Ochsenzunge, gemeine

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Wissenschaftliche Namen: Anchusa officinalis
Synonyme: Maizungen, Ochsenschlecker, Gewöhnliche Ochsenzunge.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
  • Familie: Rauhblattgewächse Boraginaceae
  • Gattung: Ochsenzungen Anchusa
  • Art: Gemeine Ochsenzunge

Zu der Gattung der Ochsenzunge Anchusa gehören dreißig dreißig bis vierzig Arten, die meisten sind in Südeuropa und im Nahen Osten heimisch. Es sind ein-, zwei- oder mehrjährige, behaarte, für gewöhnlich große krautige Pflanzen mit kräftigem Wurzelwerk. Weitere Arten:

  • Italienische Ochsenzunge: Ihre Heimat ist das östliche Mittelmeergebiet. Sie wird in Deutschland gelegentlich als Zierpflanze angebaut und ist örtlich, wenngleich auch meist unbeständig, verwildert.
  • Ochsenzunge, Acker-
Gemeine Ochsenzunge
Gemeine Ochsenzunge, Blatt
Gemeine Ochsenzunge, Blüte

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis September.

Vorkommen: Südost- und Mitteleuropa; bis 1800 Meter; Wegränder, Trockenrasen, Schuttplätze, Hecken, Weinberge; braucht trockenen, kalkarmen, lockeren, sandig-steinigen Boden.

Kennzeichen: Mehrjährige, zwanzig bis einhundertzwanzig Zentimeter hohe Pflanze; Stängel aufrecht, meist unverzweigt, nur oberwärts mit vereinzelten, meist nichtblühenden, kurzen Seitenzweigen; Blätter wechselständig, bis fünfzehn Zentimeter lang und drei Zentimeter breit, ganzrandig oder undeutlich gezähnt, dicht abstehend behaart; zahlreiche Blüten in zusammengesetzt-scheinrispigen Blütenständen am Ende des Stängels und in den Achseln der oberen Blätter, Kelch fünf bis sieben Millimeter lang, bis etwa auf 1/2 seiner Länge in fünf lanzettliche, spitz zulaufende Zipfel zerteilt, Krone ein bis eineinhalb Zentimeter lang, rot aufblühend, dann dunkelviolett, am Eingang der Kronröhre befinden sich fünf samtige, kurzhaarige, weiße Schlundschuppen; Nüsschen braun, runzelig.

Verwechslung: Ist eventuell mit dem Natternkopf möglich.

Verwendung

Sammelgut und Sammelzeit: Im Frühjahr die jungen Triebe und Blätter, im Sommer Blätter und Blüten, die Wurzeln von September bis in den Winter.

Inhaltstoffe: Pyrollizidinalkaloide (Lycopsamin), Allantoin, Schleimstoffe, Gerbstoff, Cholin, Vitamin C.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Blüten und Blüten schmecken bei Bedarf mild, die Blätter sind wie die des Beinwells von leicht schleimiger Konsistenz.

Wissenswertes

Namensgebung: Der deutsche Name ist eine Anspielung auf die Form und die rauhe Oberfläche der Blätter. Der lateinische Gattungsname Anchusa wurde schon im Altertum für verschiedene Rauhblattgewächse verwendet und ist vermutlich eine Ableitung vom griechischen anchein = verengen, da die Pflanze als adstringierendes Mittel gebraucht wurde.

Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend,abführend, blutreinigend, erweichend, harntreibend und schweißtreibend beschrieben.
Die gemeine Ochensenzunge wurde in der Volksheilkund innerlich bei Husten und Durchfall und äußerlich als erweichendes und kühlendes Mittel ähnlich wie Beinwell verwendet.

Nutzpflanze: Die Wurzel liefert einen roten Farbstoff, der früher als Schminke verwendet wurde