.
Da war was los. Wie viele Themen dort behandelt wurden. Und wie viele Teilnehmer.
Die Themen schienen denen nicht auszugehen. (was für ein Vergleich heutzutage (?)
Es war eine ''Gründerzeit'' eine ''Hoochzeit'' des Rohköstleraustausches.
Ich besuchte Montramé, Rohkostmessen (Wurzel, 2002 in Nürnberg), weiterhin jeden Monat zwei Rohkostgruppen,....es lief was.
Ich lernte in den Jahren einige Dutzend neue Menschen, also rohe, kennen.
2012, nach einer Rohkostmesse in Freiburg zum Beispiel, übernachteten bei der Mutter meiner Tochter, sicher 12 Rohis und wohnten da ein paar Tage.
Ab 2006 waren es dann noch die Instinctotreffen und die von Matthias organisierten (Ersatz-)Folgeevents, bei denen ich fast jedes Jahr teilnahm.
So viele rohe Familien, also Gleichaltrige waren dabei und als junger Mann schaute man sich halt dann schon mal um, um für die Zukunft zu planen ;-)
Nach der Geburt meiner Tochter 2011, war der Bedarf nach Kontakten mit Rohköstlern ziemlich weg. Musste mich beruflich neu orientieren und mich um zwei Kinder kümmern. Rohköstlerkontakte dann nur noch sporadisch und mehr inländisch.
Ich hatte mir sozusagen meine rohe community gezeugt.
Der Bedarf nach Rohis doch etwas verflogen. Nun Familienleben, Kinderbegleitung.
Lag es an mir, das ich das subjektive Gefühl gewann, dass nach den 2000er Jahren die Rohköstler nicht mehr so zahlreich-er wurden und auch die bestehenden sich nicht mehr so treffen wollten (ich eingeschlossen)
Sind die Rohköstler mehr geworden oder ist der Roh-Hype schon in den 2010er Jahren abgeflaut.
Wenn ich in die Foren schaue, ist irgendwie ''tote Hose'', was Austausch betrifft; im Vergleich zu früher.
Wenn ich das mit 2006 vergleiche.
Die Natürlich-Leben-Gruppe hier bei mir: nur noch so 4 Rentner im Schnitt, bei Kräuterwanderungen etwas mehr, keiner roh, kommen vorbei.
Also wird sich die geniale (?) Rohkost nicht mehr vermehren, verbreiten ?
Bleiben die Langzeitpraktikanten, Neuprobierer konstant, oder nehmen ab ?
Also wenn ich mal alle Rohis, die ich getroffen habe bilanziere, sind über 90 % davon von der Rohkost weggekommen.
Warum ?
soziale Gründe ?
zu kleiner Leidensdruck ? (gesundheitlicher)
andere, moderatere Ernährungsformen werden nach der Rohkost genutzt, die auch gesundheitlich funktionieren (Gluten-, Milchfrei, Bio.--) (?)
Mein Gefühl, aus meiner Perspektive natürlich:
jeder schaut selbst für sich im Internet, was er braucht.
Er braucht die Treffen nicht mehr so.
Rohkost, ist was Privates geworden. Man muss es nicht mehr ''sozialisieren'': ich suche Gleichgesinnte um zusammen-zu-sein''
Wegen ''Corona'' starb auch noch das Treffen in Frankreich.
Für mich der letzte link zu mehr Kontakten.
regelmässige Kontakte zu Rohis 100% roh, >15Jahre roh, jetzt: 2
Immerhin kann sich der Neu-Interessierte für die Rohkost heutzutage schnell und einfach informieren (Internet) und nach Bedarf vielleicht auch mal IRL treffen.
Es war eine schöne, bewegende Zeit, diese 20 Jahre plus.
Viele Menschen kennengelernt.
Meines Erachtens, das spannendste, was Du heutzutage machen kannst.
Denn nichts transformiert Dich mehr, als so eine vollumfängliche Umstellung Deiner Körperchemie. Und das wirkt sich auch auf den Geist aus.
danke