Nachtschatten, schwarzer

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Solanum nigrum
Synonyme: Hundebein, Hundsbeere, Hundskraut, Mondscheinkraut, Nachtbeere, Nachtschaden, Saukraut, Sautod, Teufelskirsch.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
  • Familie: Nachtschattengewächse Solanaceae
  • Gattung: Nachtschatten Solanum
  • Art: Schwarzer Nachtschatten

Zur Gattung Solanum gehören ca. 1500 Arten, darunter eine Reihe von Nutzpflanzen:

  • Tamarillo Solanum betacea
  • Tomate Solanum lycopersicum
  • Aubergine Solanum melongena
  • Schwarzer Nachtschatten Solanum nigrum
  • Lulo Solanum quitonese
  • Kartoffel Solanum tuberosum
  • Pepino Solanum muricatum syn. Solanum variegatum
Schwarzer Nachtschatten
Schwarzer Nachtschatten, Blatt
Schwarzer Nachtschatten, Blüte
Schwarzer Nachtschatten, Früchte

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis Oktober.

Vorkommen: Europa, Afrika, Mittlerer Osten, Indien, China, Australien, Neuseeland, Nordamerika; bis 1000 Meter; Schuttplätze, Wegränder, Mauern, Ödland, Hackfruchtäcker; braucht stickstoffsalzreichen Lehm- oder Tonboden in warmen Lagen.

Kennzeichen: Zehn bis achtzig Zentimeter hohe, einjährige krautige Pflanze; Stängel aufrecht, nicht oder wenig kantig, verzweigt, auch an der Basis nicht verholzt, oft schwärzlich überlaufen; Blätter wechselständig, drei bis sieben Zentimeter lang, zwei bis fünf Zentimeter breit, zuweilen fast dreieckig, ganzrandig oder buchtig gezähnt, dunkelgrün; fünf bis zehn Blüten in rispenähnlichen Teilblütenständen in den Achseln der mittleren und oberen Blätter, Einzelblüte ein bis zwei Zentimeter im Durchmesser, weiß, zuweilen blauviolett überlaufen, in fünf weitglockig abstehende, an der Spitze zurückgeschlagene Zipfel zerteilt, Staubbeutel gelb, weit herausragend; Frucht tiefschwarze Beere, Durchmesser bis ein Zentimeter.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von Juni bis September, die Beeren ab August.

Die Blätter und Blüten schmecken bei Bedarf spinatähnlich, die Beeren fruchtig süß.

Wissenswertes

Namensgebung: Solanum ist der lateinische Name des Schwarzen Nachtschattens, vom lateinischen Wort solamen = Trost abgeleitet, wahrscheinlich wegen der schmerzlindernden Wirkung der Pflanze. Im Mittelalter wurde die Pflanze im deutschen Sprachraum mit „Nachtschatten“ bezeichnet. Es gibt verschiedene Deutungen des Namens, u.a. „Nachtschatten“ = „Alptraum“, wegen der Wirkung der Pflanze, wenn sie in verarbeitetem Zustand verwendet wird.

Heilkunde: Die Wirkung wird als beruhigend, entzündungshemmend, erweichend, harntreibend und schweißtreibend beschrieben.
In der Volksheilkunde wurde die Pflanze innerlich bei Magenkrämpfen, Fieber, Rheuma und Keuchhusten verwendet, äußerlich bei Ekzemen, Juckreiz, Flechten und Abszesse. Genutzt wurden der frische Pflanzensaft und der Saft der Beeren.
Homöopathische Zubereitungen der blühenden Pflanze werden bei Erkrankungen des Zentralnervensystems, Schwindel und Kopfschmerz eingesetzt.

Nutzpflanze: In manchen Quellen wird die Pflanze als giftig beschrieben. Dem steht gegenüber, dass die Pflanze bis ins 16. Jahrhundert als Gemüse und wegen ihrer essbaren Beeren angebaut wurde. Im Mittelmeergebiet, Teilen Amerikas und der Sowjetunion wird sie heute noch als Gemüsepflanze gesammelt oder kultiviert.

Magie/Brauchtum: Der Schwarze Nachtschatten war ein Bestandteil verschiedener Hexentränke und Hexensalben.