Labkraut, Kletten-

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Wissenschaftliche Namen: Galium aparine
Synonyme: Klebriges Labkraut, Maria Bettstroh.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Enzianartige Gentianales
  • Familie: Rötegewächse Rubiaceae
  • Gattung: Labkräuter Galium
  • Art: Kletten-Labkraut

Zur Gattung der Labkräuter gehören 250 bis 400 Arten.

Kletten-Labkraut, Blätter und Blüten
Kletten-Labkraut, Blüte

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis August.

Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika; bis 2300 Meter; Unkrautbestände auf Äckern, in Gärten und in Weinbergen, auf Schuttplätzen, in Gebüschen, an Waldrändern und in Wäldern, Ufergestrüpp; liebt feuchte, nährstoffreiche, stickstoffhaltige Lehmböden; sehr häufig.

Kennzeichen: Fünfzehn bis fünfundvierzig Zentimeter große, kletternde Pflanze, einjährig; Stängel schlaff, liegend oder klimmend, vierkantig, mit Hilfe von rauen Haaren kletternd; Blätter länglich, stachelspitz, am Blattrand und in der Mitte der Blattunterseite mit groben Haaren zu sechst bis neunt in Quirlen am Stängel; Blüten weiß oder grünlich-weiß, in blattwinkelständigen Blütenständen, die länger als die Blätter sind; Frucht mit hakigen Borsten kletternd.

Verwechslung: Mit anderen Labkräutern, die ebenso zu verwenden sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: oberirdische Teile der Pflanze von April bis Oktober.

Der Geschmack des Labkrautes ist salatähnlich, die frischen Sprossspitzen schmecken erbsenähnlich. Die haarigen Blätter und Triebspitzen hinterlassen ein pelziges Gefühl im Mundraum.

Kultur im eigenen Garten: Die Vermehrung kann durch Samen erfolgen, die im Herbst ausgesät werden.

Wissenswertes

Namensgebung: Der wissenschaftliche Name Galium kommt vom griechischen gala = Milch. Die Labkräuter sollen ein Enzym enthalten, das wie das Labferment aus dem Kälbermagen die Milch gerinnen lässt. Nach einigen Quellen ist es aber nicht gelungen, das Ausflocken der Milch mit Labkraut nachzuvollziehen. Eine andere Deutung ist daher, dass vor allem das Kletten-Labkraut zu einem Sieb verflochten wurde, mit dem man die Milch abseihte.

Heilkunde: Die Pflanze wirkt entschlackend, harntreibend, kräftigend und ist leberwirksam. Aufgelegte zerdrückte Blätter lassen Blut von Wunden gerinnen.
In der Homöopathie bei Drüsenschwellung und Geschwulsten angewandt.

Nutzpflanze: Labkräuter sind Färbepflanzen, ihre Wurzeln färben mit der entsprechenden Beize Wolle rot. Diese Eigenschaft kommt in dem Familiennamen "Rötegewächse" zum Ausdruck. Der im Mittelmeergebiet heimische Krapp Galium tinctorum war schon im Altertum bekannt und wurde von Karl dem Großen im europäischen Raum verbreitet. Die nordeuropäischen Arten Wiesen- und Kletten-Labkraut färben nicht ganz so intensiv wie der Krapp.
Labkräuter sind auch als Füllung für Matratzen verwendet worden.