Eibe, europäische

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Wissenschaftliche Namen: Taxus baccata
Synonyme: Bogenbaum, Gemeine Eibe, Eife, Kandelbaum, Taxe, Ypenbaum.

Systematik

  • Unterabteilung: Samenpflanzen Spermatophytina
  • Klasse: Coniferopsida
  • Ordnung: Koniferen Coniferales
  • Familie: Eibengewächse Taxaceae
  • Gattung: Eiben Taxus
  • Art: Europäische Eibe
Eibe
Eibe, Nadeln und Früchte

Beschreibung

Blütezeit: März bis April.

Vorkommen: Europa, Südwestasien, Nordafrika; bis 1800 Meter; Laubwälder, Unterholz von Bergwäldern, kalk- und schattenliebend.

Kennzeichen: Sechs bis achtzehn Meter hoher immergrüner Nadelbaum; Rinde anfangs rötlichbraun und glatt, später graubraun und schuppig; Äste waagrecht oder schräg nach unten abstehend; Nadeln allseitig abstehend, an den Zweigen gescheitelt, flach, ohne weiße Streifen, fünfzehn bis vierzig Millimeter lang und zwei bis drei Millimeter breit; männliche und weibliche Blüten unscheinbar, meist auf verschiedenen Plfanzen, männliche gelb, kätzchenartig, weibliche mit nur einer Samenanlage; Samen mit leuchtend rotem, beerenartigen Mantel (Arillus).
Alter: bis 3000 Jahre.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Samenmantel im Herbst.

Früchte, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, bleichen aus und schmecken nicht so gut wie solche, die im Schatten der Nadeln wachsen.

Die Frucht wird am besten mit Daumen und Zeigefinger gepflückt. Dabei sollte nur ganz leichter Druck angewendet werden, weil sie sonst aufplatzt. Sind verschiedenartig große Früchte an der selben Pflanze, dann weisen erfahrungsgemäß die größten Früchte die beste Reife auf, zu erkennen daran, daß der Samenmantel sich leicht vom Kern löst.

Essbar ist nur der leuchtend rote, weiche Samenmantel, der sirupartig und intensiv süß schmeckt. Der Samen enthält das giftige, bitter schmeckende Alkaloid Taxin und sollte nicht mitgegessen werden. Da er selbst bei derberer Berührung mit den Zähnen schon Bitterstoffe abgibt, ist es am besten, die Frucht im Mund nicht zu kauen sondern zu lutschen. Der Samen wird anschließend ausgespuckt.

Die instinktive Sperre besteht oft darin, daß die Früchte plötzlich bitter schmecken. Es kann aber auch passieren, daß man zu ungeschickt wird, sie zu pflücken und sie ständig zerdrückt.

Wissenswertes

In allen europäischen Ländern gehört die Europäische Eibe zu den geschützten Pflanzenarten. In Deutschland steht sie auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Namensgebung: Der Name Eibe entstand wahrscheinlich aus dem althochdeutschen Wort iwe = Bogen: das Holz der Eibe wurde zum Bau von Bögen verwendet. Die Umkehrung ewi' bedeutet Ewigkeit. Der Gattungsname Taxus leitet sich wahrscheinlich vom griechischen Begriff toxon = Bogen, bzw. toxicon = Gift ab. Der Artname baccata ist lateinischen Ursprungs und bedeutet "beerentragend".

Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, wurmtreibend, herzstärkend und menstruationsfördernd beschrieben.
Die Pflanze wird aufgrund ihrer Giftwirkung nur noch in homöopathischer Zubereitung bei Verdauungsschwäche und Hautpusteln angewendet.
Folgende Vergiftungssymptome sind nach dem Verzehr giftiger Pflanzenteile wie Nadeln, Rinde und Samen zu beobachten: Beschleunigung des Pulses, Erweiterung der Pupillen, Erbrechen, Schwindel, Kreislaufschwäche und Bewusstlosigkeit. Die Wirkung auf das Herz ist stärker als die von Fingerhutblättern; die ersten Vergiftungserscheinungen beginnen bereits nach etwa einer Stunde und können bis zum Herzstillstand führen. Todesfälle waren in der Regel auf den Verzehr von Eibennadeln zurückzuführen.

Nutzpflanze: Aufgrund der Biegsamkeit des Holzes wurde die Eibe zur Herstellung von Schießbögen verwendet. Aber auch zur Herstellung von Möbeln, Schnitzereien und Hausgeräten fand das wertvolle Holz Verwendung und führte zum Rückgang der Eibe in europäischen Wäldern. Heute wird die Eibe als Garten- und Heckenpflanze in vielen unterschiedlichen Wuchsformen gepflanzt.

Mythos/Geschichte: Im Altertum war die Eibe den Todesgöttern geweiht und der Alleebaum am Wege zur Unterwelt. Plinius und Dioskorides bezeichneten die Eibe als Baum des Todes, dessen Blütenstaub einen unter ihm Schlafenden töten konnte.

Magie/Brauchtum: Mit der Hilfe der Eibe werden die Geister der Toten erweckt. Weitere Informationen: Die psychoaktive Eibe