Autor Thema: Mein Weg zur Rohkost, Teil 1 (Kindheit)  (Gelesen 1910 mal)

Sonnenkind

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 30
Mein Weg zur Rohkost, Teil 1 (Kindheit)
« am: 07. Juni 2022, 05:38:30 »
Hier kommt mein ganz persönlicher Weg, der mich zur Rohkost geführt hat. Da ich gerne eine ganzheitliche, möglichst nachvollziehbare Darstellung dieses Weges anbieten möchte, werde ich mit den ernährungsbezogenen Erfahrungen in meiner Kindheit beginnen.

Seit ich mich erinnern kann, aß ich zwar gerne, aber immer mit "Nebenwirkungen". Schon früh war für mich die Nahrungsaufnahme mit einem anschließenden Völlegefühl, einem Blähbauch und Bauchschmerzen verbunden. Auch der Gang auf die Toilette war oft schmerzhaft. Ernährt wurde ich mit "normaler" Kost. Zum Frühstück gab es Joghurt, Müsli, Brot, Marmelade, Käse und die obligatorische Tasse Vollmilch (die mir im Laufe der Jahre immer mehr Probleme bereiten sollte). Das Mittagessen bestand klassisch aus Gemüse, Kartoffeln/Nudeln/Reis und Fleisch/Fisch/Eiern. Zum Abendessen gab es Brot mit Aufschnitt. Zwischendurch bekam ich Obst, rohes Gemüse, mal ein Schokolädchen, eine Brezel oder Kekse. Schon früh begann ich instinktiv mein Essen zu trennen. Das heißt, ich aß zum Beispiel zuerst das Gemüse, dann den Reis, dann den Fisch. Ich trennte sogar die Tomatensoße von den Spaghetti. Meinen "Mitessern" missfiel das meist, ich tat es trotzdem. Es wurde auch viel Apfelschorle bei uns getrunken und auch hier merkte ich schnell, dass es wirklich keine gute Idee war, mein Essen mit dieser herunterzuspülen. Dazu hatte ich ein Schlüsselerlebnis bei einer Freundin: Hier war ich zu Besuch und es wurden Nussschnecken und ein Mandarinen-Frischkäsekuchen gemeinsam mit Sahnekakao und Apfelschorle serviert. Das alles wurde gemeinsam und durcheinander in "einem Rutsch" konsumiert. In meinem Bauch herrschte danach ein Zustand wie in einem Blitzkrieg. Ich litt unter massiven Koliken und unerträglichen Krämpfen sowie einem Säurereflux, bei dem sich mein gesamter Brustkorb und die Atemmuskulatur dermaßen verspannten und verkrampften, das ich kaum mehr atmen konnte. Ich lernte so immer mehr, dass Essen einen deutlichen Einfluss auf meine körperliche und auch geistige Verfassung hat. Allerdings geschah das lange Zeit nur unterbewusst

Für mich war es damals normal, nach jedem Essen erst einmal die Hose zu öffnen, um meinem mit Luft gefüllten, aufgetriebenen Bauch Platz zu machen. Diese Zustände wurden mit den Jahren schlimmer, da mein Körper vor allem Getreide und Milchprodukte immer weniger tolerierte. Ab dem Alter von 9 Jahren wurde vor allem das Frühstück zur Tortur. Haferflocken und eine ganze Tasse lauwarmer Milch lösten bei mir etwa 20 Minuten nach dem Essen regelrechte Koliken aus. Ich hatte damals allerdings zu wenig Erfahrung und Wissen, um diesen Zusammenhang herzustellen.

Im Alter von 10 Jahren, kurz bevor ich aufs Gymnasium wechselte, verbrachten wir den Sommerurlaub im sehr heißen Rhodos, wo ich sehr viel griechisches Essen konsumierte, das mit reichlich Knoblauch, Olivenöl, Blätterteig, Schafskäse und Zwiebeln zubereitet wurde. Morgens gab es dicken griechischen Joghurt mit einem weißen Berg grobkörnigen Zucker obenauf, dazu wieder die verhängnisvolle Tasse Vollmilch. Ich sollte meine Tage in diesem Urlaub mit einer täglichen strapaziösen "Pilgerreise" vom 2 Kilometer entfernten Strand zu unser Ferienwohnung verbringen, da mich am Strand, zu dem wir nach dem Frühstück aufbrachen, jeden Tag grauenhafte Bauchkrämpfe überfielen. So musste ich mir die Ferienwohnungsschlüssel schnappen und den Weg durch 40 Grad flirrende Hitze mit krampfartigen Bauchschmerzen so schnell wie möglich bewältigen, um rechtzeitig auf die Toilette zu gelangen. Die Schmerzen fühlten sich an, wie glühende Messer, die sich durch meine Eingeweide bohrten. Ich war damals als zehnjähriger Junge wirklich verzweifelt, da ich keine Ahnung hatte, woher diese Schmerzen kamen. Ich war nicht in der Lage, einen Zusammenhang zwischen meiner Ernährung und dieser Reaktion herzustellen.

Im zweiten Teil werde ich auf meine Gymnasialzeit eingehen, in der mir allmählich ein Licht aufging.

Sollte jemand Fragen zu diesem Teil haben oder etwas näher wissen wollen, ist das jederzeit willkommen.
« Letzte Änderung: 07. Juni 2022, 05:40:28 von Timo »

Susanne

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 84
    • Rohkost-Tagebuch
Antw:Mein Weg zur Rohkost, Teil 1 (Kindheit)
« Antwort #1 am: 10. Juni 2022, 11:32:40 »
Vielen Dank für deine Vorstellung. 👍🏻 Sie liest sich sehr spannend und ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Einmal roh, immer roh 🤩

Sonnenkind

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 30
Antw:Mein Weg zur Rohkost, Teil 1 (Kindheit)
« Antwort #2 am: 10. Juni 2022, 16:19:25 »
Oh, ich danke Dir, liebe Susanne  :)