Ampfer, Sauer-

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Wissenschaftliche Namen: Rumex acetosa
Synonyme: Blutampfer, Feldampfer, Gartensauerampfer, Großer Sauer-Ampfer, Kuckuckskraut, Lauskraut, Sauergras, Schildampfer, Wiesensauerampfer.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Knöterichgewächse Polygonaceae
  • Gattung: Ampfer Rumex
  • Art: Sauer-Ampfer

Die Gattung Rumex kommt mit etwa 130 Arten in den gemäßigten Regionen vor. Ähnlich und als Wildgemüse ebenson verwendbar sind u.a.:

  • Kleiner Sauer-Ampfer Rumex acetosella: bis dreißig Zentimeter hoch.
  • Alpen-Ampfer Rumex alpinus: bis zwei Meter hoch.
  • Stumpfblättriger Ampfer Rumex obstusifolius
  • Schild-Ampfer, Schild-Sauerampfer, Römischer Sauer-Ampfer Rumex scutatus: Blätter blaugrün, bereift, im Gebirge bis 2700 Meter.
Sauer-Ampfer, Grundblätter
Sauer-Ampfer, Blütenstand

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis Juli.

Vorkommen: Europa, hauptsächlich Mitteleuropa, Asien, Nordamerika, bis 1700 Meter; Äcker, feuchte Wiesen, Weiden, Wegränder, Ufer, feuchte Waldstellen; Stickstoffanzeiger, besiedelt mährstoffreiche Lehm-, Ton-, seltener Kies- oder Sandböden; häufig, in lockerren und eheer individuenarmen Beständen.

Kennzeichen: Dreißig bis einhundert Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufrecht, in der unteren Hälfte unverzweigt, gefurchtet, am Grunde rot überlaufen; Blätter bis zehn Zentimeter lang, länglich eiförmig, Spießecken abwärts gerichtet, Grundblätter und untere Stängelblätter lang gestielt und stumpf, die oberen kurz gestielt bis sitzend und spitz, Blattscheiden gezähnt oder zerschiltzt; Blüten klein, unscheinbar, grünlichrot, in verzweigtem, endständigen Blütenstand, sechs Blütenhüllblätter, männliche Blüten mit sechs Staubblättern, weibliche mit drei Narben; Wurzel bis eineinhalb Meter tief.

Verwechslung: Ist mit dem Kleinen Sauerampfer Rumex acetosella möglich: zehn bis dreißig Zentimeter hoch; Blätter schmäler, Spießecken auswärts gerichtet, verbreitet an trockenen Standorten wie Magerwiesen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Knospen von März bis Oktober; Blütenstände von Juni bis August; Samen von August bis Oktober; Wurzel von September bis in den Winter.

Die ganze Pflanze schmeckt mehr oder weniger säuerlich, sehr aromatisch. Im Schatten wachsende Pflanzen schmecken milder.

Kultur im eigenen Garten: Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat der Samen im Frühjahr. Die frischen Blätter kann man laufend ernten, nur die Herzblätter bleiben stehen. Blütenstiele sollten entfernt werden, denn sie kosten der Pflanze unnötig Kraft. Sauer-Ampfer ist eine winterharte Staude, die jedoch spätestens nach vier Jahren neu gesät werden sollte. Im eigenen Garten lässt sich auch der Schildampfer Rumex scutatus gut kultivieren. Die Blätter sind milder als die des Gartensauerampfers. Das Kraut neigt zum Wuchern und lässt sich leicht durch Teilung vermehren.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 92,0
Kohlenhydrate 1,0
Eiweiße 2,1
Fette 0,4
Rohfasern 3,2
Mineralstoffe 0,6

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Ampfaro ist das altdeutsche Wort für "sauer", der Artname kommt aus dem Lateinischen: acer = sauer.

Heilkunde: Die Wirkung der Pflanze wird als magenwirksam, blutreinigend, hautwirksam und entwässernd beschrieben.
Samen des Sauer-Ampfers sind ein Volksheilmittel gegen Würmer bei Kindern. Die Blätter sind durststillend, fiebersenkend und werden als Diuretikum angewandt. Als Breiumschlag helfen sie bei Hautleiden und Wundinfektionen. Sie lindern Brennessel- und Insektenstiche.

Nutzpflanze: Der Saft des Sauer-Ampfers wird zum Beseitigen von Rost, Tintenflecken oder Schimmel, sowie zur Reinigung von Holz, Leinen und Flechtwerk verwendet.

Magie/Brauchtum: Maden des Weideviehs wurden unter Besprechung mit Hilfe des Sauer-Ampferblattes vertrieben.
Es heißt, dass durch den Genuss von Früchten und Samen die Kinder Läuse bekommen können.
Am linken Arm von unfruchtbaren Frauen als Amulett getragen, soll der Sauer-Ampfer reichen Kindersegen bringen.