Hundsrose

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Wissenschaftliche Namen: Rosa canina
Synonyme: Apfelrose, Buschrose, Dornrose, Hagebutte, Hagrose, Hainbutten, Heckenrose, Heideröslein, Hiefenstrauch, Honietenstrauch, Schlafdorn, Weinrose, Wilde Rose, Wipken, Zaunrose.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Rosengewächse Rosaceae
  • Unterfamilie: Rosoidae
  • Gattung: Rosen Rosa
  • Sektion: Hundsrosen Caninae
  • Art: Hundsrose

Die Gattung Rosa umfasst über 250 Arten auf der nördlichen Halbkugel in gemäßigten Zonen. Die Hundsrose Rosa canina ist die häufigste wild wachsende Rosenart in Mitteleuropa.

Hundsrose, Ast mit Dornen
Hundsrose, Blüte
Hundsrose mit Früchten

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis Juli.

Vorkommen: Fast in ganz Europa, nördlich bis Südskandinavien, Westasien bis Nordafrika; bis 1600 Meter; Straßenränder, Feldhecken, Waldränder; liebt mäßig trockene, tiefgründige Böden; häufig.

Kennzeichen: Ein bis fünf Meter hoher, aufrechter, lockerer Strauch, mit langen überhängenden Ästen und Zweigen und kräftigen, nach hinten gekrümmten Stacheln; Blätter wechselständig, gefiedert, mit fünf bis sieben gezähnten, kahlen, eiförmigen Blättchen, Nebenblätter verlängert; Blüten blaßrot bis hellrosa; einzeln oder in Doldenrispen, zwei bis acht Zentimeter groß, Kelchblätter dreieckig, fünf Kronblätter, Staubblätter zahlreich; Früchtchen eingesenkt in die eiförmige bis kugelige, bei der Reife rote Scheinfrucht (Hagebutte).

Verwechslung: Heckenrose Rosa corymbifera möglich: Die Heckenrose unterscheidet sich von der Hundsrose dadurch, dass ihre Blüten etwas größer sind und dass sie keine Stacheln hat.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter bis August, reife Früchte bis Dezember.

Die Blüten der Hundsrose duften stark, die Früchte, auch Hagebutten genannt, schmecken leicht säuerlich, aromatisch. Die Kerne sind etwas bitter, zusammenziehend, vanilleartig. Die Früchte bleiben lange an den kahlen Zweigen und können auch noch im Winter geerntet werden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 50,2
Kohlenhydrate 16,2
Eiweiße 3,6
Fette -
Rohfasern 6,0
Mineralstoffe 2,6

Wissenswertes

Hundsrosen können ein beträchtliches Alter erreichen. Das Alter einiger Exemplare wird auf ca. 300 Jahre geschätzt. Ein berühmtes und sehr altes Exemplar der Hundsrose ist der sogenannte Tausendjährige Rosenstock in Hildesheim.

Besonderheiten: Häufig kann man an Rosen auffällige Gallen, sogenannte Rosenschwämmchen oder Rosenäpfel, beobachten. Diese rötlichen Kugelgebilde werden von der Rosengallwespe Diplolepis rosae hervorgerufen. Sie gehen aus den Blattanlagen hervor und bestehen im Inneren aus mehreren Kammern. In jeder Kammer entwickelt sich eine Larve.

Namensgebung: Der Name Rosa wurde schon von den Römern benutzt. Er dürfte, wie das griechische rhodon, der persischen Sprache entlehnt sein. Der deutsche Name "Hundsrose" bedeutet soviel wie minderwertige Rose, im Vergleich zur Gartenrose. Ähnliche abwertende Bezeichnungen haben das Hundsveilchen und die Hundspetersilie. Die Bezeichnung Hagebutte setzt sich zusammen aus "hag" = Hain, Hecke und "butte" = Klumpen, Butzen zusammen.

Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, adstringierend, harntreibend, narbenbildend und tonisch beschrieben.
Häufige Anwendung als harntreibendes Mittel, besonders bei Blasen- und Nierensteinen, auch als Abführmittel. Hildegard von Bingen empfiehlt "hyffa" bei Lungenleiden und zur Magenstärkung.
Als Bachblüte "Wild Rose" steht die Heckenrose für Hoffnung und Lebensfreude.

Nutzpflanze: Die Hundsrose wird als Pioniergehölz für Misch- und Schutzpflanzungen verwendet, als Bodenfestiger an Hängen, Böschungen und Halden, zur Wiederbegrünung von Lehm- und Sandgruben. Für Rosenschulen ist sie die wichtigste Rosenunterlage zur Veredelung von Rosen.

Mythos/Geschichte: Schon in steinzeitlichen Pfahlbauten hat man Hagebutten gefunden.
Die wilde Rose soll der Frija geweiht gewesen sein, in christlicher Zeit wurde sie mit der Mutter Gottes in Verbindung gebracht. So soll Maria an einem Freitag (Tag der Frija) die Windeln des Jesuskindes über einem Wildrosenstrauch getrocknet haben, worauf dessen rote Blüten weiß oder auch dessen weiße Blüten rot wurden. In "Dornröschen" taucht die alte Wächterfunktion des Stachelstrauches symbolhaft auf.
Bei den Griechen war die Rose Symbol der Liebe, der Anmut und der Lebensfreude, den Germanen galt sie als Sinnbild von Feuer und Weltuntergang.
Die Hundsrose ist Nationalblume Englands.

Magie/Brauchtum: "Kaue und esse täglich drei Wacholderbeeren und drei Hagebuttenschalen, ganz gleich, ob du gesund oder krank bist." Dieses Mittel, um gesund zu bleiben und leichte Krankheiten zu überwinden, war schon im Mittelalter bekannt.
Hagebutten unter das Kissen gelegt fördern den Schlaf.