Fingerhut, roter

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Wissenschaftliche Namen: Digitalis purpurea
Synonyme: Fingerkraut, Fingerpiepen, Fuchskraut, Handschuhkraut, Schwulstkraut, Potschen, Unserliebfrauenhandschuh, Waldglocke, Waldglöckchen, Waldnönnchen, Waldschelle.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Wegerichgewächse Plantaginaceae
  • Gattung: Fingerhüte Digitalis
  • Art: Roter Fingerhut

Weitere Arten:

  • Großblütiger Fingerhut Digitalis grandiflora
  • Wolliger Fingerhut Digitalis lanata
  • Gelber Fingerhut Digitalis lutea
Roter Fingerhut
Roter Fingerhut, Blüte
Roter Fingerhut, Blatt

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis Juli.

Vorkommen: Europa, Nordafrika; weltweit verschleppt; als Zier- und Arzneipflanze kultiviert; Waldlichtungen und Waldwege; braucht kalkarmen, mäßig sauren, steinig lockeren, nicht zu trockenen, nährstoffreichen Lehmboden.

Kennzeichen: Fünfzig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe, zweijährige Pflanze; Stängel aufrecht, einfach, sehr kurz und dicht abstehend behaart; Blätter in einer grundständigen Rosette, am Stängel wechselständig, eiförmig, fein gekerbt, auf der Unterseite graufilzig, am Rand unregelmäßig gezähnt; Blüten zahlreich (fünfzig bis einhundertzwanzig), in einseitswendigen Trauben am Ende des Stängels, bis sechs Zentimeter lange, purpurrote, glockige Krone, innen mit dunkelroten, weiß umrandeten Flecken, am Rand dicht bewimpert; Kapselfrucht mit sehr zahlreichen kleinen Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Blätter und Blüten des roten Fingerhutes haben meist einen bitteren Geschmack und sollten in diesem Fall nicht verzehrt werden: Die Inhaltsstoffe dieser Pflanzen beeinflussen die Funktion des Herzens und können bei einer Überdosierung zu einer Verlangsamung des Pulses bis hin zu einem Herzstillstand führen. Aufgrund des bitteren Geschmacks sind Vergiftungen mit frischen, einzeln verzehrten Pflanzenteilen allerdings selten. Sie sind möglich, wenn die Pflanze Smoothies und Salaten hinzugefügt wird.

Als erste Hilfe bei Vergiftungen, bei denen es zu Unruhe, Kopfschmerzen, Desorientiertheit, Delirien, Halluzinationen, Blutdruckabfall, Bewusstseins- und Sehstörungen kommen kann, wird die Einnahme von Kohlepulver und Erbrechenlassen empfohlen.

In Einzelfällen wurden die Blüten als süß und schmackhaft empfunden. Nach dem Verzehr konnten keine negativen Symptome beobachtet werden.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname Digitalis ist abgeleitet von dem lateinischen Wort digitus = Finger und bezieht sich auf die fingerhutähnlichen Blüten.

Heilkunde: Die Blätter werden seit dem 18. Jahrhundert als herzstärkendes und kreislaufförderndes Mittel eingesetzt. Zu den homöopathischen Anwendungsgebieten gehören u.a. Herzschwäche und Migräne.

Mythos/Geschichte: In der irischen und englischen Sagenwelt wird der Fingerhut von den Elfen als Kopfbedeckung verwendet.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Magische Kräfte: Schutz.
Fingerhut im Garten schützt das Anwesen.