Allermannsharnisch

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Wissenschaftliche Namen: Allium victorialis
Synonyme: Bergknoblauch, Sigmarslauch, Siegmarsmännlein, Siegwurz, Schlangenwurz.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Monocotyledoneae
  • Unterklasse: Lilienähnliche Liliidae
  • Ordnung: Spargelartige Asparagales
  • Familie: Lauchgewächse Alliaceae
  • Gattung: Lauch Allium
  • Art: Allermannsharnisch

Zur Gattung Allium gehören zahlreiche weitere Arten, die alle ähnlich verwendet werden können. Eine kleine Auswahl:

Allermannsharnisch
Allermannsharnisch, Blütenstand

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis August.

Vorkommen: Eurasien; Hochgebirge bis 2600 Meter; Bergwiesen, Latschengebüsch, Hochstaudenfluren; nährstoffreiche, kalkarme Steinböden.

Kennzeichen: Dreißig bis sechzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel rund; Laubblätter zehn bis zwanzig Zentimeter lang und drei bis sechs Zentimeter breit, kurz gestielt, lanzettlich oder elliptisch; kugelige Trugdolde mit zwittrigen, radiärsymmetrischen, gelblich-grünen bis weißen, etwa fünf Millimeter langen Einzelblüten; Kapselfrüchte mit meist sechs Samen; Zwiebel als Speicherorgan.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Alle Pflanzenteile während der Vegetationsperiode.

Alle Pflanzenteile riechen und schmecken knoblauchartig.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Allium stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Knoblauch". Er wurde von dem schwedischen Botaniker Linné (1707-1778) als Gattungsname für Zwiebelgewächse eingeführt. Der Artname victoralis spielt ebenso wie einige deutsche Trivialnamen auf die Verwendung der Pflanze als Schutzmittel gegen Verwundungen in Kriegszeiten an.

Heilkunde: Die Wirkung wird als antibakteriell, blutreinigend, harntreibend und entschlackend beschrieben.
Die Zwiebel wurde in der Volksheilkunde als Blutreinigungsmittel für Frühjahrskuren verwendet. Neben der Anwendung als Diuretikum wird der Allermannsharnisch auch gegen Würmer eingesetzt.

Magie/Brauchtum: Da die Wurzel mit einem „Panzer“ aus feinen Härchen überzogen ist, glaubte man, dass sie vor Verwundungen schütze und dem Krieger zum Sieg verhalf, wenn er sie unter seinem Harnisch trug. Außerdem galt sie als Mittel gegen böse Geister und konnte angeblich das Vieh vor Verhexung sowie Kinder vor Verzauberung schützen. Wer einen menschenähnlich geformten Wurzelstock, Glücks-Heinzel oder Galgenmännchen genannt, um den Hals trug, war gegen alle bösen Einflüsse gefeit und hatte Glück in der Liebe sowie im Spiel.