Majoran, echter

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Origanum majoranum syn. Majorana hortensis
Synonyme: Badkraut, Bratekräutchen, Bratenkräutel, Gartendost, Gartenmajoran, Mairan, Mairalkraut, Miran, Wurstkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütler Lamiaceae
  • Unterfamilie: Nepetoideae
  • Gattung: Dost Origanum
  • Art: Echter Majoran

Beschreibung

Blütezeit: Juli bis September.

Vorkommen: Zentralasien, Mittelmeerraum; als Heil- und Gewürzpflanze in Deutschland angebaut und gelegentlich verwildert; bis 2000 Meter; braucht locker-steinige, flachgründige Lehmböden; wärmeliebend.

Kennzeichen: Zwanzig bis sechzig Zentimeter hohe ausdauernde Pflanze; Stängel aufsteigend oder aufrecht, gelegentlich unten verholzt, allseitig behaart; Blätter gegenständig, kurz gestielt, einen halben bis zwei Zentimeter lang und einen halben bis einen Millimeter breit, ganzrandig bzw. undeutlich stumpf gezähnt, auf beiden Seiten behaart; Blüten zu zwei bis drei in den Achseln der Hochblätter, rispiger Gesamtblütenstand, Krone um vier Millimeter lang, weiß, sehr blass-lila oder weißlich-rosa, Oberlippe etwas eingekerbt, Unterlippe dreilappig; ganze Pflanze aromatisch duftend.

Verwechslung: Ist mit dem Wilden Dost möglich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und junge Triebe.

Die Pflanze verströmt einen angenehmen Geruch, der Geschmack ist würzig, beim Erreichen der instinktiven Sperre sehr bitter.

Kultur im eigenen Garten: Majoran braucht einen sonnigen Platz. Der Boden sollte durchlässig, leicht sandig sein. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder durch Stecklinge.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 84,5
Kohlenhydrate 7,4
Eiweiße 2,3
Fette 1,2
Rohfasern 3,2
Mineralstoffe 0,8

Wissenswertes

Namensgebung: Die Araber, die das Gewürz nach Europa brachten, nannten es "Marjamie" = der Unvergleichliche.

Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, blutdrucksenkend, krampflösend und schmerzlindernd beschrieben.
In der Volksheilkunde wird der Majoran bei Appetitlosigkeit, Verdauungsschwäche, Blähungen, Krämpfen im Magen-Darm-Bereich und Husten eingesetzt. Äußerlich angewandt kann er die Hautheilung fördern und Kopfschmerzen lindern.

Nutzpflanze: Seit dem 16. Jahrhundert ist der Majoran in Mitteleuropa bekannt. Er wurde erst von Mönchen in den Klostergärten angebaut und bereitete sich später auch in den Hausgärten aus.

Mythos/Geschichte: Die alten Griechen weihten den Majoran der Göttin Aphrodite. Man legte daher frisch verheirateten Paaren Girlanden aus Majoran um den Hals und Hymenaios, der griechische Gott der Hochzeit, wurde oft mit einem Majorankranz dargestellt. Catull, ein römischer Dichter des 1. Jahrhunderts schrieb:

Eingeborener am Helikon,
Holder Spross Uranias,
Der du sanft in des Mannes Arm
Das aufblühende Mädchenziehst.
Heil Dir, mächtiger Hymen!
Komm, die Blüte des lieblichen
Majorans um die Stirn,
In der linken den strahlenden Hochzeitsschleier,
Den weißen Fuß in der goldenen Sandale.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Luft; Gottheiten: Venus, Aphrodite; Magische Kräfte: Schutz. Liebe, Fröhlichkeit, Gesundheit, Geldmittel.
Das Kraut wird für Liebeszauber verwendet. Im Haus ausgestreuter Majoran hat eine schutzbringende Wirkung, genau wie im Garten gezogene Pflanzen.