Greiskraut, Jakobs-

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Wissenschaftliche Namen: Senecio jacobea
Synonyme: Großes Kreuzkraut, Jakobs-Kreuzkraut, Spinnenkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Asteroideae
  • Tribus: Senecioneae
  • Gattung: Greiskräuter Senecio
  • Art: Jakobs-Greiskraut
Jakobs-Greiskraut
Jakobs-Greiskraut, Stängel und Blatt
Jakobs-Greiskraut, Blüte

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis Oktober.

Vorkommen: Europa, Westasien; Raine, Wege, Waldränder, Wiesen; braucht tiefgründigen, mäßig stickstoffreichen Lehm- oder Tonboden.

Kennzeichen: Dreißig bis einhundertzwanzig Zentimeter hohe zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanze; Stängel aufrecht, oft rötlichbraun überlaufen, zerstreut spinnwebig, schütter behaart oder fast kahl; Stängelblätter wechselständig, bis nahe an den Mittelnerv fiederteilig, mit rechtwinkelig abstehenden, schmal-lanzettlichen, gezähnten Fiederchen, Zähnchen spitz, Endfieder größer als die Seitenfiedern, unregelmäßig buchtig gezähnt, am Blattgrund der mittleren Blätter vielzipflige Öhrchen; Blüten in Körbchen, in einer doldigen Rispe, Körbchen eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, elf bis fünfzehn zungenförmige Randblüten, goldgelb, Scheibenblüten zwittrig, röhrenförmig, goldgelb; Achänen um zwei Millimeter lang, äußere kahl, innere behaart, Haarkranz weiß, um fünf Millimeter lang; Wurzelstock steil in den Boden eindringend.

Verwechslung: Das Jakobs-Greiskraut lässt sich nur schwer vom Raukenblättrigen Greiskraut Senecio erucifolius unterscheiden. Die als trennend geltenden Merkmale der abstehenden Außenhüllblätter und des kriechenden Rhizoms sind häufig nicht miteinander korreliert, die charakteristischen Öhrchen und die Behaarung der Achänen nicht immer eindeutig zu erkennen. Beide Arten sind jedoch ähnlich zu verwenden.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die Blätter der Grundrosette im ersten Jahr, die jungen Triebe und Blüten von April bis August.

Die Blätter sind derb und schmecken leicht bitter, die Blüten sind süß im Geschmack.

Kultur im eigenen Garten: Das Jakobs-Greiskraut erscheint nach kurzer Zeit auf frisch bearbeiteten, nährstoffreichen Böden.

Hinweis: Alle Greiskräuter enthalten Pyrrolizidinalkaloide, die leberschädigend wirken können. Tiere meiden diese Pflanzen, Vergiftungserscheinungen sind durch die Fütterung mit Heu bekannt.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Gattungsname ist vom lateinischen senex = Greis abgeleitet, vermutlich weil die Blütenköpfe nach dem Verblühen durch die weißlichen Haarkronen der Früchte an Greisenhaare erinnern. Der deutsche Name "Kreuzkraut" ist wahrscheinlich nur eine sprachliche Abwandlung von Greiskraut. Der deutsche Name des Jakobs-Greiskrauts kommt von der Blütezeit um Jakobi (25. Juli), obwohl es meist früher blüht.

Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, den Auswurf fördernd, erweichend, die Menstruation regulierend, wundheilend und wurmtreibend beschrieben.
Homöopathisch wird die Pflanze bei Menstruationsbeschwerden verwendet.

Nutzpflanze: Zeitweise wurden Blätter und Blüten für grüne und gelbe Farbstoffe genutzt.
Heute wird die Pflanze in einigen Naturgärten gehalten, um als Futter für den Schmetterling Jakobskrautbär Thyria jacobaeae zu dienen.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Magische Kräfte: Gesundheit, Heilung.
In der Antike wurde die Pflanze in Liebestränken genutzt, im Mittelalter wurde sie gegen Verzauberungen als Amulett umgehängt. Als Amulett wurde das Greiskraut auch zur Gesunderhaltung der Zähne und gegen Zahnschmerzen verwendet. Hexen wurde nachgesagt, dass sie die Pflanzen bündelten, um damit fliegen zu können.