Ochsenzunge, Acker-
Wissenschaftliche Namen: Anchusa arvensis syn. Lycopsis arvensis
Synonyme: Ackerkrummhals, Wolfsauge.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Boraginales
- Familie: Rauhblattgewächse Boraginaceae
- Gattung: Ochsenzungen Anchusa
- Art: Acker-Ochsenzunge
In der Gattung der Ochsenzunge Anchusa gibt es dreißig bis vierzig Arten. Die meisten Arten sind in Südeuropa und im Nahen Osten heimisch. Es sind ein-, zwei- oder mehrjährige, behaarte, für gewöhnlich große krautige Pflanzen mit kräftigem Wurzelwerk. Weitere Arten:
- Italienische Ochsenzunge Anchusa azurea: Ihre Heimat ist das östliche Mittelmeergebiet. Sie wird in Deutschland gelegentlich als Zierpflanze angebaut und ist örtlich, wenngleich auch meist unbeständig, verwildert.
- Gemeine Ochsenzunge: Sie wurde früher als Heilpflanze verwendet.
Beschreibung
Blütezeit: Mai bis Juli.
Vorkommen: Europa; bis über 2000 Meter; Äcker, Weinberge.
Kennzeichen: Fünfzehn bis vierzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht, einfach oder meist schon vom Grund an sparrig verzweigt, ziemlich dicht beblättert, behaart; Blätter wechselständig, bis fünfzehn Zentimeter lang und ein bis zwei Zentimeter breit, die unteren allmählich stielartig verschmälert, die oberen sitzend, am Rande wellig, unregelmäßig und entfernt buchtig gezähnt, dicht borstig behaart; Blüten zahlreich in zusammengesetzt-scheinrispigem Blütenstand am Ende des Stängels, Blütenhülle fünfzählig, Blumenkrone glockenartig, leicht zweiseitig symmetrisch, anfangs rot, später hellblau, fünf Millimeter breit, Röhre der Blumenkrone etwas gekrümmt, eingeschnittener Kelch dicht borstig behaart, fünf Staubblätter; vierteilige Spaltfrucht, Teilfrüchtchen rundlich, stark spitz zulaufend; Pfahlwurzel.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von Mai bis Juli.
Die ganze Pflanze ist dicht borstig behaart. Beim Zerbeißen der rauhen Blätter ist deshalb Vorsicht angesagt. Bei Bedarf schmeckt die Acker-Ochsenzunge mild, ähnlich wie der Borretsch. Die Blätter sind stark schleimhaltig.
Kultur im eigenen Garten: Die Acker-Ochsenzunge braucht kalkarmen, aber stickstoffsalzreichen, sandig-lehmigen Boden.
Vorsicht: Die Pflanze enthält möglicherweise Pyrrolizidin-Alkaloide, die als Lebergifte und krebserregend gelten. Über akute Vergiftungen ist nichts bekannt.
Wissenswertes
Heilkunde: Die Pflanze wurde in der Volksheilkunde bei stumpfen Verletzungen und zu Umschlägen bei Knochen- und Gelenkerkrankungen verwendet.