Bekenntnis zum freien Leben von Albert Schweitzer
Ich will unter keinen Umständen ein Allerweltsmensch sein.
Ich habe ein Recht darauf aus dem Rahmen zu fallen,
wenn ich es kann und es mir wünsche.
Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.
Ich will kein ausgehaltener Bürger sein, gedemütigt, abgestumpft,
weil der Staat für mich sorgt.
Ich will dem Risiko begegnen,
mich nach etwas sehnen und es verwirklichen;
Schiffbruch erleiden, durch Stürme segeln und Erfolg haben.
Ich lehne es ab mir den eigenen Antrieb
durch ein Trinkgeld abkaufen zu lassen.
Lieber will ich den Schwierigkeiten des Lebens entgegentreten,
als ein gesichertes Dasein zu führen.
Lieber die gespannte Erregung des eigenen Erfolges,
statt die dumpfe Ruhe Utopiens.
Ich will weder meine Freiheit gegen Wohltaten abgeben,
noch Menschenwürde gegen milde Gaben.
Ich habe gelernt selbst für mich zu denken und zu handeln,
der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen:
"Dies ist mein Werk."
Dies alles ist gemeint wenn wir sagen:
"Ich bin ein freier Mensch."
Albert Schweitzer