Orange

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Wissenschaftliche Namen: Citrus sinensis syn. Citrus aurantius
Synonyme: Apfelsine.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
  • Familie: Rautengewächse Rutaceae
  • Gattung: Zitruspflanzen Citrus
  • Art: Orange

Die Gattung Citrus ist ursprünglich im tropischen und subtropischen Südosten Asiens heimisch. Zahlreiche Arten werden weltweit in warmen Gebieten angebaut. Im Handel sind folgende Arten erhältlich:

  • Mandarinen
    • Mandarine Citrus reticulata
    • Clementine Citrus × aurantium syn. Citrus clementina
    • Satsuma Citrus × aurantium syn. Citrus unshiu
  • Orangen
    • Orange (Apfelsine) Citrus × aurantium syn. Citrus sinensis
    • Bitterorange (Pomeranze) Citrus × aurantium
    • Bergamotte Citrus × limon syn. Citrus bergamia
  • Pampelmusen
    • Pampelmuse Citrus maxima
    • Grapefruit Citrus × aurantium syn. Citrus paradisi
    • Pomelo Citrus × aurantium
  • Limetten
    • Echte Limette Citrus × aurantiifolia
    • Gewöhnliche Limette Citrus × aurantiifolia syn. Citrus latifolia
    • Kaffernlimette Citrus hystrix
    • Rangpur-Limette Citrus × jambhiri
    • Süße Limette Citrus limetta
  • Zitrone Citrus × limon
  • Zitronatzitrone Citrus medica
Orange, Frucht
Orange Cara Cara

Beschreibung

Herkunft und Verbreitung: Heimat ist China oder Südostasien, dort entstand sie aus einer Kreuzung von Mandarine Citrus reticulata und Pampelmuse Citrus maxima; weltweit am häufigsten angebaute Zitrusfrucht. Sie benötigt lockere, etwas steinige, kalkhaltige und gut wasserdurchlässige Lehmböden.

Kennzeichen: Immergrüner drei bis acht Meter hoher Baum oder Strauch mit anfangs kegeliger, später rundlicher und dicht belaubter Krone; Blätter wechselständig, ein bis drei Zentimeter lang gestielt, eiförmig, am Ansatz gerundet und vorne spitz ausgezogen, fein gezähnt, mit schmal geflügelten Blattstielen, lederig, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, bis zwölf Zentimeter lang und acht Zentimeter breit, bleiben zwei bis drei Jahre am Baum; Blüten bis drei Zentimeter breit, einzeln zu drei bis fünf in den Blattachseln, fünf reinweiße Kronblätter, weit zurückgeschlagen, zahlreiche hellgelbe Staubblätter, mit intensivem Geruch; Beerenfrucht von Citrus-Typ, breit kugelig oder länglich oval, bis zehn Zentimeter im Durchmesser, reif relativ glattschalig oder sortenabhängig stärker genarbt, Fruchtfleisch mit zehn bis vierzehn Segmenten, kräftig gelb oder dunkelrot (Blutorangen).

Rohkosttipps und Erfahrungen

Orangen werden nur orangefarben, wenn die Nachttemperatur genügend tief ist und Chlorophyll freigesetzt wird. In Regionen mit geringen Temperaturschwankungen von Tag zu Nacht bleiben Orangen grün, auch wenn die Frucht vollständig ausgereift ist.

Es gibt vier Gruppen von süßen Orangen und eine bittere:

  • Blondorangen: sind kernhaltig und sehr süß im Geschmack.
    • "Shamouti" oder "Jaffaorange": wird hauptsächlich in Israel angebaut
    • "Valencia" oder auch "Valencia Late": wird hauptsächlich im Mittelmeerraum, Südafrika und den USA angebaut.
    • "Baladi"
    • "Hamlin"
    • "Hart's Tadiff"
  • Navelorangen: auch Bahai-Orangen genannt, ihre Heimat ist ursprünglich Brasilien. Sie sind groß, kernfrei, frühreifend und lassen sich leicht schälen. Sie besitzen an einem Ende einen Nabel (englisch: "navel"), in dessen Ende eine Sekundärfrucht eingebettet ist.
    • "Washington NewHal" oder "Navelina": sind sehr groß und besitzen eine große Ausstülpungen an der Spitze.
    • "Cara Cara" oder "Washington Sanguine": besitzt rosafarbenes Fruchtfleisch.
    • "Navelina": kommt aus Spanien, größenvariabel, Tochterfrucht meist nicht vorhanden.
    • "Salustiana": kleine Sorte mit dünner Schale, eignet sich gut zum Entsaften.
    • "Navelate": spätreifende spanische Sorte, sehr süß.
    • "NavelLaneLate": späteste der Navelorangen.
  • Blutorangen: besitzen ein mehr oder weniger rot gefärbtes Fruchtfleisch, bei einigen Sorten ist auch die Schale rötlich. Die rote Fruchtfleischfärbung wird durch Anthocyan in den Pigmenten von Fruchtfleisch und Schale hervorgerufen und entsteht in trockenen Gebieten mit großen täglichen Temperaturdifferenzen, zum Beispiel bei Nachtfrösten. So wachsen die "Moro-Orangen" auf den Hängen des Vulkans Ätna in Sizilien.
    • "Sanguine"
    • "Double fine"
    • "Moro"
    • "Tarocco"
    • "Sanguinello"
    • "Manica"
  • Säurefreie Orangen
    • "Mosambi": eine aus Indien stammende Orangensorte mit grüner, stellenweise gelber Schale. Die Mosambi hat einen süßen Geschmack und wenig Säure.
  • Bitterorangen oder Pomeranzen: werden fast ausschließlich zur Marmeladen-Produktion, zum Würzen von Speisen oder zur Herstellung von Orangenöl verwendet.

Außer den handelsüblichen Citrus-Arten gibt es noch eine größere Anzahl weiterer Arten, die meist nur regional konsumiert werden. Beispiele sind Yuzu Citrus junos und Sudachi Citrus sudachi aus Japan, die auffällig warzige Kaffir-Limette bzw. Papeda Citrus hysterix aus Malaysia und die Clamansi Citrus madurensis von den Philippinen.

Saison: In Europa werden die Orangen von Oktober bis März geerntet.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Früchte fast aller Sorten kann man einige Monate sozusagen "auf dem Baum lagern", ohne dass es zu Qualitätsverlusten kommt. Kühl gelagert sind geerntete Orangen einige Wochen haltbar.

Anzucht: Im Handel werden verschiedene zwergwüchsige Arten als Zimmerpflanzen angeboten.
Für die Aussaat sollten möglichst frische Samen verwendet werden. Man kann sie vorher für einige Tage in den Kühlschrank legen. Die Samen werden ein bis zwei Zentimeter mit Erde bedeckt, die Keimung dauert ungefähr dreißig Tage.
Die Orange kann auch über Stecklinge vermehrt werden. Dazu schneidet man Stecklinge ohne Früchte oder Blüten knapp unter einer Knospe in einer Länge von ca. zwanzig Zentimetern ab. Die Bewurzelung kann mehrere Monate dauern.
Substrat: Die Erde muss nährstoffreich und durchlässig sein. Es gibt im Handel Erde speziell für Zitrusfrüchte zu kaufen.
Wasserbedarf: Während der Vegetationsperiode reglmäßig gießen, aber nicht zu feucht halten, da sonst die Wurzeln faulen. Bei Trockenheit wirft die Pflanze ihre Früchte ab.
Düngen: Orangen müssen reichlich gedüngt werden, in der Wachstumsphase ein- bis zweimal wöchentlich.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 85,7
Kohlenhydrate 8,3
Eiweiße 1,0
Fette 0,2
Rohfasern 1,6
Mineralstoffe 0,5

Wissenswertes

Namensgebung: Die Beizeichnung "Orange" stammt über das spanische Wort naranja ursprünglich von dem Sanskrit-Wort naranga ab. Der Name "Apfelsine" leitet sich von "Apfel-Sine" = chinesischer Apfel ab. Der wissenschaftliche Name wurde 1753 von Carl von Linné geprägt, der Artname sinensis bedeutet "chinesisch".

Nutzpflanze: Die Orange ist mit über sechzig Millionen Tonnen die weltweit am meisten angebaute Citrus-Frucht. Sie wurde nicht nur innerhalb der Art züchertisch zu einem großen Sortenreichtum entwickelt, sondern auch mit etlichen anderen Citrus-Arten gekreuzt:

Ortanique: Orange Mentha × Tangerine
King: Orange × Satsuma
Ugli: Grapefruit × Tangerine × Orange
Ugli

Die nektarreichen Blüten werden gerne von Bienen angeflogen und ergeben einen aromatischen Honig.

Mythos/Geschichte: In seiner Heimat wird der Orangenbaum schon seit Jahrtausenden kultiviert. Um 800 vor Christus soll er bereits die brühmten hängenden Gärten der Semiramis in Babylon geziert haben. In Europa wurde die Orange erst im 15. Jahrhundert bekannt. Sie gelangte wahrscheinlich über den vorderen Orient nach Spanien und Portugal und von dort mit den iberischen Eroberern in die Neue Welt. Die ersten Pflanzungen in den USA entstanden nach 1513 in Florida. Dort ist die Orange bis heute Staatssymbol. In Spanien wurden die ersten Orangenkulturen im 18. Jahrhundert angelegt.