Amalgam, die Zeitbombe im Körper

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Einleitung

Weltweit zeigen immer mehr Studien einen dramatischen Zusammenhang auf: Viele unserer Zivilisationskrankheiten – Alzheimer, Allergien, Autismus, Depressionen, auch Parkinson und Multiple Sklerose – scheinen mit einer schleichenden Vergiftung des Körpers durch Schwermetalle in direkter Verbindung zu stehen. Manche Forscher orten sogar eine „Unfähigkeit zu spiritueller Entwicklung“ infolge der Belastung durch Nervengifte. Kritische Ärzte und Zahnärzte wollen das Problem nun nicht mehr verdrängen und treten für ein völliges Verbot des Zahnfüllstoffs Amalgam ein. Denn mit jeder Füllung tickt eine "Zeitbombe im Körper".

„Sie fragen nach einer Alternative zu Amalgam? Da rate ich Ihnen ab davon. Es gibt nichts, was vergleichbar verläßlich und haltbar ist. Ich biete in meiner Praxis deshalb auch keine anderen Füllmaterialien an!“ So ungefähr lautete vor mehreren Jahren die Antwort meines Zahnarztes, als ich mich – verunsichert durch diverse Zeitungsmeldungen – nach Alternativen zu Amalgam erkundigte. Er wird’s schon wissen, dachte ich mir, schließlich hat er ja täglich damit zu tun – und war vorerst beruhigt.

Heute bin ich beruhigt, einen anderen Zahnarzt zu haben. Aber worum geht es bei dieser Problematik? Ist es wirklich so, daß zur Gefährlichkeit von Amalgam Fachmeinung gegen Fachmeinung steht?

Das Quecksilber der Quacksalber

Amalgam wird in der Zahnmedizin seit etwa 170 Jahren verwendet. Um 1830 fand die Suche nach einem Füllstoff, der leicht verformbar war, also dem Loch im Zahn perfekt angepaßt werden konnte und zugleich hart und beständig blieb, vorerst ein Ende: Man entdeckte eine Mischung aus Silber, Quecksilber und anderen Metallen, die die gewünschten Eigenschaften aufweist. Bis dahin mußten Patienten, wenn sie sich die Füllung eines Zahnlochs leisten wollten, schmerzhafte Präparationen über sich ergehen lassen.

1833 aber eröffneten zwei Brüder namens Crawcour in New York City eine Dentalpraxis und priesen in großen Werbefeldzügen ein neues Füllmaterial an, das man ohne Präparationen verwenden konnte und das noch dazu wesentlich billiger war als Gold: Amalgam. Die beiden Quacksalber hatten zwar keine zahnärztliche Ausbildung und angeblich auch wenig Geschick – aber großen geschäftlichen Erfolg. Allerdings mußten sich die Abenteurer zuletzt zurückziehen, weil die etablierte Zahnärzteschaft den Füllstoff als Verursacher von Quecksilbervergiftungen und Zahnfleischerkrankungen erkannte.

Eine Resolution der „American Society of Dental Surgeon“, einer Vereinigung von Zahnärzten, wurde verabschiedet, worin festgestellt wurde, daß die Verwendung von mineralischen Pasten, die Quecksilber enthalten, schädlich ist. Die Mitglieder der Gesellschaft verpflichteten sich, kein Amalgam zu verwenden. Und doch setzte sich der neue Füllstoff letztlich durch. Seine Vorteile waren einfach zu verlockend, mögliche Nachteile nur schwer nachzuweisen. 1870 formierte sich die erste organisierte Bewegung zur Förderung von Amalgam. Nun proklamierte man, daß Behauptungen über eine Gesundheitsgefährdung durch diesen Füllstoff unfundiert und haltlos seien.

Danach begann zwischen Amalgam-Befürwortern und Gegnern eine Art Glaubenskrieg – bis im Jahr 1926 Prof. Dr. Alfred Stock (er lehrte Chemie am deutschen Kaiser-Wilhelm-Institut und hatte 25 Jahre lang beruflich mit Quecksilber gearbeitet) einen wissenschaftlich fundierten Artikel publizierte, der zu einem vernichtenden Urteil kam. Er schrieb darin unter Hinweis auf seine Experimente und persönlichen Erfahrungen:

„Die Zahnmedizin sollte die Verwendung von Amalgam als Zahnfüllung völlig vermeiden (…) Es besteht kein Zweifel darüber, daß viele Symptome, darunter Ermüdung, Depression, Reizbarkeit, Schwindelgefühle, Gedächtnisschwäche, Mundentzündungen, Diarrhö, Appetitlosigkeit und chronische Katarrhe, oft durch Quecksilber hervorgerufen werden, dem der Körper durch Amalgamfüllungen ausgesetzt ist, in kleinen, aber kontinuierlich einwirkenden Mengen.“ Das „gedankenlose Einführen vom Amalgam“ sei „ein schweres Vergehen an der Menschheit“.

1939 veröffentlichte Professor Stock einen weiteren richtungweisenden Artikel, in dem er Amalgam als instabile Legierung identifizierte, die andauernd Quecksilber in Form von Quecksilberdampf abgibt. Diese Forschungsergebnisse lösten zwar Besorgnis unter Ärzten und Zahnärzten aus, konnten aber nach dem 2. Weltkrieg den weiteren Siegeszug des bequem zu verarbeitenden Füllmaterials nicht verhindern. Um so weniger, als sich auch die „American Dental Association“ (ADA), die jetzt führende Vereinigung der Zahnärzte Amerikas, seit ihrer Gründung ebenfalls für die Anwendung von Amalgam aussprach.

In der Folge stand Meinung gegen Meinung – über viele Jahrzehnte. Mehr und mehr wurden dabei medizinische Gesichtspunkte auch mit gesellschaftlich-wirtschaftlichen Überlegungen verknüpft, denn Amalgam ist nicht nur das am leichtesten zu verarbeitende, sondern auch das kostengünstigste Füllmaterial – jener Stoff, den sich die Kassen leisten können.

Vielleicht dauert die Kontroverse um das Quecksilber der Quacksalber überhaupt schon zu lange. Denn während die Öffentlichkeit und zum Teil auch die Ärzteschaft nach wie vor den Eindruck eines „immerwährenden Glaubenskrieges“ hat, ist die Frage, ob Amalgam schädlich ist oder nicht, in Wirklichkeit längst entschieden.

„In der Welt der Wissenschaft gibt es keine Diskrepanz mehr, es ist klar, daß Amalgam nicht in den Mund gehört“, sagt Dr. med. Dietrich Klinghardt, der sich seit vielen Jahren mit den Folgen von Schwermetall-Vergiftungen beschäftigt und in den USA eine Spezialklinik für neurologische Erkrankungen betreibt. „Es geht nur noch um die politische Diskussion: soll man’s den Leuten sagen oder nicht!“

Eine schleichende Vergiftung

Bislang wird der interessierte Patient leider oft mit Halbwahrheiten konfrontiert. Etwa mit der Behauptung, daß die Amalgam-Basismischung nur etwa 3 Prozent Quecksilber enthalte, und daneben mindestens 65 Prozent Silber, 29 Prozent Zinn, außerdem Kupfer und Zink. Das stimmt zwar – doch stellt diese Amalgam-Basismischung nur 50 Prozent des gesamten Füllstoffs dar.

Die anderen 50 Prozent sind ausschließlich Quecksilber, so daß der Gesamtanteil von Quecksilber in der Füllung bei über 50 Prozent liegt!

Dazu muß man wissen: Quecksilber gilt als das giftigste nichtradioaktive Element überhaupt, es ist etwa zehnmal giftiger als Blei. Das berühmt-berüchtigte silbrige Metall, das bei Zimmertemperatur flüssig ist und bis vor kurzem leichtsinnigerweise in zerbrechlichen Fieber-Thermometern verwendet wurde, ist also hochtoxisch. Der Betroffene hätte allerdings trotzdem nichts zu befürchten, würde die Behauptung stimmen, daß aus dem Amalgam, sobald die Füllmischung einmal verfestigt ist, kein Quecksilber mehr entweicht.

Leider aber behielt Professor Alfred Stock mit seinen Forschungen aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts recht. Seine Studien, daß aus den Füllungen Quecksilberdampf entweicht, wurden mehrfach bestätigt.

Um 1980 bewiesen drei Forschergruppen zum Beispiel erstmals, daß bereits nach zehnminütigem Kaugummikauen Quecksilberdampf im Mund nachweisbar ist. Zwischen Dezember 1995 und April 1996 wurden vom Arbeitskreis der Universität Tübingen (Leitung: Prof. Dr. Krauß) 20.000 Speichelproben analysiert, die den klaren Zusammenhang zwischen der Zahl der Füllungen und der Quecksilberkonzentration im Speichel aufzeigen. Bei einer Studie der Universität Heidelberg wurden während eines Kaugummitests im Speichel eines Amalgambelasteten 800 Mikrogramm Quecksilber pro Liter gemessen – der WHO-Grenzwert für Quecksilber im Trinkwasser beträgt 1 Mikrogramm pro Liter.

Im Jahr 1994 erregte eine Autopsiestudie, die an Embryos durchgeführt wurde, großes Aufsehen: Es zeigte sich, daß in den kleinen Körpern um so mehr Quecksilber nachweisbar ist, je mehr Zahnfüllungen die Mütter haben. Mit anderen Worten: Mütter „entgiften“ ihren Körper sozusagen über das Kind von Schwermetallen, wobei die Erstgeborenen die größten Belastungen mit auf den Weg bekommen.

In den 90er Jahren machte auch eine Klage des bekannten klinischen Toxikologen und Sachbuch-Autors Max Daunderer („Gifte im Alltag“, Verlag C. H. Beck), die er gemeinsam mit 1.200 Betroffenen gegen den damals größten deutschen Amalgam-Hersteller, die Degussa AG, einbrachte, Schlagzeilen. Im Zuge dieser gerichtlichen Auseinandersetzung wurde die Universität Kiel (Institut für Toxikologie unter Prof. Dr. Otmar Wassermann) mit der Erstellung eines Amalgam-Gutachtens beauftragt.

Das Ergebnis der 140 Seiten umfassenden Arbeit, die etwa 400 Literaturquellen mit einbezog, ließ keinen Zweifel. Es hieß darin unter anderem: „Amalgam war und ist ein toxikologisch ungeeignetes Füllmaterial. Amalgam hat in erheblichem Ausmaß gravierende, z.T. (…) irreversible Gesundheitsschädigungen verursacht.“

Und deutlich in Richtung der Amalgam-Produzenten: „Der Schutz des Patienten vor toxisch bedingten Amalgamschädigungen wurde dem Ziel, Amalgam als angeblich ,schnell‘ zu verarbeitendes, als ,billiges‘ Standardmaterial für Zahnfüllungen beizubehalten, praktisch geopfert. Dies alles beobachteten und förderten die Amalgamhersteller. Sie zogen wirtschaftlichen Profit aus ,dieser Prioritätensetzung‘. Dabei waren sie sich im klaren darüber, daß wirtschaftliche Gesichtspunkte keine Rechtfertigung für ihr Verhalten darstellen.“

Da sie um die Gefahren Bescheid gewußt hätten, wäre es die Pflicht der Hersteller gewesen, die Amalgamproduktion einzustellen. Und abschließend stellten die Gutachter fest: „Das Ausmaß der durch das Verhalten der Amalgamhersteller eingetretenen gesundheitlichen Schädigungen war und ist erkennbar. Rechtliche Würdigung ist geboten!“

Dieses Gutachten veranlaßte die Staatsanwaltschaft des Frankfurter Landgerichts zu einer bemerkenswerten Stellungnahme: „Von Amalgamplomben geht offenbar eine nicht unerhebliche Gefahr für die menschliche Gesundheit aus. Amalgam kann krank machen, d. h., Amalgam ist generell geeignet, gesundheitliche Beschwerden bei einer relevanten Anzahl von Amalgamträgern auszulösen.“

Degussa stellte die Amalgam-Produktion im Zuge des Gerichtsverfahrens ein. Die Freigabe des 1995 fertiggestellten Kieler Universitätsgutachtens wurde auf Grund eines Einspruchs von seiten der Industrie von der Behörde verweigert.

Dies führte in der Zweitauflage des Gutachtens im Jahr 1997 zu folgender Formulierung im Vorwort der Verfasser: „Wir Autoren würden es begrüßen, wenn nicht erst ein Gericht feststellen muß, daß amalgamkritische (…) Fakten und Argumente auch bei uns in Deutschland in Form eines Universitätsgutachtens veröffentlicht werden dürfen!“ – Ein Beispiel für die Brisanz des Themas abseits fachlicher Argumente.

Zahlreiche weitere Studien bestätigten ebenfalls die Gefährlichkeit von Amalgam: Man weiß inzwischen, daß Quecksilber aus Amalgamfüllungen sich „in allen Körperorganen und Geweben anreichert“, so vor allem in der Niere, der Lunge, der Leber, der Schilddrüse, im Magen-Darm-Trakt und auch im Gehirn. Quecksilber schafft es also auch, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke zu durchdringen, einen chemischen Schutzmechanismus im Körper, der verhindern soll, daß die Arbeit des Gehirns durch Schadstoffe beeinträchtigt wird.

Dr. med. Joachim Mutter, Buchautor („Amalgam – Risiko für die Menschheit“) und zur Zeit als Belegarzt in der Abteilung für Umwelt- und Integrative Medizin der Tagesklinik Dr. Volz & Dr. Stolz in Konstanz tätig, arbeitete bei Redaktionsschluß dieser GralsWelt-Ausgabe an der Veröffentlichung einer Risikobewertung zum Thema Amalgam, wobei er alle verfügbare Literatur bis 2004 mit einbezog:

„Aus Autopsiestudien geht zum Beispiel hervor, daß sich in den Körpern von Amalgamträgern zwei- bis zwölfmal mehr Quecksilber nachweisen läßt als bei Leuten, die keine Amalgamfüllungen haben. Und wir wissen, daß 80 Prozent des Quecksilbers im Körper aus Amalgam stammt.“

Das Schwermetall führt im Körper nicht zu einer akuten, sondern möglicherweise zu einer schleichenden Vergiftung. Folgen können zum Beispiel häufige Kopfschmerzen, chronische Müdigkeit, häufige Erkältungserkrankungen oder Metallgeschmack im Mund sein.

Zu den möglichen Folgen zählen laut neuesten Publikationen aber auch Nierenschädigungen, neuropsychologische Beeinträchtigungen (z.B. Wahrnehmungsstörungen, Depressionen), Autoimmunerkrankungen, Sensibilisierungen (Allergien), Haut- und Schleimreaktionen und anderes. Auch Demenz-Erkrankungen, Autismus und die Entwicklung Multipler Sklerose werden mit Quecksilberbelastung in Verbindung gebracht.

Mit all diesen Zusammenhängen befaßt sich Dr. Joachim Mutter in seiner Risikobewertung. Dabei ist ihm klar, daß viele Behauptungen zur Gefährlichkeit von Quecksilber auf Widerspruch stoßen werden. Unter anderem deshalb, weil die Quecksilberbelastung in den kritischen Organen am lebenden Körper nicht meßbar ist. Manche Studien sind denn auch auf Grund methodischer Mängel nur bedingt verwertbar.

Jedoch gibt es immer mehr praktische Erfahrungen. Denn bei „einem relevanten Teil der Patienten“ (Dr. Mutter) führt eine fachlich richtig durchgeführte Amalgamentfernung, verbunden mit einer Schwermetall-Ausleitung, zu einer Verbesserung oder Heilung ihrer meist chronischen Beschwerden. Nach Ansicht von Dr. Joachim Mutter ist sogar die Entwicklung eines Medikamentes gegen die Alzheimer-Erkrankung möglich.

Dr. Dietrich Klinghardt behandelt in seiner amerikanischen Klinik inzwischen erfolgreich unter anderem Autismus, Parkinson und Multiple Sklerose. Der Hauptansatz lautet bei ihm: Raus mit den Schwermetallen aus dem Körper!

Nicht nur praktische Erfahrungen und Studienergebnisse sprechen für einen Zusammenhang zwischen der Schwermetallbelastung und typischen Zivilisationserkrankungen, unter denen immer mehr Menschen leiden, sondern auch die Statistik.

Die von Generation zu Generation zunehmende Zahl von Menschen, die Symptome von Autismus, Allergien oder Alzheimer zeigen, korreliert mit der von Generation zu Generation zunehmenden Schwermetallbelastung:

Kinder bekommen schon aus dem Körper der Mutter einiges mit, erhalten dann oft noch quecksilberhaltige Impfstoffe und zuletzt Amalgam-Zahnfüllungen. Wenn sie auf Grund ihrer Genetik nicht in der Lage sind, Schwermetalle auszuscheiden und keine entsprechenden Maßnahmen „von außen“ gesetzt werden, sind Beschwerden bzw. Behinderungen aus dieser Sicht vorprogrammiert.

Dazu kommt, daß unsere Umwelt zunehmend belastet wird. Denn der Einbau von Zahnfüllungen beschränkt die Probleme nicht auf die Betroffenen:

Quecksilberhaltige Körperflüssigkeiten (Speichel, Urin, Stuhl) werden ausgeschieden, und in vielen Ländern sind nicht einmal Amalgam-Abscheider für Zahnarzt-Praxen vorgeschrieben. Zum Beispiel in den USA, wo pro Jahr etwa 100 Millionen neue Amalgamfüllungen gelegt und dabei etwa 30 bis 40 Tonnen Quecksilber verarbeitet werden. Und, um hier ein Tabu-Thema nur kurz zu streifen: In der Nähe von Krematorien werden Quecksilber-Grenzwerte regelmäßig überschritten; Erdbestattungen bieten für Schwermetalle ebenfalls keine Lösung.

Dr. Joachim Mutter sieht eine weitere Herausforderung auf uns zukommen:
„Die industrielle Revolution in China, Indien, Pakistan, Irak oder Iran wird, dem westlichen Vorbild folgend, zu einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten führen, und eine Karies-Epidemie wird die Folge sein.
Die Verwendung von Amalgam wird also weltweit weiter zunehmen! Man muß auch wissen, daß der Quecksilbergehalt in der Umwelt in den letzten 100 Jahren um das 270fache zugenommen hat. Alleine in den letzten 25 Jahren um das Drei- bis Fünffache – laut Daten der UNEP 2003!“

Wie lange die „Zeitbomben im Mund“ in unseren Breiten noch ticken werden, ist ungewiß. Kritiker hoffen auf ein baldiges Verbot auf Grund der drückenden Faktenlage. Denn es gibt insgesamt mehrere hundert Studien, die verschiedene Aspekte der Gefährlichkeit einer Quecksilberbelastung zum Inhalt haben – aber keine, die beweisen würde, daß dieses Schwermetall unbedenklich ist.

Dennoch gibt es in den deutschsprachigen Ländern bislang lediglich Empfehlungen dahingehend, daß Schwangeren und Kleinkindern keine Amalgam-Plomben gesetzt werden sollen.

Und die Zahnärzte bleiben zumeist abwartend: Zwar kommen sie dem Wunsch ihrer Patienten nach alternativen Füllstoffen im Regelfall nach – aber durchaus nicht immer aus eigener Überzeugung. Denn wiewohl „Zahnärzte statistisch besonders häufig Opfer von Depressionen sind, die teils im Suizid gipfeln“ (Zitat aus einer „Patienten Info“ ganzheitlich praktizierender Therapeuten), verdrängen sie das Problem oft. Eine komplette Neuorientierung würde wohl viele überfordern.

Dumpfheit und Materialismus

Dr. Dietrich Klinghardt brachte in seinen Seminaren einmal sinngemäß zum Ausdruck, daß eine dumpfe Passivität, wie sie unsere Gesellschaft kennzeichnet, ein gutes Kennzeichen für eine allgemeine Schwermetallbelastung ist. Mit zunehmendem Alter schwinden bei vielen Menschen Lebensfreude und Begeisterungsfähigkeit – die eigene Situation wird einfach träge und passiv hingenommen.

Der fehlende Antrieb zeigt sich auch in der Unfähigkeit, einen spirituellen Weg zu gehen. Man begnügt sich mit materialistischen Denkmustern und einer Art von Gewohnheitsglauben.

Was also tun?

Wenn das so ist, wenn es also einen Zusammenhang zwischen körperlicher Schwermetallbelastung und Erkenntnisfähigkeit gibt, weil der Geist, das lebendige „Ich“ des Menschen, in seinem Wirken gehemmt wird, dann würde das bedeuten, daß wir uns durch den Umgang mit Materialien, die unserer eigenen physischen Natur fremd sind, einer neuen, bedrückenden „Erblast“ ausgesetzt haben, die es uns erschwert, den Sinn des Lebens zu erkennen und zu erfüllen. Und in Konsequenz daraus sollte man im Bemühen um ein geistiges Erwachen in besonderem Maß auch den Körper berücksichtigen.

Vielleicht als erstes: Sich selbst vor eigenen Überreaktionen hüten. Es macht beispielsweise keinen Sinn und kann sogar gefährlich sein, sich von heute auf morgen einfach alle siebzehn Amalgamfüllungen herausbohren zu lassen – in der Hoffnung, daß damit auch alle Wehwehchen weichen und keine depressive Verstimmung mehr das Gemüt bedrückt.

Das Zaubermittel, das auf einen Schlag dauerhaft alle Probleme beseitigt und körperlich wie seelisch Erlösung bringt, gibt es nicht. Aber eine fachkundige Zahnsanierung durch einen guten Dentisten, der bei seiner Arbeit alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen trifft, wird ein wichtiger Schritt sein.

Ein Bluttest kann Aufschluß darüber geben, ob der Körper auf Grund seiner genetischen Anlagen dazu in der Lage ist, Schwermetalle auszuscheiden. Das Uni-Zentrum für Naturheilkunde in Freiburg (Kontakt: Dr. med. Johannes Naumann, Dr. med. Joachim Mutter, Tel. 0761 / 270 54 84) führt im Rahmen seiner naturheilkundlichen Leistungen solche Tests durch, berät und versucht auch – übrigens als erste universitäre Beratungsstelle europaweit – zu behandeln.

Wichtig ist eine individuell sorgfältig abgestimmte Schwermetall-Ausleitung. Als Faustregel gilt dabei:
Verlassen Sie sich nicht auf Methoden, die auf feineren Ebenen ansetzen (z.B. Homöopathie) und lassen Sie sich auch nicht auf reine Naturmittel fixieren, so hilfreich diese – wie etwa im Fall der Chlorella-Alge, des Knoblauchs oder des Korianders – auch sein mögen.

Die Erfahrungen zeigen, daß schwerere medikamentöse „Hämmer“ oft unumgänglich nötig sind, um einen Erfolg zu erzielen.

Nicht zuletzt wird für jeden Menschen, der der zunehmenden Belastung von außen etwas entgegensetzen will, auch eine schrittweise Verbesserung der eigenen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten angezeigt sein. Denn die Verantwortung für die eigene Gesundheit ist letztlich nicht übertragbar.

Werner Huemer, Chefredakteur der Zeitschrift GralsWelt, im Juni 2005

Mit freundlicher Genehmigung von Gralsbotschaft