Für die Rohkost ungeeignete Lebensmittel

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Wenn man sich entsprechend der genetischen Anpassung des Menschen ernähren möchte, siehe dazu der Artikel Was ist 100% Rohkost?, dann ist die Qualität der verwendeten Lebensmittel von großer Bedeutung. Diese Seite faßt die verschiedenen Arten von Lebensmitteln zusammen, die nicht für die Praxis der Rohkost geeignet sind. Der Artikel Qualitätsprüfung roher Lebensmittel gibt eine Anleitung zur Erkennung ungeeigneter Lebensmittel.

Durch Kunstgriffe gewonnene Lebensmittel

Allen in diesem Kapitel beschriebenen Lebensmitteln ist gemeinsam, daß der Mensch sie sich durch Kunstgriffe verschafft. Es gibt für sie deswegen keine oder nur eine unzureichende genetische Anpassung. Die genauen Gründe dafür werden in dem Abschnitt Alles roh essen? erörtert. Man kann nicht damit rechnen, daß der Ernährungsinstinkt mit diesen Lebensmitteln richtig funktioniert.

Fermentierte Lebensmittel

Fermentation bezeichnet eine Umwandelung von Lebensmitteln, die aerob oder anaerob, d.h. mit oder ohne Zutritt von Luft stattfinden kann. In freier Natur tritt die anaerobe Fermentation nur selten auf, beispielsweise bei der Vergärung von Blütenpollen im Bienenstock, während die aerobe häufiger anzutreffen ist.

Für die Rohkost-Praxis als ungeeignet zu betrachten sind fermentierte Lebensmittel, die vorher mechanisch zerkleinert bzw. entsaftet wurden. Zu dieser Gruppe gehören u.a. Sauerkraut und Wein. Honigwein (Met), der aus einer Mischung aus Honig und Wasser gewonnen wird, ist genau so wenig für die Rohkost verwendbar.

Ferner sind Lebensmittel ungeeignet, die als Ganzes unter anaeroben Bedingungen fermentiert werden. Dazu gehören Kakaobohnen, eingelegte Oliven sowie Fleisch, das luftdicht in Gläsern gelagert wird, um sogenanntes "high meat" herzustellen, siehe auch den Abschnitt Unnatürlich konservierte Lebensmittel.

Gentechnisch veränderte Lebensmittel

Die gentechnische Veränderung oder Neuschaffung von Lebensmitteln ist quasi der Endpunkt der Jahrtausende währenden Bemühungen der Menschheit, die Eigenschaften der von ihr angebauten Lebensmittel in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen.

Zu den genetisch veränderten Lebensmittel zählen die Tomate "FlavrSavr" (deren Vermarktung bereits eingestellt wurde) und die Kartoffel "Amflora". Durch den Eingriff in die Genetik entstehen Pflanzen, die Substanzen (u.a. Eiweiße) produzieren, an die weder Mensch noch Tier genetisch angepaßt sind. Der Verzehr der Früchte dieser Pflanzen kann zu vielfältigen Störungen führen, weil die Verdauung nicht mit den unnatürlichen Inhaltsstoffen zurechtkommt.

Honig im Glas

In Gläser abgefüllter Honig ist ein Extrakt, der in dieser Form nicht in freier Natur beschaffbar ist. Die Extraktion führt zu diversen chemischen und mechanischen Veränderungen, die den Ernährungs-Instinkt bei diesem Honig in die Irre führen. Ferner ist die Qualität infolge der beim Schleudern auftretenden Oxidation stark herabgesetzt.

Kernlose Früchte

Natürliche Kernlosigkeit einzelner Früchte kommt immer wieder vor und ist als unproblematisch zu betrachten. Anders sieht es bei Kernlosigkeit aus, die aufgrund von Züchtungen erreicht wurde: hier sind alle Früchte einer Sorte kernlos. Auch wenn ihr Verzehr, einwandfreie Qualität vorausgesetzt, erst einmal zu keinerlei Problemen führt, ist zu berücksichtigen, daß diesen Früchten wertvolle, in den Kernen vorkommende Bestandteile fehlen. Früchte ohne Kerne sind daher nur bedingt für die Rohkost geeignet. Folgende Früchte können davon betroffen sein:

  • Kakis
  • Trauben
  • Wassermelonen
  • Zitrusfrüchte

Ein weiterer Grund, kernhaltige Früchte zu bevorzugen, besteht darin, daß Kerne zur instinktiven Sperre beitragen können. Fehlen sie, besteht die Gefahr, daß man sich überlastet. Es spricht also einiges dafür, Früchte mit Kernen den kernlosen Sorten vorzuziehen.

Milch und Milchprodukte

Diese Gruppe enthält alle Arten von Tiermilch und die daraus hergestellten Produkte, also Butter, Joghurt, Käse, Kefir, Sahne und so weiter. Die Milch von Tieren war in freier Natur nicht für den Menschen verfügbar, so daß keine genetische Anpassung zustande kommen konnte. Entsprechend groß sind die Schwierigkeiten, die besonders Kleinkinder haben, wenn ihnen Kuhmilch verabreicht wird. Das Entfernen einzelner Bestandteile der Milch, dann "adaptierte Milch" genannt, ändert nichts an der fehlenden Anpassung und behebt die Probleme nicht. Erwachsene sollten überhaupt keine Milch verzehren, weil sie von der Natur für die Ernährung des Nachwuchses gedacht ist und nicht für erwachsene Lebewesen.

Die folgenden Artikel behandeln die negativen Folgen, wenn man trotz dieser Tatsachen Milch oder Milchprodukte zu sich nimmt.

Technisch erzeugte Trockenfrüchte

Zu dieser Gruppe zählen alle Trockenfrüchte, die in freier Natur nicht vorkommen. Dies gilt in besonderem Maße für tropische Früchte, die in ihren heißen, feuchten Herkunftsländern normalerweise verfaulen statt zu trocknen. Technisch besteht die Möglichkeit, die Trocknung trotz dieser Umstände zu erzwingen. Ein sinnvolles Produkt entsteht dadurch jedoch nicht unbedingt.

Zu dieser Gruppe gehören Ananas, Banane, Birne, Drachenfrucht, Durian, Jackfrucht, Kaki, Litschi, Longan, Mangostane, Papaya und Pfirsich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit sondern zählt nur die künstlichen Trockenfrüchte auf, die bisher im Handel erhältlich sind.

Lebensmittel aus belasteten Gebieten

Während in der Urzeit so etwas wie Umweltverschmutzung nicht existierte, sind heutzutage viele Gebiete der Erde durch achtlosen Umgang mit giftigen Substanzen belastet. Dies kann den Boden, die Luft oder das Wasser betreffen sowie jede Kombination dieser drei Faktoren. In allen Arten von Städten ist die Luft aufgrund der übermäßigen Nutzung von Verbrennungsmotoren belastet und in besonderem Maße in der Nähe von Straßen. All dies hat Folgen für Pflanzen, die in solchen Gebieten wachsen und Nahrung liefern.

Grundsätzlich gilt, daß jede starke Belastung einer der drei Faktoren Boden, Luft und Wasser dazu führt, daß die Produkte von Pflanzen, die dieser Belastung ausgesetzt waren, nicht mehr für die Ernährung brauchbar sind, zu erkennen meist an übermäßigem Befall mit Maden oder Fäulnis bereits vor der endgültigen Reife. Verzehrt man solche Produkte trotzdem, ist mit vielfältigen Symptomen zu rechnen, u.a. Kopfschmerzen, Hautjucken, Naselaufen und Hautausschlägen. Ferner kann es während der Mahlzeit zum Auftreten einer selbstschädigenden Sperre kommen, wie in dem Abschnitt Anormale Sperren beschrieben.

Für den Sonderfall einer Kombination von belasteter Luft bei guter Qualität von Boden und Wasser, wie er in städtischen Gärten oft gegeben ist, kann als Anhaltspunkt für die minimal nötige Qualität der Luft für die Nutzung pflanzlicher Produkte folgendes dienen:

  • keine schwach befahrene Straße im Umkreis von 100m
  • keine stark befahrene Straße im Umkreis von 500m
  • kein Flughafen im Umkreis von 2000m

Auch diese Luft-Qualität ist jedoch nicht ausreichend für die Nutzung des Lebensmittels Sonnenlicht, weil unabhängig von den Verhältnissen am Boden über jeder Stadt eine Glocke von Abgasen hängt, die eine starke Filterwirkung auf das Licht der Sonne ausübt. Die Einzelheiten sind dem Abschnitt Spektrum des Sonnenlichts zu entnehmen.

Nach der Ernte falsch behandelte Lebensmittel

Dieses Kapitel umfaßt Lebensmittel, die an sich natürlich sind, infolge falscher Behandlung nach der Ernte aber so sehr an Qualität einbüßen, daß sie nicht mehr für die Ernährung mit Rohkost verwendet werden können.

Unnatürlich konservierte Lebensmittel

Zu dieser Gruppe zählen alle Lebensmittel, die unter Luftabschluß konserviert werden. Dabei laufen chemische Reaktionen ab, die bei natürlicher, luftiger Lagerung nicht ablaufen würden, Stichwort anaerobe/aerobe Bakterienstämme. Das führt dazu, daß die derart konservierten Lebensmittel mit fortschreitender Zeit immer mehr unnatürliche Substanzen anreichern und immer weniger für die Praxis der Rohkost geeignet sind.

Folgende Lebensmittel gehören zu dieser Gruppe:

  • Fleisch, das luftdicht in Folie eingeschweißt und so längere Zeit gelagert wird
  • Oliven ohne Flüssigkeit in einem luftdicht verschlossenen Glas

Falsch gelagerte und überlagerte Lebensmittel

Die Erzeuger von Obst sind schon seit vielen Jahren dazu übergegangen, die Saison ihrer Produkte künstlich zu verlängern, um die Preise halten zu können und länger lieferfähig zu sein. Diese Praxis betrifft u.a. Äpfel, Aprikosen, Birnen, Mangos, Pfirsiche, Pflaumen und Zitrusfrüchte. Sie werden bis zu einem Jahr lang in Kühlhäusern gelagert.

Der Artikel Der Frischegrad roher Lebensmittel befaßt sich mit dieser Problematik ausführlich.

Mit Hochdruck behandelte Lebensmittel

Wenn Samen bestimmter Arten, u.a. Sonnenblumenkerne, Sesam und Mohn, völlig unbehandelt gelagert werden, dann entwickeln sich im Bestand Motten, weil diese ihre Eier schon lange vor der Ernte abgelegt hatten. Der Großhandel setzt auch im Bio-Bereich dagegen die Hochdruck-Behandlung, auch Druck-Entwesung genannt, ein. Dadurch werden die Eier zerstört, aber auch die Eiweiße der Samen beschädigt. Das Ausmaß der Denaturierung hängt davon ab, welcher Druck und welche Verweildauer in der Druckkammer angewendet wurden.

Referenzen

Artikel

Informationen im Internet