Baelbaum

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Wissenschaftliche Namen: Aegle marmelos
Synonyme: Bel-Frucht, Beli, Madjo, Bengalische Quitte.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
  • Familie: Rautengewächse Rutaceae
  • Tribus: Clauseneae
  • Gattung: Aegle
  • Art: Baelbaum
Beli

Beschreibung

Herkunft und Verbreitung: Zentral- und Südindien, Burma, Pakistan und Bangladesh.

Kennzeichen: Bis zu siebeneinhalb Meter hoher, zur Trockenzeit Laub abwerfender Baum; Rinde dick, weich; Äste mit bis zu zweieinhalb Zentimeter langen Dornen; Blätter wechselständig, zusammengesetzt aus drei bis fünf Blättchen, Einzelblatt länglich, vier bis zehn Zentimeter lang, an den Rändern leicht gezähnt; Blüten in kleinen Büscheln an jungen Trieben, grünlich-weiß; Frucht kugelig bis eiförmig, fünf bis zwanzig Zentimeter groß mit dünner, harter, zwei bis drei Millimeter dicker Außenschale, zehn bis fünfzehn Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Baelfrucht, ist so etwas wie die Urform der Orange. Sie ist apfelförmig mit einer rindenartigen, glatten Schale. Unreife Früchte sind grün, reife Früchte gelb bis braun. Die reifen Früchte verströmen einen süsslich aromatischen Duft. Verfärbt sich die Schale orange, kann das Fruchfleisch manchmal bereits überreif sein und bitter schmecken. Zum Verzehr werden die reifen Früchte ähnlich wie eine Kokosnuss mit Hilfe eines Hammers aufgeschlagen: Sie zerspringen im Idealfall in zwei gleichgroße Hälften. Das cremige Fruchtfleisch wird ausgelöffelt, die Kerne sind ebenfalls essbar. Die Baelfrucht hat einen süßen, leicht harzigen Geschmack, manche vergleichen ihn mit einer Mischung aus Mandarine und Mango.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Baelfrucht kann ca. eine Woche bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Reife oder angebrochene Früchte sollten kühl gelagert werden.

Anzucht: Der Baelbaum ist nur bis -4°C winterfest und kann deshalb in unseren Breiten nur als Kübelpflanze kultiviert werden. Er liebt sandigen, steinigen Boden und Trockenheit, nur nach längeren Trockenperioden setzt er auch Blüten an. Die Früchte sind zehn bis zwölf Monate nach der Blüte reif und erreichen einen Durchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 58,0
Kohlenhydrate 30,0
Eiweiß 2,2
Fett 0,3
Rohfaser 1,4
Mineralstoffe nicht bekannt

Wissenswertes

Heilkunde: Die Wirkung wird als appetitanregend, verdauungsregulierend und kräftigend beschrieben.
In der ayurvedischen Medizin kommen die Wurzel, die Blätter und die Frucht des Baelbaumes zur Anwendung: Die Wurzel wirkt adstringierend und antipyretisch. Sie wird bei Durchfall, Verdauungsstörungen und Magenschmerzen verwendet. Die Blätter sind adstringierend und abführend. Sie werden bei Augenentzündungen, Taubheit und Diabetes eingesetzt. Die unreifen Früchte sind bitter, sauer, adstringierend und magenstärkend. Sie werden bei Diarrhö und Magenschmerzen verabreicht. Die reife Frucht wird bei Verstopfung gegeben, sie wirkt abführend und hilft bei Verdauungsstörungen.

Nutzpflanze: In seinem Heimatland Indien wird der Baelbaum als "Heiliger Baum" verehrt, unter dem der Gott Shiva gelebt haben soll. Er wird in Gebieten bis zu 1.200 Metern Höhe angebaut, in denen andere Früchte nicht gedeihen können. Junge Blätter und Triebe werden in Thailand als Gemüse geegessen. Das harte Holz wird im Kunsthandwerk geschätzt und zu Messergriffen und Kämmen verarbeitet.