Pistazie

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Wissenschaftliche Namen: Pistacia vera
Synonyme: Aleppokerne, Grüne Mandel, Pimpernuß, Pistazienmandel, Pistaziennuß, Syrische Nuss.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapinales
  • Familie: Sumachgewächse Anacardiaceae
  • Gattung: Pistazie Pistacia
  • Art: Pistazie

Die Gattung Pistacia umfasst elf Arten mit zweihäusigen, laubabwerfenden oder immergrünen Sträuchern oder Bäumen. Sie sind im Mittelmeergebiet, in Zentralasien bis Japan und Mittelamerika verbreitet. Weitere Arten:

  • Terebinthe (Atlantische Pistazie) Pistacia atlantica
  • Mastix-Baum (Wilde Pistazie) Pistacia lentiscus
  • Terpentin-Pistazie Pistacia terebinthus
Geschälte Pistazien
Geschälte Pistazien, Nahaufnahme

Beschreibung

Herkunft und Verbreitung: Ursprung Vorderasien; kultiviert im Mittelmeergebiet, in den Subtropen und in den Südstaaten der USA.

Kennzeichen: Sommergrüner, bis zu zwölf Meter hoher Baum; Zweige behaart; Blätter wechselständig, dunkel- bis graugrün, unpaarig gefiedert, mit ovalen, acht bis zehn Zentimeter breiten Fiedern; Blüten sehr klein, bräunlich, in dichtblütigen Trauben, ohne Kronblätter; Steinfrüchte zehn bis dreißig Millimeter lang, mit dünnerer äußerer Fruchtwandschicht über einem glatten hellbraunen Steinkern, Samen rötlich-violett.

Rohkosttipps und Erfahrungen

In Handel sind Pistazien vor allem geröstet und gesalzen erhältlich. Wie bei den meisten Nüssen und Samen muss deshalb besonders auf die Qualität des Produktes geachtet werden.
Pistazien erhält man geschält oder ungeschält. Ungeschälte Pistazien öffnen bei Reife leicht ihre Schale, wodurch der grüne Kern sichtbar wird. Mit den Fingernägeln bricht man die Schale in zwei Hälften und legt den genießbaren Teil frei. Oder man öffnet die Schale vorsichtig mit Hilfe eines Nussknackers.
Der Geschmack ist süßlich, mandelartig, gleichzeitig kräftig würzig.

Saison: Im Gegensatz zu anderen Nussarten sind Pistazien fast das ganze Jahr über erhältlich. Die Ernte erfolgt in einem zweijährigen Turnus.

Lagerung/Haltbarkeit: Ungeschält sind sie kühl und trocken gelagert mehrere Monate lang haltbar, geschält verlieren sie allerdings schnell an Qualität und werden ranzig.

Pistazienbäume brauchen entsprechend ihrer Herkunft sehr trockene, heiße Kulturbedingungen mit magerer/sandiger Erde. Man kann sie daher in kälteren Regionen nur als Topfpflanzen auf Balkon und Terasse ziehen. Da sie im Herbst ihr gefiedertes Laub abwerfen und einige Frostgrade vertragen, können sie lichtarm und ungeheizt überwintern. Die Bäume sind zweihäusig: Männliche und weibliche Blüten bilden sich auf getrennten Pflanzen. Umgepflanzt werden Pistazien nur im Abstand mehrerer Jahre, da ihr Wachstum gering und die Wurzeln empfindlich sind. Die Erde sollte einen hohen Anteil grobkörniger Bestandteile enthalten. Der Wasserbedarf ist mäßig bis gering.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 5,9
Kohlenhydrate 11,5
Eiweiße 17,6
Fette 51,6
Rohfasern 10,6
Mineralstoffe 2,7

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Name "Grünmandel" nimmt auf den mandelartigen, leicht süßen Geschmack der Pistazienkerne sowie ihr grünes Inneres Bezug.

Heilkunde: In der Antike wurde die Pistazie als Heilmittel für Beschwerden wie Zahnschmerzen bis hin zu Lebersklerose verwendet. Im Mittelmeerraum werden Pistazien bis heute bei Hautproblemen empfohlen.
Bei den Arabern gelten die Samen als Aphrodisiakum.

Nutzpflanze: Die ursprüngliche Heimat der Pistazie bilden die Steppen und Berghänge von Vorder- und Zentralasien. Wilde Pistazien Pistacia atlantica oder Pistacia khinjuk sind als Bestandteil der menschlichen Ernährung in prähistorischer Zeit nachgewiesen worden. Pistazien werden schon seit Jahrtausenden angebaut - erste Hinweise reichen auf 7.000 vor Christus zurück. Die Königin von Saba hat angeblich die gesamte Ernte Assyriens für sich und ihren Hof reservieren lassen. Der römische Präfekt Lucius Vitellius führte die Pistazie 38/39 n. Chr. in Italien ein.
In Indien verwendet man die Farbstoffe der äußeren Fruchtwand zum Färben von Textilien.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Luft; Magische Kräfte: Auflösung von Liebeszaubern.
Die Araber glauben, dass der Verzehr von Pistazienkernen ein Gegenmittel gegen Liebeszauber ist. Die Kerne werden Untoten gegeben, um diese aus ihrem Trancezustand zu erlösen.