Guave, echte

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Psidium guajava
Synonyme: Guayave, Guayaba, Goiaba.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Myrtenartige Myrtales
  • Familie: Myrtengewächse Myrtaceae
  • Gattung: Guave Psidium
  • Art: Echte Guave

Die Gattung Psidium umfasst etwa einhundert Arten, von denen einige als Obstgehölze angebaut werden. Von Bedeutung ist die Erdbeer-Guave Psidium littorale aus dem östlichen Brasilien sowie die Costarikanische Guave Psidium friedrichsthalianum. Die auch Brasilianische Guave genannte Feijoa Acca sellowiana gehört der gleichen Familie an.

Guave, Früchte am Baum
Guave
Guave, Fruchtinneres

Beschreibung

Herkunft und Verbreitung: Die ursprüngliche Heimat der Guave sind die Antillen (Haiti). Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gelangte sie von dort nach Asien und wurde über diesen Umweg in die übrigen Tropen gebracht. Heute kultiviert man Guaven sortenreich in Südamerika (Brasilien), Südasien (Indien), ferner in Südafrika, in den USA (Hawaii, Kalifornien) und in den Mittelmeerländern (Israel). Fast überall in den Anbaugebieten ist die Art auch verwildert anzutreffen.

Kennzeichen: Immergrüner, bis zu dreizehn Meter hoher Baum auf kurzem, meist gedrehtem Stamm mit offener Krone und vierkantigen, gefurchten Zweigen; Rinde blättert großschuppig ab; Blätter gegenständig, kurz gestielt, länglich oval, bis fünfzehn Zentimeter lang und sieben Zentimeter breit, ungeteilt, glattrandig, auf der Oberseite kahl, auf der Unterseite weich und filzig behaart mit stark hervortretenden Hauptnerven; Blüten weiß, bis drei Zentimeter breit, von angenehmen Duft, zu ein bis drei in den Blattachseln; Beerenfrucht bis zehn Zentimeter im Durchmesser, sortenabhängig, kugelig oder birnenförmig, an der Spitze mit bleibenden Kelchblättern; Fruchtschale wachsartig, dick reif gelbgrün mit rötlichen Flecken; Fruchtfleisch weißlich, gelblich oder rötlich, etwas glasig und durch Steinzellnester wie bei der Birne leicht körnig, sehr saftig mit zahlreichen kleinen Samen, sofern nicht sortenbedingt samenlos.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Reife zeigt sich je nach Sorte an einem tiefgelben bzw. hellgrünen Farbumschlag. Die Schale ist dann deutlich weicher und lässt sich leicht eindrücken. Reife Guaven sind charakteristisch für ihren intensiven und blumigen Geruch. Das Fruchtfleisch ist sahnig-weich, dort, wo sich die Samen befinden, hat es eine schleimige Konsistenz. Der Geschmack der Guaven erinnert an eine Mischung aus Birnen, Feigen, Erdbeeren und Quitten.

Lagerung/Haltbarkeit: Reife Guaven sind sehr druckempfindlich und können bei Zimmertemperatur nur wenige Tage gelagert werden. Im Kühlschrank sind sie bis zu zwei Wochen lang haltbar.

Saison: Guaven sind das ganze Jahr über erhältlich.

Anzucht: Guaven sind recht leicht zu kultivieren und als Zimmerpflanzen sehr dekorativ. Die Samen vollreifer Früchte legt man in Anzuchterde. Die Keimung erfolgt innerhalb von zwei bis sechs Wochen. Die Pflanzen wachsen ziemlich rasch, deshalb sollte man den Haupttrieb bei etwa einem Meter kappen, so dass sich das Stämmchen verzweigt. Im dritten Jahr blüht er und kann auch Früchte tragen, da die Handelssorten überwiegend selbstbefruchtend sind.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 83,5
Kohlenhydrate 5,8
Eiweiße 0,9
Fette 0,5
Rohfasern 5,2
Mineralstoffe 0,7

Wissenswertes

Heilkunde: Die Wirkung der Blätter wird als antioxidativ, hepatoprotektiv (leberschützend), antiallergen und antibiotisch beschrieben.
Die Guave wird in verschiedenen Kulturen als Heilmittel verwendet: In Mittelamerika werden die Blätter bei Zahnschmerzen und bei Durchfallerkrankungen verwendet. In der traditionellen chinesischen Medizin wird aus den Blättern ein Narkotikum gewonnen.

Nutzpflanze: Ein Guavenbaum kann jährlich bis 1000 Beerenfrüchte (ca. 400kg) hervorbringen. Die Rinde des Baums wird dank ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen als Gerbmittel verwendet.